HABSBURG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Brugg | Habsburg |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Stammburg der Habsburger auf dem Wülpelsberg bei Brugg wurde im frühen 11. Jhdt. gegründet und in mehreren Etappen zu einer weitläufigen Doppelburg ausgebaut. Während der vordere Teil heute eine konservierte Ruine darstellt, sind vom hinteren Teil der grosse Turm mit dem Palas und weiteren Anbauten erhalten. Der Turm ist begehbar und enthält eine Ausstellung der Aargauischen Kantonsarchäologie über die Habsburger und die Bau- und Siedlungsgeschichte der sehenswerten Burganlage. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Frey, Peter / Hartmann, Martin / Maurer, Emil - Die Habsburg [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 425] | 6. überarb. Aufl. | Bern, 1999 | S. 19. | überarbeitet von O. Steimann, 2006 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Anfänge der Habsburger und der Habsburg
Die Wurzeln der Familie von Habsburg reichen bis ins 10. Jhdt. zurück. Als Stammvater des berühmten Geschlechts nennt die «Acta Murensia» Guntram den Reichen, der möglicherweise Graf im Elsass war. Er oder sein Sohn Kanzelin von Altenburg erwarb die Grundherrschaft zwischen Aare, Reuss und Kestenberg. Als Residenz diente der Familie vermutlich das römische Kastell Altenburg bei Brugg. Von hier aus expandierte die Familie ziemlich rücksichtslos ins obere Freiamt. Dabei kam es zur Vertreibung freier Bauern und dem Missbrauch von Schirmherrschaften. Als Sühneakt wurde 1027 das Kloster Muri gegründet, dessen Vogteirechte sich Kanzelins Sohn Radbot sicherte. Zur gleichen Zeit wurde auf dem Wülpelsberg nahe dem alten Herrschaftszentrum Brugg die Habsburg gegründet. Die ältesten Quellen nennen Radbot und den mit ihm verwandten Bischof Werner von Strassburg als Erbauer. Für die Burg wurde ein gut geschützter Platz gewählt, wo um 600 v.Chr. bereits ein eisenzeitliches Dorf und später eine römische Signalstation gestanden hatten. Die erste Burg bestand aus einem massiven, mehrstöckigen Steinbau im Ostteil des Areals, der wohl mit einem Bering aus Palisaden oder Trockenmauern umgeben war. Ausbau zur weitläufigen Doppelburg Im letzten Drittel des 11. Jhdt. wurde die Habsburg zu einer mächtigen Doppelburg ausgebaut. Im vorderen Teil der Anlage wurden neben dem Steinhaus Türme und eine neue Umfassungsmauer errichtet, während im hinteren Teil der kleine Turm als Sitz einer Ministerialenfamilie entstand. Kurz darauf, um 1100, nannte sich Radbots Enkel Otto II. zum ersten Mal Graf von Habsburg. Die Burg selbst wird 1108 als «Havichsberg» erwähnt. Ihre wichtigste Machtbasis hatten die frühen Habsburger nach wie vor im Elsass, bis ihnen durch das Aussterben der Grafen von Lenzburg (1173) auch im Aargau ein steiler Aufstieg ermöglicht wurde. Bis zum Ende 12. Jhdt. erbten sie Grafschaftrechte im südlichen Zürichgau sowie im Frickgau. Und um 1200 übertrug ihnen König Philipp von Schwaben die Grafschaft Aargau. Wenig später wurde die hintere Habsburg deutlich ausgebaut. Es entstand ein grosser Wohnturm mit Bering und vorgelagertem Flankierungsturm. Aufstieg zum Königtum, Aufgabe der vorderen Burg Auch die Abspaltung der Seitenlinie der Grafen von Habsburg-Laufenburg konnte die Machtbasis der Famile nun nicht mehr erschüttern. 1264 sicherte sich Graf Rudolf IV. von Habsburg das Erbe der ausgestorbenen Kyburger und stieg so zum mächtigsten Feudalherrn Schwabens auf. 1273 wurde er zum Deutschen König gewählt, beendete so das Interregnum und regierte bis zu seinem Tod 1291. Mit dem raschen Aufstieg der Habsburger zum Königtum und später gar zum Kaisertum konnte die Stammburg allerdings nicht Schritt halten. Spätestens um 1230 hatte die Familie sie als Hauptresidenz aufgegeben. Die vordere Burg wurde zwar an die Herren von Wülpelsberg verliehen, bleib jedoch unbewohnt und dem Zerfall überlassen. Die hintere Burg hingegen war als Lehen im Besitz der Turchsessen von Habsburg-Wildegg. Um die Mitte des 13. Jhdts. wurde sie zu einer kompakten Anlage mit neuem Palas und Innenhof umgebaut. Um sie von der Ruine der vorderen Burg zu trennen, wurde im 14. Jhdt. im zentralen Burghof ein Abschnittsgraben ausgehoben. Bern als neue Lehnsherrin Nach dem Aussterben der beiden Ritterfamilien vereinigten die Herren von Wohlen die Burglehen ab 1371 wieder in einer Hand. Henmann von Wohlen musste als Verwalter der Habsburg den Zusammenbruch der habsburgischen Machtstellung in der nachmaligen Schweiz miterleben. Die Niederlage in der Schlacht bei Sempach gegen die Eidgenossen (1386) beschleunigte diesen Prozess im Aargau. Bereits 1407 schlossen der aargauische Adel und die umliegenden Städte Burgrechtsverträge mit der eidgenössischen Stadt Bern ab. Als Herzog Friedrich IV. von Habsburg-Österreich 1415 in Reichsacht verfiel, eroberten die Eidgenossen kurzerhand den Aargau und griffen auch die Habsburg an. Henmann von Wohlen musste sich ergeben und der bernischen Lehnshoheit unterwerfen. Da er kinderlos war, vermachte er die Habsburg 1419 seinem Neffen Peter von Greifensee, behielt sich aber lebenslanges Wohnrecht für sich und seine Frau vor. Verkäufe, Zerfall und Neubelebung 1457 verkaufte die Familie von Greifensee die Burg der Stadt Bern, welche sie 1462 für 1000 Rheinische Gulden an Hans Arnold Segesser veräusserte. Bereits 1469 ging die Anlage in den Besitz des Klosters Königsfelden über. Nach dessen Aufhebung in der Reformationszeit kam die Habsburg 1528 erneut an Bern. Sie wurde nun nicht mehr durchgehend bewohnt, sondern nur noch zeitweise mit einem Wächter besetzt. Dennoch wurde der Palas 1559 gründlich renoviert und mit einem neuen Innenausbau ausgestattet. 1594 wurde der Innenhof der hinteren Burg zu einem dreigeschossigen Wohntrakt ausgebaut (um 1850 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen). Die alte Burgkapelle, im Hof zwischen den beiden Teilen der Anlage gelegen, wurde vor 1680 abgerissen, um 1700 schleifte man auch die Überreste der vorderen Burg. Der neugegründete Kanton Aargau bekam die Habsburg 1804 zugeschlagen und liess die noch erhaltene hintere Burg 1866/67 ein erstes Mal renovieren. Bei dieser Gelegenheit erhielt der grosse Turm den heute noch sichtbaren Abschluss mit Zinnenkranz. 1978 bis 1983 wurde die vordere Burg durch die Aargauische Kantonsarchäologie ausgegraben und konserviert, 1994 bis 1996 wurden Ausgrabungen im Burghof und eine Bauuntersuchung an den Türmen der hinteren Burg durchgeführt. Dabei wurde auch der Sodbrunnen untersucht und dessen ursprüngliche Tiefe von 68,5 Metern ausgemessen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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