BURG RAPPERSWIL (NEU-RAPPERSWIL) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis See-Gaster | Rapperswil-Jona |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Sehr gut erhaltene, im Grundriss dreieckige Anlage als weithin sichtbares Wahrzeichen des mittelalterlichen Städtchens Rapperswil am Zürichsee. Die Burg war im 13.Jhdt. Residenz der Grafen von Rapperswil und später eines Zweiges der Grafen von Habsburg-Laufenburg. Heute beherbergt sie ein polnisches Nationalmuseum. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 6: Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden | Zürich, 1983 | S. 40 | bearbeitet von O. Steimann, 2010 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Als Kaiser Konrad II. 1027 die Kyburg (ZH) eroberte und die Güter des rebellischen Grafen Werner konfiszierte, konnten davon etliche Adelsgeschlechter in der Region profitieren. Auch die Vorfahren der Herren von Rapperswil, die einem alten, edelfreien Geschlecht entstammten, kamen vermutlich auf diesem Weg zu ansehnlichem Besitz auf beiden Seiten des oberen Zürichsees. Ausserdem amteten sie als Vögte für das Kloster Einsiedeln – Ulrich I. von Rapperswil wird 1114 erstmals in diesem Amt erwähnt. Ihre Stammburg Alt-Rapperswil erbaute die Familie im 11. Jhdt. am Südufer des Zürichsees auf einem Hügel über Altendorf (SZ). Um 1200 beschloss sie, auf die gegenüberliegende Seite umzuziehen. Als Parteigänger der Hohenstaufen genossen die Rapperswiler dabei wohl die Unterstützung von Kaiser Friedrich II., und 1233 nannte sich Rudolf III. erstmals «comes de Raprehswile». Mit der Gründung zahlreicher Burgen (z.B. Greifenberg, Greifensee, Bibiton, Wandelberg und Grynau) sowie der Klöster Wurmsbach und Wettingen entfaltete die Familie eine rege Bautätigkeit. Bei Neu-Rapperswil bildete sich rasch eine Burgsiedlung, in der Fischer, Schiffleute, Handwerker und ritterliche Dienstleute wohnten. Sie wurde befestigt, mehrmals vergrössert und erhielt noch vor 1250 ein Stadtrecht. Der Burgvogt bekleidete jeweils auch das Amt des Schultheissen.
Die neue Burg wird erst ab 1258 explizit in den Urkunden erwähnt. Ursprünglich bestand sie vielleicht nur aus einem Turm und wurde erst im Laufe der Jahrzehnte zum neuen Hauptwohnsitz der Grafen ausgebaut. Einzelne antike Leistenziegel, die dabei vermauert wurden, lassen vermuten, dass auf dem Burgareal einst ein römischer Wachtum gestanden hat. Mit Rudolf V. starb 1283 der letzte Graf von Rapperswil. Seine Schwester Elisabeth heiratete zunächst Graf Ludwig I. von Homberg. Nach dessen Tod ging sie 1289, wohl nicht zuletzt auf Betreiben des damaligen Königs Rudolf von Habsburg, eine zweite Ehe ein mit Graf Rudolf III. von Habsburg-Laufenburg. Nach ihrem Tod teilten die Nachkommen aus beiden Ehen die Rapperswiler Lehen unter sich auf. Als 1336 in der Stadt Zürich ein politischer Umsturz erfolgte (Brun'sche Zunftverfassung), flohen zahlreiche Räte nach Rapperswil. Hier richteten sie unter dem Schutz von Graf Johann I. von Habsburg-Laufenburg eine Exilregierung ein und befehdeten Zürich. Johann I. starb 1337 im Gefecht von Grynau. Doch wenige Jahre später übernahm sein Sohn, Johann II., seine Rolle und beteiligte sich 1350 auch an der so genannten Mordnacht von Zürich. Dabei geriet er jedoch in Gefangenschaft, und die Zürcher zogen nun den See aufwärts und zerstörten, mitten im Winter, Burg und Stadt Rapperswil gründlich. Graf Johann II. war nach seiner Freilassung finanziell nicht in der Lage, die grossen Kriegsschäden selbst zu beheben, und verkaufte Rapperswil deshalb 1354 an Herzog Albrecht von Habsburg-Österreich. Der Herzog setzte seinen Landvogt Hermann von Landenberg als Befehlshaber über Rapperswil ein und ermöglichte den Wiederaufbau. Damals wurde die Burg wahrscheinlich neu konzipiert: Mit dreieckigem Grundriss, gut ausgebauten Wehrgängen und dem abgerundeten Pulverturm. Nachgewiesen sind auch drei unterirdische Geheimgänge, die von der Burg auf verschiedenen Seiten in die Stadt hinunter führten. Einer davon soll heute noch begehbar sein. Bereits 1378 wurde Rapperswil an die Grafen von Toggenburg verpfändet, die hier nun einen eigenen Vogt einsetzten. Wollten die Habsburger im Krieg mit den Eidgenossen diesen Stützpunkt benutzen, mussten sie jeweils einen speziellen Nutzungsvertrag unterschreiben. Nach ihrem Sieg in der Schlacht von Näfels (GL) zogen die Eidgenossen denn auch vor Rapperswil, belagerten es jedoch vergeblich. 1415 wurde Rapperswil freie Reichsstadt. Und um den Bedürfnissen der Bürger entgegenzukommen, erlaubte ihnen Kaiser Friedrich III. ab 1442, den Schlossvogt selbst zu stellen. Im Alten Zürichkrieg wurde Rapperswil von den Eidgenossen erneut angegriffen und erlitt 1443 und 1445 schwere Schäden. Österreich konnte seine Schirmherrschaft über die Stadt in den Folgejahren kaum noch aufrecht erhalten, und die Bürger stritten sich heftig über den politischen Kurs. 1458 liess man die Eidgenossen in die Stadt, und 1464 begab sich Rapperswil endgültig unter die Schutzherrschaft von Uri, Schwyz, Unterwalden und Glarus. Bis 1798 sassen nun eidgenössische Vögte in der Burg. Auch in nachmittelalterlicher Zeit blieb Rapperswil von Kriegen nicht verschont. Im Ersten Villmergerkrieg wurde es im Winter 1656 erfolglos von General Rudolf Werdmüller belagert. 1712, im zweiten Villmergerkrieg, lag eine starke Besatzung der Innerschweizer in der Burg, ergab sich jedoch den Bernern und Zürchern. Bis 1798 (Revolution und französischer Einmarsch) bewohnten von der Stadt ernannte Vögte die Burg. Danach war sie bis 1820 kantonales Gefängnis und beherbergte zwischenzeitlich auch ein Theater und den Übungssaal des Rapperswiler Turnvereins. Nachdem der Palas lange Jahre als Mietskaserne gedient hatte, wurde 1869 darin erstmals ein polnisches Nationalmuseum eingerichtet. Das Innere der Burg erfuhr 1886-1895 eine grosse Umgestaltung, es wurden neue Fensterreihen ausgebrochen und Dachausbauten hinzugefügt. Teilweise wurden diese Veränderungen wieder rückgängig gemacht, bevor 1962 der Schweizerische Burgenverein hier ein Museum einrichtete. Seit 1990 beherbergt die Anlage wieder ein polnisches Nationalmuseum. In naher Zukunft soll das Nutzungskonzept der Burg aber wiederum grundlegend verändert werden. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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