CHÂTEAU SUPERIÈUR DU VORBOURG (OBERE VORBURG / BURG TELSBERG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Jura | District de Delémont | Delémont (Delsberg) |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können! | |||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Doppelburg Telsberg, heute Vorbourg genannt, entstand wahrscheinlich im 12. Jhdt. unter der Herrschaft der Grafen von Saugern-Pfeffingen und war der Wohnsitz der Ritter von Telsberg. Um 1278 gelangte sie ans Fürstbistum Basel und wurde durch das Basler Erdbeben von 1356 zerstört. Die obere Burg blieb seither eine Ruine. Sichtbar sind der 15 Meter hohe Rest des Haupttrakts und Teile des Berings. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Obrecht, Jakob / Rais, François - Restauration du château médiéval du Vorbourg près de Delémont | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 4. Jhg./Nr. 4 | Basel, 1999 | S. 93 | Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 187 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2020 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Nordöstlich von Delémont durchbricht die Birs auf dem Weg in Richtung Laufen und Basel mehrere Bergkämme. Gleich auf der Westseite des ersten Engnisses erheben sich auf schroffen Felsen die Reste einer zweiteiligen Burganlage. Im Mittelalter hiess sie Telsberg, doch seit dem 15. Jhdt. hat sich die Bezeichnung Vorbourg durchgesetzt. Die untere Anlage ist heute in die bedeutendste Wallfahrtskirche des Juras integriert. Baulich interessanter ist aber die obere Burg, die noch als Ruine erhalten ist. Sie steht an einer exponierten Stelle auf dem felsigen Berggrat von la Vigne, rund 800 Meter östlich des noch älteren Château de Beauregard.
Auf dem höchsten Punkt des Areals ragt die noch 15 Meter hohe Ruine des Hauptgebäudes auf. Dieses besteht aus einem schmaleren bergseitigen Teil mit bis zu 3,7 Meter dicken Mauern und einem geräumigeren Ostteil. Funktion und Aussehen dieses Baukomplexes sind bis heute nicht restlos geklärt. Der bergseitige Trakt, auf dessen Innenseite im zweiten Stockwerk ein Tonnegewölbe erhalten ist, diente vielleicht als Schildmauer. Ihm vorgelagert ist ein aus dem Fels gehauener Halsgraben. Weit spärlicher sind die Reste auf dem Plateau ostseitig unterhalb des Hauptbaus. Hier haben sich entlang der Geländekante Teile des Berings erhalten, die vielleicht in Gebäude intergriert waren. Sie umschliessen einen kleinen Burghof, durch den im Mittelalter wohl der Weg ins Birstal führte. Die Gründung der Burg Telsberg konnte bis heute nicht genau datiert werden. Die Burgenforschung sieht ihre Entstehung im 12. Jhdt., zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie das benachbarte Château de Soyhières und vielleicht als Ersatz für die aufgegebene Burg Beauregard. Die dominierende Adelsfamilie dieser Region waren im Hochmittelalter die Grafen von Saugern-Pfeffingen, verwandt mit den Grafen von Egisheim im Elsass. Gemäss einer Überlieferung aus dem 16. Jhdt. soll Papst Leo IX., der ebenfalls dieser Familie entstammte, im Jahr 1049 die Kapelle der (Unteren) Vorburg persönlich geweiht haben. Verlässlichere Quellen existieren jedoch erst für das 12. Jhdt. Im Jahr 1131 wird erstmals ein «Ulricus de Telsberg» in den Schriftquellen erwähnt. Verschiedene Vertreter dieser Ritterfamilie tauchen in den folgenden Jahrzehnten als Zeugen in zahlreichen Rechtsgeschäften auf. Es wird heute angenommen, dass sie auf der Vorburg residierten, die damals Burg Telsberg hiess, und nicht etwa in der Vorgängersiedlung von Delémont. Wahrscheinlich waren die Herren von Telsberg Vasallen der Grafen von Saugern-Pfeffingen bis zu deren Aussterben um 1180. Das bedeutende Erbe ging an die Grafen und Pfirt und von Thierstein, doch in der Region Delémont konnte sich der Bischof von Basel gegen deren Rechtsansprüche durchsetzen. Spätestens als sich die Grafen von Pfirt 1278 der bischöflichen Herrschaft unterstellten, erhielten auch die Herren von Telsberg mit ihren Burgen einen neuen Lehnsherrn. Im 14. Jhdt. nannten sich zwei Familien in bischöflichen Diensten nach der Festung: die Marschalk von Telsberg und die Spender von Telsberg. Ob es sich dabei um direkte Nachfahren der früheren Burgherren handelt, ist unklar. Ebensogut könnten es Familien sei, die vom Bischof mit der Burghut betreut wurden. Fürstbischof Gérard de Vuippens scheint sich oft auf der Burg aufgehalten zu haben, er stellte hier von 1313 bis 1323 mehrere Urkunden aus. Das Ende der oberen Burg kam am 18. Oktober 1356 mit dem grossen Erdbeben von Basel. Eine im 15. Jhdt. erstellte Aufzählung der damals zerstörten Burgen erwähnt «zwei Tellsberg». Brandspuren am Mauerwerk deuten an, dass nach dem Beben in der oberen Burg zudem ein Feuer ausbrach. Sie blieb Ruine, während die untere Anlage wieder hergerichtet wurde. Der weithin sichtbare Mauerzahn des einstigen Haupttrakts wurde 1998 sorgfältig saniert. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 17.10.2020 [OS] |