BURG BREITENLANDENBERG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Winterthur | Turbenthal |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Breitenlandenberg ist die um 1300 erbaute Stammburg eines bis heute existierenden Familienzweigs der Ritter von Landenberg. Sie liegt 3,5 km nördlich von Hohenlandenberg auf einem Hügel über Turbenthal. Die im späten 16. Jhdt. umgebaute Anlage wurde ab 1804 grösstenteils abgebrochen. Erhalten geblieben ist das Gesindehaus der Vorburg. Auf dem Hügel der einstigen Kernburg sind nur noch geringe Mauerreste vorhanden. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. VII: Der Bezirk Winterthur, südlicher Teil | Basel, 1986 | S. 67 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2011 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Vermutlich um 1300 bauten sich die Herren von Landenberg auf dem Bergrücken südostlich von Turbenthal ihre dritte Burg im Tösstal. Wie bei Alt- und Hohenlandenberg nannte sich schon bald ein Familienzweig nach der neuen Anlage: Ab 1328 wird der Ritter «Herman von der Breiten Landenberg» in mehreren Urkunden erwähnt. Mit dem Bau war möglicherweise bereits unter Hermanns Vater, Hugo I. von Landenberg, begonnen worden. Dieser starb 1315 in der Schlacht am Morgarten. Die Burg stand auf Boden des Klosters St. Gallen und war deshalb ein Lehen der Abtei. Um 1330 kaufte Hermann von Breitenlandenberg das Meieramt des Hofes Turbenthal hinzu, ausserdem besass seine Familie mehrere Güter und Zehntrechte in der Umgebung. Daraus wurde im Verlauf des 14. Jhdts. die Herrschaft Turbenthal-Breitenlandenberg geformt.
Die ursprüngliche Burg bestand aus einem Wohnturm, der im Grundriss 10,9 x 11,1 Meter mass. Er war von einer fünfeckigen, bis zu 2 Meter dicken Ringmauer umgeben. Auf der Landkarte von Jos Murer (1566) ist der Hauptturm mit einem Spitzhelm dargestellt, östlich davon befand sich der Palas. Auf drei Seiten schützte ein Graben den Hügel der Kernburg, die über eine Brücke mit der südlich anschliessenden Vorburg verbunden war. In welcher Phase der turmartige Torbau entstand, der das innere Burgtor überragte, ist unbekannt. Im 15. Jhdt. wird ein beweglicher Altar auf der Burg erwähnt, und 1508 wurde ein neuer Altar geweiht. In seiner um 1700 verfassten Zürcher Chronik erwähnt Hans Heinrich Bluntschli für 1444 einen Brand auf Burg Breitenlandenberg – spätmittelalterliche Belege gibt es dafür aber keine. Im 15. Jhdt. war die Familie bereits weit verzweigt und brachte einige berühmte Persönlichkeiten hervor. Wildhans von Breitenlandenberg verteidigte im Alten Zürichkrieg Greifensee und wurde nach der Einnahme 1444 enthauptet. Kaspar von Breitenlandenberg war ab 1442 Abt des Klosters St. Gallen. Und Frischhans von Breitenlandenberg war 1476 einer der Anführer der Eidgenossen in der Schlacht bei Grandson. Er war für längere Zeit der letzte Breitenlandenberger, der auf der Burg im Tösstal residierte. Nicht zuletzt wegen Erbstreitigkeiten wurde sie bis 1558 von Vögten verwaltet. In jenem Jahr wird Rudolf II. als «sesshaft zu Breitenlandenberg» bezeichnet. Er machte sich in den folgenden Jahrzehnten an den Totalumbau des alten Familiensitzes. Turm und Wohntrakt wurden in einem einzigen grossen Baukörper zusammengefasst, der gemäss einem späteren Inventar 4 Stuben, 12 Kammern, 2 Küchen, 3 Keller, 2 Holzkammern und eine Schütte umfasste. Eine Steinbrücke überspannte fortan den Burggraben. Und in der Vorburg entstand das heute grösstenteils noch erhaltene Gesindehaus, das von einem runden Ecktürmchen flankiert wurde. Ein starker Familienzusammenhalt sorgte dafür, dass die Breitenlandenberger, obwohl mittlerweile weit zerstreut, ihre Herrschaft im Tösstal auch unter der Oberhoheit Zürichs bis 1798 aufrecht erhalten konnten. Bald nach einer grossen Erbteilung 1661 entstand als zweiter Herrschaftssitz in Turbenthal das so genannte «Untere Schloss». Die alte Residenz auf dem Berg kam hingegen 1684 durch Heirat an die Familie Werdmüller. Der letzte Burgherr war Johann Heinrich Werdmüller. Er geriet in Geldnot und versuchte vergeblich, durch Verkäufe von Gütern und Rechten Breitenlandenberg zu halten. 1801 musste er Konkurs anmelden. Ab 1804 wurde die Burg stückweise versteigert: Ihre Innenausstattung verschwand in den umliegenden Bauernhäusern, der Bau selbst wurde über Jahrzehnte als Steinbruch ausgebeutet. 1893 kaufte die im Breisgau ansässige Linie der Breitenlandenberger den Burghügel nochmals zurück. 1924 erwarb ihn dann Hermann Lüssi aus Wila, der bis 1925 Ausgrabungen vornahm. Heute sind auf dem Areal der Kernburg allerdings nur noch zwei kleine Mauerreste zu erkennen. Die in der Schweiz ansässige Linie der Familie von Breitenlandenberg ist Ende des 19. Jhdts. ausgestorben. In Deutschland findet man heute aber noch zahlreiche Vertreter des alten Tösstaler Rittergeschlechts. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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