BURG BIBITON
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Allgemeine Informationen
Bescheidene Ruine einer einst von Wasser umgebenen Turmburg in der Linthebene zwischen Benken und Kaltbrunn. Wahrscheinlich durch die Grafen von Rapperswil erbaut, wurde die Burg später von toggenburgischen Dienstleuten bewohnt und im 15. Jhdt. aufgegeben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 12' 31.56" N, 09° 00' 37.45" E
Höhe: 413 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 719.070 / 229.840
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A53 bei der Ausfahrt Tuggen verlassen und anschliessend der Hauptstrasse in nordöstlicher Richtung bis zum Ortsrand von Uznach folgen. Kurz vor dem Bahnübergang rechts in die Benknerstrasse abbiegen und dieser bis zum Bahnhof Benken folgen (Parkplätze).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen ab Rapperswil oder Ziegelbrücke nach Benken. Die Burg liegt jenseits des Böschkanals, 400 Meter nördlich des Bahnhofs.
Wanderung zur Burg
Vom Bahnhof Benken aus dem markierten Wanderweg in Richtung Uznach ein Stück weit dem Böschkanal nach folgen und diesen auf einer kleinen Brücke überqueren. Anschliessend nach rechts und dem Kanal entlang gehen, bis links ein Feldsträsschen abzweigt, das direkt zur Burg führt (rund 10 Minuten Fussweg).
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Bibiton
Quelle: Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 3. Teil [82. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1942 | S. 52 | bearbeitet von O. Steimann, 2010
Historie
Bis ins Spätmittelalter existierte in der Linthebene zwischen Tuggen und Kaltbrunn der sogenannte Tuggenersee, der im 16. Jhdt. verlandete. An seinem östlichen Rand stand die Turmburg Bibiton, die ursprünglich wahrscheinlich von Wasser umgeben war. Bei der Ausgrabung der Ruine wurde festgestellt, dass die Fundamente der Anlage auf einem Pfahlrost stehen. Die 1,6 Meter dicken Mauern aus geschichteten Bachsteinen bilden einen quadratischen Grundriss von 12,2 Metern Seitenlänge. Durch eine 0,7 Meter dicke Binnenmauer war der Innenraum in ein grösseres und ein kleineres Zimmer unterteilt. Der Zugang zum Turm befand sich auf der Südostseite.

Als Erbauer von Bibiton gelten die Grafen von Rapperswil, die als Kastvögte des Klosters Einsiedeln im frühen 13. Jhdt. verschiedene Wehrbauten in der Linthebene errichteten, neben Bibiton wahrscheinlich auch die benachbarten Wehranlagen Wandelberg und Grynau (SZ). Der Name wird aus dem Althochdeutschen von «zi den bibéntôn wisôn» (zu den bebenden Wiesen) hergeleitet – eine Referenz an den instabilen, sumpfigen Baugrund.

Im 14. Jhdt. war Bibiton Sitz von Lehnsträgern der Grafen von Toggenburg. 1358 hatte Edelknecht Kraft Schnode, Gerichtsherr zu Krinau im Toggenburg, seinen Sitz «zu Bibenten». Dies ist zugleich die erste schriftliche Erwähnung der Burg. Der Chronist Johannes Stumpf (16. Jhdt.) berichtet, dass die Edlen von Bruchi, Bürger von Rapperswil, bis 1393 «uff Bibenten» gewohnt hätten. 1419 war die kleine Burg Sitz von Oswald von St. Johann, Meier des Klosters Einsiedeln und toggenburgischer Dienstmann. Seine Familie ist bis 1428 auf Bibiton bezeugt. Die Burg wurde im 15 Jhdt. aufgegeben. Ob ihr Ende durch eine Zerstörung im Alten Zürichkrieg (um 1444) beschleunigt wurde, ist nicht sicher.

1863 liess der damalige Besitzer des Geländes die Mauerreste der Burg bodeneben abtragen. Nachdem 1928 der Lokalhistoriker Johann Fäh das Areal erworben hatte, konnte 1936/37 eine Ausgrabung durchgeführt werden. Dabei zeigte sich, dass das gesamte erste Stockwerk der Turmburg noch im Boden, unterhalb des heutigen Grundwasserspiegels versteckt war. Die sichergestellten Funde aus dem 14. und 15 Jhdt. umfassen diverse Ofenkacheln, Türschlösser, Werkzeuge, Hufeisen und die Überreste eines Plattenharnischs. Nach der Untersuchung wurden die freigelegten Mauerreste grösstenteils wieder zugedeckt, weil andernfalls das Grundwasser dauernd aus der Ruine hätte abgepumpt werden müssen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Gedenktafel bei der Burg
Literatur
  • Anderes, Bernhard - Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Bd. V: Der Bezirk Gaster | Basel, 1970 | S. 129-131
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 467
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 96
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 2. Teil [51. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1911 | S. 55-56
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 3. Teil [82. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1942 | S. 51-53
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 2: St. Gallen, Appenzell, Fürstentum Liechtenstein | Kreuzlingen, o.J. | S. 17-18
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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