ALTENBURG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Brugg | Brugg |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine eines spätrömischen Kastells, das im Mittelalter wahrscheinlich durch die frühen Habsburger in eine Burg umgewandelt wurde. Vom spätantiken Mauerwerk sind an mehreren Stellen noch eindrückliche Reste vorhanden. Das Turmhaus am Südrand der Anlage, «Schlössli Altenburg» genannt, geht auf das 16. Jhdt. zurück, steht aber auf älteren Fundamenten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Neu gezeichnet von O. Steimann 2006, gemäss Katasterplan und Laur-Belart, Rudolf - Grabungen der Gesellschaft Pro Vindinissa im Jahre 1934 | In: Anzeiger für Schweizerische Altertumskunde, Bd. 37/Heft 3 | Zürich, 1935 | S. 172 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die zunehmenden Germaneneinfälle im 3. und 4. Jhdt. n. Chr. nötigten das römische Reich, in Helvetien hinter dem Rheinlimes zusätzliche Verteidigungslinien zu schaffen. In diesem Zusammenhang entstand in einer Flussbiegung westlich des Aareübergangs bei Brugg und nahe dem grossen Legionslager von Vindonissa (Windisch) das Kastell Altenburg. Weil kaum archäologische Erkenntnisse vorliegen, ist das Entstehungsdatum unsicher. Herkömmlicherweise schreibt man den Bau Kaiser Valentinian I. († 375) zu. Vereinzelte Münzfunde vom Kastellareal deuten jedoch darauf hin, dass die Befestigungsanlage bereits zu Beginn des 4. Jhdts. entstanden sein könnte.
Das Kastell hatte einen glockenförmigen Grundriss und eine Innenfläche von 28,3 Aren. Die bis zu 5 Meter dicke Umfassungsmauer war mit mindestens vier halbrunden Türmen geschützt. Auf der Ostseite befand sich ein Tor, ein weiteres wird auf der Westseite vermutet. Ein heute nicht mehr erkennbarer Doppelgraben bot der Anlage zusätzlichen Schutz. Beim Untergang des weströmischen Reichs wurde das Kastell Altenburg wohl im frühen 5. Jhdt. aufgegeben. Ob alamannische Einwanderer den massiven Wehrbau nutzten, ist unklar. Spätestens um die Jahrtausendwende dürfte er in einen hochmittelalterlichen Adelssitz umgewandelt worden sein. Die gängige, in der Forschung allerdings nicht ganz unumstrittene These lautet, dass das Kastell damals den Vorfahren der Habsburger gehörte. Der Sohn von Guntram dem Reichen, der als Stammvater der berühmten Familie gilt, nannte sich Graf Kanzelin von Altenburg. Ob sich dieser Name tatsächlich auf die Befestigungsanlage an der Aare bezog, ist zwar nicht bewiesen. Das ehemalige Kastell steht jedoch mitten im Eigenamt, das den Kern der aargauischen Güter des Hauses Habsburg bildete. Wie die Altenburg um das Jahr 1000 ausgesehen hat, ist unbekannt. Da die römischen Mauerzüge heute noch bis zu 7,5 Meter hoch aufragen, ist anzunehmen, dass die spätantiken Verteidigungsanlagen zu Kanzelins Zeit teilweise noch in brauchbarem Zustand waren. Kanzelins Sohn Radbot gründete um 1020/1030 die Habsburg auf dem nahen Wülpelsberg, die nun die Aufgabe als Stammsitz der Familie übernahm. Die Altenburg wurde fortan von habsburgischen Dienstleuten bewohnt. Das Habsburger Urbar von 1305 erwähnt die Anlage als «hofstat inrent dem gemure» im Besitz der Schenken von Habsburg. Später ging das Lehen an die Familie Effinger von Wildegg über. 1397 übertrugen die Habsburger die Altenburg zusammen mit anderen Besitzungen und Rechten im Eigenamt dem Kloster Königsfelden. Als 1415 die Eidgenossen den habsburgischen Aargau eroberten, fiel die Anlage zusammen mit Brugg und der Habsburg den Bernern in die Hände. Nach der Auflösung des Klosters Königsfelden in der Reformationszeit übte Bern ab 1528 die direkte Herrschaft über Altenburg aus, das anfänglich noch als Gerichtsstätte diente. Im Burgareal siedelten sich nun bäuerliche Familien an. Um 1570 entstand als markantester Bau der heute sichtbaren Anlage das spätgotische Turmhaus mit Treppengiebeln. Es wurde auf einem älteren Unterbau errichtet, ausserdem wurde in die Westwand ein grosses Stück der spätrömischen Mauer integriert. Auch das östlich angrenzende, breitere Giebelhaus stammt aus dem Jahr 1570, wie eine bei Renovationsarbeiten entdeckte Jahreszahl beweist. Im 18. Jhdt. erfolgten vor allem im Innern des Turmhauses Umbauten. Im Jahr 1900 wurde Altenburg politisch mit der Stadt Brugg vereinigt. Beim Bau des nahen Kanals wurden 1894 die Reste der flusseitigen Mauer des Kastells abgebrochen. Zu Untersuchungen der Anlage kam es erst 1920 und 1934. Das Burg- und Kastellareal wurde 1938 von der Gesellschaft Pro Vindonissa und der Aargauischen Historischen Gesellschaft gekauft. Von 1940 bis 1943 wurden die Mauerreste konserviert und im Turmhaus und den angrenzenden Gebäuden eine Jugendherberge eingerichtet. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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