BURGSTELLE HOHENLANDENBERG
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Allgemeine Informationen
Im späten 13. Jhdt. von einer Nebenlinie der Herren von Landenberg gegründete Höhenburg, verteilt auf drei Plateaus auf dem Kamm des Schlossbergs. Obwohl keine Mauerspuren mehr erkennbar sind, ist die 1342 oder 1344 zerstörte Anlage mit ihren beeindruckenden Gräben durchaus sehenswert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 50.33" N, 08° 51' 57.05" E
Höhe: 795 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 707.740 / 250.590
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Winterthur der Kantonsstrasse 15 in südöstlicher Richtung das Tösstal aufwärts bis nach Saland folgen. Parkplätze beim Bahnhof. Ab hier führt ein ausgeschilderter Wanderweg über die Töss und dann steil hinauf zur Burg (circa 30 Min.).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen ab Winterthur oder ab Zürich via Rüti nach Saland. Der Wanderweg zur Burg ist vom Bahnhof her ausgeschildert.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
gut ausgebauter Picknickplatz mit Feuerstelle auf der Burg
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Hohenlandenberg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2011
Historie
Im späten 13. Jhdt. hatten sich die Herren von Landenberg als Gefolgsleute der Habsburger bereits eine beträchtliche Machtstellung im Tösstal und in angrenzenden Gebieten aufgebaut. Wohl im Zuge einer Erbteilung gründeten sie rund 2,5 km nördlich von Alt-Landenberg als zweiten Familiensitz die Burg Hohenlandenberg. Im Juni 1300 benannte sich Hermann von Hohenlandenberg erstmals nach der neuen Burg.

Mangels archäologischer Untersuchungen und sichtbarer Mauerreste lässt sich das Aussehen der Anlage kaum rekonstruieren. Sie verteilte sich – analog zur Burg Greifenberg bei Bäretswil – auf drei Plateaus auf dem Gipfelgrat des Schlossbergs. Diese waren durch tiefe Zwischengräben und künstliche Abböschungen geschaffen worden. Das Südlichste misst rund 25 x 20 Meter, das Mittlere 11 x 16 Meter und das Nördlichste etwa 24 x 15 Meter. Auf der flacher abfallenden Süd- und Ostseite war die Burg zusätzlich durch einen langen äusseren Graben und Wall geschützt. Die gesamte Anlage kam auf eine stattliche Länge von circa 90 Metern.

Die Herrschaft Hohenlandenberg, ein Lehen des Klosters St. Gallen, umfasste gemäss einer Urkunde von 1331 die Vogtei über Wila und einige benachbarte Höfe. Sie gehörte damals Beringer II. von Hohenlandenberg, der mehrere Jahre in päpstlichem Sold in Italien Krieg geführt hatte. Beringer soll sich gemäss spätmittelalterlichen Quellen in den folgenden Jahren als Raubritter, Pferdedieb und Falschmünzer betätigt haben. Einigen Rittern, die beim politischen Umsturz von 1336 aus der Stadt Zürich vertrieben wurden, soll er zudem Unterschlupf gewährt haben. Im Folgejahr kämpfte er bei Grynau mit Graf Johann von Habsburg-Laufenburg gegen Zürich und verlor in der Schlacht ein Auge. 1340 beschloss der thurgauische Landtag zu Hafnern schliesslich, militärisch gegen Beringer vorzugehen. Damit war das Schicksal der Burg Hohenlandenberg besiegelt. 1342 oder 1344 (die zeitgenössischen Quellen machen unterschiedliche Angaben) wurde sie, genauso wie Beringers zweite Burg Schauenberg, erorbert und völlig zerstört.
Herzog Friedrich von Habsburg-Österreich stellte Zürich im Herbst 1344 eine Urkunde aus, in welcher er versprach, der Stadt beizustehen, falls sie wegen der Zerstörung von Hohenlandenberg und Schauenberg durch Beringer belästigt würde. Der Herzog starb allerdings noch im selben Jahr, und der Hohenlandenberger führte seine Fehde gegen die Limmatstadt weiter. Im Februar 1350 nahm er an der berüchtigten Zürcher Mordnacht teil und starb bei Strassenkämpfen.

Die Hohenlandenberger gaben in der Folge Besitz und Rechte im Tösstal schrittweise auf. Beringers Sohn Hugo erhielt von Österreich die Herrschaften Andelfingen und Ossingen als Pfand, seine Söhne Hans, Hermann, Hugo und Beringer erwarben um 1370 die Burg Wellenberg im Thurgau. 1460 kam auch die Herrschaft Hegi bei Winterthur in den Besitz der Hohenlandenberger. Als ihr bedeutendster Vertreter gilt Hugo IV., der von 1496 bis 1532 Bischof von Konstanz war. Im 17. Jhdt. starb diese Seitenlinie der Herren von Landenberg aus.

Die Burg Hohenlandenberg fiel nach ihrer Zerstörung samt der zugehörigen Herrschaft den Herren von Breitenlandenberg zu. 1374 werden sie als Inhaber des Lehens genannt. Die niedere Gerichtsbarkeit über Wila übten sie bis 1798 aus. Hohenlandenberg aber blieb Ruine und wurde über die Jahrhunderte gänzlich abgetragen. Im späten 20. Jhdt. wurde der eindrückliche Burghügel vom Verkehrsverein Wila erworben, der sich seither um seine Erhaltung in der heutigen Form bemüht.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 822
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster | Basel, 1978 | S. 324-325
  • Müller-Hitz, Heinz - Die Edlen von Landenberg | In: Meili, Hermann (Hg.) - Burgen, Schlösser und Burgherrengeschlechter der Ostschweiz | Trogen, 1970 | S. 130-133
  • Winiger, Josef / Matter, Annamaria / Tiziani, Andrea - Die Burg Schauenberg bei Hofstetten: Zeugnisse eines Burgenbruchs [Monographien der Kantonsarchäologie Zürich, Bd. 33] | Zürich/Egg, 2000 | S. 81-84
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 334-335
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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