BURG WANDELBERG (WANDELBURG)
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Allgemeine Informationen
Die Burg Wandelberg stand auf einem rund 12 Meter hohen Sandsteinfelsen, der südlich von Benken aus der Ebene aufragt. Von der Anlage, wohl um 1200 durch die Grafen von Rapperswil gegründet, sind heute keine Spuren mehr sichtbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 11' 38.50" N, 09° 00' 09.76" E
Höhe: 423 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 718.520 / 228.190
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das ganze Burgareal ist leider mit Glasscherben von zerbrochenen Flaschen übersät.
Anfahrt mit dem PKW
Autobahn A3 in der Linthebene bei der Ausfahrt Reichenburg verlassen und zunächst nach Süden in Richtung Reichenburg fahren. Bei der ersten Möglichkeit (Speerstrasse) links abbiegen, sich danach erneut links halten und auf der Benkenerstrasse die Autobahn und den Linthkanal überqueren. Auf derselben Strasse geradeaus weiter bis zum Ortsteil Sand. Hier rechts in die Grütt-Strasse einbiegen, die direkt am Burgfelsen vorbei führt. Parkplätze im Ortszentrum.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Bahn ab Rapperswil bis Uznach. Hier den Bus in Richtung Benken nehmen bis zur Haltestelle Röten. Der Dorfstrasse in südwestlicher Richtung weiter folgen, bis links die Grütt-Strasse abzweigt, die zum Burgfelsen führt.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Bibiton
Quelle: gezeichnet gemäss eigenen Beobachtungen von O. Steimann, 2010
Historie
Wie die benachbarten Anlagen Bibiton und Grynau (SZ) stand die Burg Wandelberg einst am Rand des im 16. Jhdt. verlandeten Tuggenersees. Der etwa 12 Meter hohe Sandsteinfelsen, auf dem sich die Anlage erhob, dürfte eine Insel oder Halbinsel nahe dem östlichen Seeufer gebildet haben. Heute steht der markante Burghügel inmitten von Weideland, rund 600 Meter südlich der Benkener Kirche. Wie die Wehranlage einst aussah, ist heute nicht mehr zu rekonstrieren. Letzte Reste von Bruchsteinmauern, im 19. Jhdt. noch sichtbar, sind mittlerweile verschwunden. Ausserdem wurde die nordöstliche Hälfte des Felsens zwecks Gewinnung von Baumaterial weggesprengt und abgetragen. Heute steht auf dem einstigen Burgareal eine kleine Hütte.
Gemäss einer 1864 angefertigten Planskizze der Ruine stand am westlichen Ende der Geländekuppe einst ein längliches Gebäude. Von diesem sollen Verbindungsmauern zu einem grösseren Bau am Fuss des Hügels geführt haben, der durch eine Schildmauer geschützt war.

Der Name Wandelberg taucht bereits im 10. Jhdt. auf: Als Familienname der Äbte Wirandus von Einsiedeln (996-1026) und Otker von Disentis (995-1012). Eine Verbindung zur Burg bei Benken konnte bislang jedoch nicht hergestellt werden. Wahrscheinlicher ist, dass die Anlage um 1200 durch die Grafen von Rapperswil gegründet wurde. 1223 nannte sich Heinrich II. von Rapperswil in einer Urkunde «Heinricus Wandelbere de Raprehswile». Zusammen mit seinem Bruder, Graf Rudolf III., war Heinrich Vogt des Klosters Einsiedeln. Er war mit der Gräfin Anna von Homberg verheiratet und trat 1227 als Stifter der Zisterzienserabtei Wettingen in Erscheinung.

Die erste direkte Nennung der Burg «Wandelberc» erfolgte 1244 – damals war sie im Besitz von Graf Hartmann IV. von Kyburg. Nach dessen Tod (1264) gelangte sie an die Habsburger, und fortan nahmen deren Gefolgsleute hier Wohnsitz. Um 1320 ist Bilgeri von Wagenberg als Burgherr nachgewiesen, und 1361 wird «die vesti Wandelberg» in einem Verzeichnis habsburgischer Lehen aufgeführt. Ob hingegen jene Familie von Wandelberg, die 1330 und 1343 in Graubünden nachgewiesen ist, mit der Burg etwas zu tun hatte, ist unklar. Ebensowenig ist bekannt, wann die Wehranlage aufgegeben wurde. Vermutet wird eine Zerstörung durch die eidgenössischen Truppen, die 1386 ins Gaster vordrangen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Anderes, Bernhard - Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Bd. V: Der Bezirk Gaster | Basel, 1970 | S. 51-52
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 115
  • Fässler, Sebastian - Die Wandelburg: ein sagenhafter Fleck | In: Linth-Zeitung, Ausgabe vom 19. Juli 2007
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 2. Teil [51. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1911 | S. 56-57
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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Sonstiges
  • Burgsage: Das Burgfräulein von Wandelburg
    Das Burgfräulein von Wandelburg

    Einige Zeit nach dem Abgang der Burg entstand die Sage des Burgfräuleins von Wandelburg: Die edle Frau erschien eines Tages der Tochter eines Schuhmachers, die in der Nähe der Ruine Wasser holen wollte, und schenkte ihr goldenen Wein. Das Kind versprach der Gestalt, zum Abendgebet zurückzukehren, um sie so zu erlösen. Dafür sollte es grosse Schätze erhalten. Doch weil die Eltern des Mädchens gierig vom künftigen Reichtum träumten, kam es zu spät zum Treffen und hatte fortan nur noch Pech im Leben...

    Quelle: gekürzte Fassung auf Basis von: Fässler, Sebastian - Die Wandelburg: ein sagenhafter Fleck | In: Linth-Zeitung, Ausgabe vom 19. Juli 2007
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