STADTBEFESTIGUNG AARAU
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Aarau | Aarau


Quelle: Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 25
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Sehr gut erhaltener und sehenswerter alter Kern dieser kyburgischen Stadtgründung aus der Zeit um 1240. Von den in drei Bauphasen entstandenen Befestigungsanlagen sind vor allem das Obertor mit seinem hohen Turm, das Haldentor und der Storchenturm noch erhalten. Innerhalb der Stadtbefestigung befindet sich auch der Turm Rore, unmittelbar davor steht das Schlössli Aarau.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 34.60" N, 08° 02' 38.20" E
Höhe: 380 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 645.700 / 249.300
Kontaktdaten
Aarau Info | Schlossplatz 1 | CH-5000 Aarau
Tel: +41 (0)62 834 10 34 | E-Mail: mail@aarauinfo.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Zürich her kommend die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Aarau Ost verlassen und der Aaretalstrasse in die Stadt hinein folgen. Parkmöglichkeiten in der Innenstadt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Aarau ist von allen Seiten her gut per Bahn zu erreichen.
Wanderung zur Burg
Aarau liegt am Aargauerweg. Die befestigte Altstadt liegt in Gehdistanz nordwestlich des Bahnhofs.
Öffnungszeiten
Die einzelnen Wehrbauten können nur von aussen besichtigt werden. Eine Ausnahme bildet der Obertorturm. Informationen erteilt Aarau Info (siehe Kontaktdaten).
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Aarau
Quelle: Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 14 | überarbeitet von O. Steimann, 2014
Historie
Der Flussübergang bei Aarau reicht bis in römische Zeit zurück, eine bedeutende Siedlung entstand hier allerdings erst am Ende des Hochmittelalters. Wahrscheinlich um 1240 gründeten die Grafen von Kyburg eine befestigte Stadt auf dem Felsrücken über der Aare – erstmals erwähnt wir der Name «de Arowe» in einem Güterverzeichnis aus dem Jahr 1248. Der Ort entstand rund um den Turm Rore, der jedoch einen eigenen Rechtsbezirk bildete. Gleiches gilt für eine zweite Burganlage, das etwas weiter nordöstlich gelegene Schlössli. Es war zwar mit der Stadtbefestigung verbunden, wurde aber nie in diese einbezogen.
Im Grundriss der Altstadt ist die glockenförmige Anlage der kyburgischen Gründung noch gut sichtbar. Sie war im Westen durch die Stadtkirche, im Norden durch das Aaretor, im Osten durch das Laurenzentor und im Süden durch das Obertor begrenzt. Die an mehreren Stellen nachgewiesene zweischalige Stadtmauer aus Bruchsteinen war 0,9 Meter dick.

1256 wird Aarau erstmals als Stadt bezeichnet. Bald nach dem Aussterben der Kyburger (1264) gelangte die ganze Region unter die Hoheit der Grafen von Habsburg. Nun begann sich der Ort rasch zu entwickeln. 1270 wurde am westlichen Stadtrand das Frauenkloster St. Ursula gegründet, 1283 erhielt Aarau von König Rudolf I. ein ausführliches Stadtrecht. Später kamen weitere Privilegien für die Bürgerschaft hinzu.
Um 1300 wurde die Stadt nach Süden und Osten erweitert und es entstanden zwei neue Tore: Das äussere Laurenzentor und das äussere Obertor. Letzteres ist heute noch gut erhalten. Der gleich daneben stehende Obere Turm scheint allerdings älter zu sein als diese zweite Phase der Stadtbefestigung. Um 1530 wurde er auf die heutige Höhe aufgestockt, erhielt ein Spitzdach und eine Turmuhr. Noch heute bildet er das Wahrzeichen der Aarauer Altstadt.

Eine letzte Erweiterung der Befestigungsanlagen erfolgte um 1360: Nun wurde auch das Haldequartier am Fuss des Stadtfelsens mit dem Kloster St. Ursula in die Anlage miteinbezogen. Diese Mauer ist noch über weite Strecken in der Rückfront von Häusern erkennbar. Gegen Westen führt das gut erhaltene Haldentor (Hiltbrantstor) aus der Stadt. In der Südwestecke steht auch der Storchenturm (Pulverturm) noch aufrecht. Allerdings ist er um 1870 deutlich verkürzt und erst 1970 rekonstruiert worden.

Wie nahezu der ganze Aargau wurde auch die Stadt Aarau 1415 von Bern erobert. Sie erhielt ihre bisherigen Privilegien zwar bestätigt und durfte auch ihren Schultheissen weiterhin selber bestimmen. Doch die bauliche Entwicklung stagnierte in den folgenden Jahrhunderten. Dies änderte sich erst, als Aarau nach dem Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft im Frühling 1798 zur ersten Hauptstadt der Helvetischen Republik bestimmt wurde. Bereits im Herbst desselben Jahres musste es diese Funktion zwar an Luzern abtreten. Als Hauptort des neuen Kantons Aargau erlangte die Stadt im 19. Jhdt. aber trotzdem zunehmende Bedeutung und wurde vor allem nach Osten über die Stadtmauer hinaus erweitert.

Die Entfestigung Aaraus begann früh: 1812 brach man das innere und das äussere Laurenzentor ab, und um 1820 wurde der Graben vor der Stadtmauer aufgefüllt. 1831 verschwanden auch die Toranlagen gegen die Aare hin.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln an den Befestigungsanlagen
Literatur
  • Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 13-14
  • Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 18-30
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • www.aargautourismus.ch
    Internetseite von Aargau Tourismus mit Informationen zur Altstadt von Aarau und Kontaktangaben
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.08.2014 [OS]