STADTBEFESTIGUNG DELÉMONT (DELSBERG)
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Quelle: Rais, Jean-Louis - Delémont: De rue en rue, de siècle en siècle | Porrentruy, 2001 | S. 43
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Allgemeine Informationen
Delémont wurde im frühen 13. Jhdt. befestigt, als es den Grafen von Pfirt (Ferrette) unterstand. 1271 gelangte der Ort an den Bischof von Basel und erhielt 1289 das Stadtrecht. Von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen sind noch zwei Tore und drei Wehrtürme erhalten. Zwei weitere Türme sind noch teilweise sichtbar, ebenso ein Stück der Stadtmauer beim Château de Delémont.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 21’ 51.70“ N, 07° 20’ 31.20“ E
Höhe: 430 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 592.700 / 245.950
Kontaktdaten
Jura Tourisme | Place de la Gare 11| CH-2800 Delémont
Tel: +41 (0)32 432 41 70 | E-Mail: info@juratourisme.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A16 bei der Ausfahrt Delémont-Ouest verlassen und der Hauptstrasse in nordöstlicher Richtung in die Stadt hinein folgen. Parkmöglichkeiten im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Bahn bis Delémont. Die befestigte Altstadt ist vom Bahnhof zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar.
Wanderung zur Burg
Der Chemin du Jura und die ViaJura führen durch die befestigte Altstadt.
Öffnungszeiten
Die Befestigungsanlagen sind normalerweise nur von aussen zu besichtigen.
Angebote für Führungen unter: www.j3l.ch
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Verschiedene Hotels in Delémont befinden sich teilweise direkt neben den Stadttoren
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Delémont (Stadtbefestigung)
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2020
Historie
Die Altstadt von Delémont erhebt sich auf einer Geländeterrasse über der Mündung der Sorne in die Birs. Es ist unklar, ab wann der Ort besiedelt war. Zusammen mit dem Sornegau unterstand er ab dem 7. Jhdt. den elässischen Herzögen aus dem Geschlecht der Etichonen und später den Grafen von Saugern (Soyhières). Der Name «Delemonte» taucht in den Schriftquellen 736/737 erstmals auf.
Im späten 12. Jhdt. kam das Sornegau unter die Herrschaft der Grafen von Pfirt (Ferrette). Unter ihnen muss die Siedlung befestigt worden sein, denn gemäss einer dendrochronologischen Datierung wurde der halbrunde Tour de la Trotte an der nordseitigen Stadtmauer um 1228 erbaut.

1271 veräusserten die Grafen von Pfirt Delémont zusammen mit den umliegenden Burgen an den Bischof von Basel. Für diesen wurde der Ort zu einem wichtigen Stützpunkt in seinem wachsenden, territorialstaatähnlichen Fürstbistum. Bischof Peter Reich von Reichenstein verlieh Delémont 1289 das Stadtrecht. Die Siedlung wurde auch von seinen Nachfolgern gefördert: Ab 1338 durfte die Stadt eigene Abgaben auf Wein und Lebensmittel einziehen, 1356 erhielt sie ein Polizeireglement und 1461 das Privileg für den regionalen Salzhandel. Ein Wochenmarkt wird in den Quellen 1416 erstmals erwähnt.

Die spätmittelalterliche Stadtanlage bildete ungefähr ein Rechteck mit je einem Tor nach jeder Himmelsrichtung. Die südwestliche Ecke wurde von der bischöflichen Burg eingenommen (an der Stelle des heutigen Château), die übrigen Seiten ursprünglich durch zehn Wehrtürme verstärkt. 1487 kam es zu einem grossen Stadtbrand, der etliche Häuser zerstörte. Das nach Nordosten ausgerichtete Stadttor, die Porte de Près, wurde daraufhin zugemauert. In den folgenden Jahrhundert scheint die Stadtbefestigung unterhalten, aber nicht weiter ausgebaut worden zu sein.

Im Frühling 1792 besetzten Truppen der französischen Revolutionsarmee Delémont und den nördlichen Teil des Fürstbistums Basel. Im Dezember dessselben Jahres wurde die Raurakische Republik ausgerufen, in welcher Delémont zum Bezirkshauptort wurde. Diese Funktion behielt die Stadt auch nach der Eingliederung des kurzlebigen Staats in die Republik Frankreich im März 1793. Durch den Wiener Kongress wurde Delémont 1815 der Eidgenossenschaft zugeschlagen und gehörte zunächst zum Kanton Bern, bis es mit der Gründung des Kantons Jura 1979 zur Kantonshauptstadt wurde.

Die verbleibenden Stadttore wurden im 18. Jhdt. umgestaltet. Die Entfestigung setzte 1804 ein, als man die nordwestliche Ecke der Stadt völlig umgestaltete, um einer neuen Promenade Platz zu machen. Die Porte des Moulins wurde 1854 abgebrochen. Heute sind noch das nord- und das westseitige Tor sowie drei Wehrtürme ganz und zwei weitere teilweise erhalten. Von der Stadtmauer besteht noch ein kurzes Stück samt Wehrgang beim Château. Die Mauer war an den meisten Stellen mindestens 6 Meter hoch, davor erstreckte sich der bis zu 10 Meter breite Stadtgraben, begrenzt von einer Kontermauer. Davon sind heute keine Spuren mehr vorhanden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln an den Befestigungsanlagen
Literatur
  • Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 160-161
  • Kohler, François - Delsberg (Gemeinde) | In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Stand vom 15.06.2020: hls-dhs-dss.ch
  • Rais, Jean-Louis - Delémont: De rue en rue, de siècle en siècle | Porrentruy, 2001
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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