BURG ALT-THIERSTEIN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Laufenburg | Gipf-Oberfrick |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Sehenswerte Ruine der Stammburg der Grafen von Thierstein. Erhalten sind weitläufige konservierte Mauerreste einer mehrteiligen Anlage, verteilt über einen hohen Felsen und zwei südseitig anschliessende Geländeterrassen. Historisch ist Alt-Thierstein eng mit der benachbarten Burg Alt-Homberg verbunden. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 70 | bearbeitet von O. Steimann, 2023 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ein früher Sitz der Grafen von Homberg/Thierstein
Die ab 1082 in der schriftlichen Überlieferung auftauchenden Grafen von Homberg nannten sich im späten 11. und frühen 12. Jhdt. abwechslungsweise «von Homberg», «von Thierstein» oder «von Frick». Dies deutet darauf hin, dass sie damals bereits mehrere Burgen besassen. Von der älteren Forschung ist Alt-Thierstein im Vergleich mit dem nahen Alt-Homberg meistens als jüngere Gründung der Grafenfamilie betrachtet worden. Eine Auswertung des Fundmaterials hat aber ergeben, dass beide Anlage im frühen 11. oder gar schon im 10 Jhdt. errichtet worden sein müssen. Im 12. Jhdt. spaltete sich eine Linie «von Thierstein» von der Hauptlinie der Homberger ab. Anlass dafür war die Heirat des Grafen Rudolf III. mit Bertha, Erbtochter der Grafen von Saugern (Soyhières). Diese brachte ihm zahlreiche Güter und Rechte im Birstal mit in die Ehe, worauf es offenbar zu einer Güterteilung mit seinem Bruder Werner I. von Homberg kam. Alt-Thierstein wurde zur Stammburg des neuen Familienzweigs. Mehrstufige Anlage mit komplexer Baugeschichte Kern der Anlage bildet ein allseits steil abfallender, hoher Felsklotz, auf dem Reste eines Wohntrakts mit einer Filterzisterne und einem Ofen erhalten geblieben sind. Südöstlich davon verteilte sich die Burg auf zwei Geländeterrassen. Auf der oberen, an deren nördlichem Ende das Burgtor stand, befand sich der Hof mit einer zweiten Zisterne. Die unterste Terrasse beherbergte mindestens zwei grössere Trakte. Die verwirrlichen, sich überlagernden Mauerspuren lassen hier aber kein klares Bild mehr zu. Ein Hauptturm scheint auf Alt-Thierstein nicht existiert zu haben, was zum Bild einer frühen Burggründung passt. Nördlich des hohen Felsens befand sich offenbar eine Vorburg, die wahrscheinlich schon im 12. Jhdt. wieder aufgegeben wurde. Hingegen scheint die Hauptburg – vor allem auf den unteren Geländestufen – im 13. und 14. Jhdt. bedeutend ausgebaut und verschiedentlich umgestaltet worden zu sein. Die Auflassung der Burg im 15. Jhdt. Bereits unter Rudolfs Sohn, Graf Rudolf I. von Thierstein, verlagerte die Familie das Zentrum ihrer Herrschaft nach Westen. Bei Büsserach (Kanton Solothurn) wurde die Burg Neu-Thierstein errichtet, und ab der Mitte des 14. Jhdts. waren Pfeffingen, Dorneck und die Farnsburg die wichtigsten Residenzen verschiedener Familienzweige. Alt-Thierstein gehörte fortan zur Grafschaft Thierstein-Farnsburg. Beim grossen Basler Erdbeben von 1356 dürfte die Burg beschädigt worden sein, doch liegen hierüber keine Angaben vor. 1372 wird sie im Farnsburger Urbar erwähnt, und sie war dem Fundgut zufolge auch im frühen 15. Jhdt. noch bewohnt. Vermutlich erst nach dem Erdbeben errichtet wurde das mehrteilige Gebäude im mittleren Teil der Unterburg, in dessen zentralem Raum das gemauerte Fundament einer Herdstelle gefunden wurde. Die endgültige Auflassung der Burg dürfte mit dem Aussterben der Grafen von Thierstein-Farnsburg (1418) zusammenhängen. Freilegung und Konservierung der Ruine 1461 kam die Ruine Alt-Thierstein mit der ganzen Herrschaft Farnsburg an die Stadt Basel. Im 16. Jhdt. wechselte sie mit den umliegenden Waldgebieten in den Besitz der Kirchgemeinde Frick, der sie auch heute noch gehört. Als Steinbruch ausgebeutet, verschwanden die Mauern nach und nach. In den Jahren 1934/35 wurde die Ruine schliesslich freigelegt und konserviert. Dabei mussten zunächst 3200 Kubikmeter Schutt beiseite geräumt werden. Gefunden wurden unter anderem Teile von Waffen und Rüstungen, verschiedene aus Hirschhorn geschnitzte Gegenstände, Gebrauchskeramik und Ofenkacheln. Die bislang letzte Instandsetzung der Ruine erfolgte 2005. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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