BURG REICHENSTEIN (OBERE BURG BIRSECK) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Basel-Landschaft | Bezirk Arlesheim | Arlesheim |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die nördlichste der vier Burgen auf dem Felsgrat über Arlesheim hiess ursprünglich «Ober-Birseck» und erhielt erst im 13. Jhdt. nach ihren damaligen Bewohnern den Namen Reichenstein. Die Familie Reich besass die Burg, die seit dem ausgehenden Mittelalter im Zerfall begriffen war, bis in Jahr 1813. Die einst malerische Ruine wurde 1932/33 frei rekonstruiert und präsentiert sich heute eher als Beispiel für den späten Historismus denn als mittelalterliches Baudenkmal. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 123 | überarbeitet von O. Steimann, 2007 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Reichenstein hiess ursprünglich «Obere Burg Birseck» und gehörte zu den drei unmittelbar südlich auf demselben Grat gelegenen Birseck-Burgen. Wie bei diesen ist auch hier die Entstehungszeit unbekannt. Die eher kleine Anlage muss spätestens um 1200 beim Vorstoss der Grafen von Frohburg in diese Gegend entstanden sein. Vielleicht wurde sie aber auch von Dienstleuten des elsässischen Klosters Odilienberg (Hohenburg) gegründet, welches den Hof Arlesheim bis 1239 besass.
Die Burg wurde auf einem vom Juragrat durch eine Senke isolierten, dreistufigen Felskopf errichtet. Auf dem höchsten Punkt stand der runde Bergfried mit seinen über zwei Meter dicken Aussenmauern. An diesen schloss nördlich das sogenannte «obere Haus» an, ein viergeschossiger Wohnturm mit unregelmässigem Grundriss. Auf der tiefsten Geländestufe stand ursprünglich wohl nur ein Bering mit wenigen Nebenbauten. Diese wurden in einer späteren Bauphasen vom sogenannten «unteren Haus» abgelöst, einem zweistöckigen Torhaus. 1245, nach längerem Streit, verzichtete Graf Ludwig von Frohburg zugunsten des Bischofs von Basel auf alle Ansprüche an den vier Birseckburgen, worauf das Bistum die obere Burg als Lehen an die alteingesessene Basler Ritterfamilie Reich vergab. Die Burg wurde fortan Reichenstein genannt. 1267 wurde das Lehen, mit welchem auch das Amt des Kämmerers am bischöflichen Hof verknüpft war, ein erstes Mal erneuert. Zur Burg gehörten damals neben der nächsten Umgebung auch Einkünfte in den benachbarten Dörfern. Reichenstein wurde als Erblehen festgelegt: Wollte der Bischof es den Reich entziehen, hatte er ihnen 80 Mark Silber dafür zu entrichten. Dazu kam es allerdings nie. Die Reich gehörten im Spätmittelalter zu den wichtigsten Basler Geschlechtern und stellten in der Stadt am Rheinknie mehrere Bürgermeister und einmal gar den Bischof. Im Verlaufe des 15. und 16. Jhdts. wurden sie zudem Burgherren zu Landskron, Inzlingen, Brombach und Biederthal. Die Stammburg wurde hingegen vernachlässigt und befand sich gegen Ende des 15. Jhdts. bereits in einem sehr schlechten Zustand. Schon das grosse Erdbeben von Basel im Jahr 1356 hatte wohl schwere Schäden angerichtet. Jedenfalls zeigt der berühmte Holzschnitt von 1499, der die Schlacht von Dornach darstellt, Reichenstein als Ruine. Nur das sogenannte «untere Haus» scheint damals noch bewohnbar gewesen zu sein. Im 16. Jhdt. unternahm die Stadt Solothurn, die ewige Rivalin Basels, mehrere vergebliche Versuche, Reichenstein zu erwerben. Der damalige Burgherr Jakob Reich wäre 1532 zu einem Verkauf an die Aarestadt bereit gewesen, doch der Bischof lehnte ab. So behielten die Reich das Burglehen bis zum Untergang des Fürstbistums Basel im Nachgang der französischen Revolution. Das «untere Haus» muss spätestens im frühen 17. Jhdt. ebenfalls aufgegeben worden sein, möglicherweise war die Burg aber schon früher gänzlich dem Zerfall überlassen worden. 1813 veräusserten die mittlerweile verarmten Reich die Ruine an den Basler Seidenfabrikanten Johann Rudolf Forcart-Weis. Die Nachfolgegesellschaft seiner Firma besass Reichenstein mit dem umliegenden Wald bis 1932. In jenem Jahr wurde die Burg von Jakob Brodbeck-Sandreuter erworben. Nach Plänen des damaligen Präsidenten des Schweizerischen Burgenvereins, Eugen Probst, nahm man noch im selben Jahr den Wiederaufbau in Angriff. Wie bei vergleichbaren Projekten (Rotberg, Ehrenfels) setzte Probst auch hier den alten Mauern einen relativ frei rekonstruierten Überbau auf. Eine archäologische und bauhistorische Untersuchung der Ruine blieb hingegen aus. Der Neubau wurde im Mai 1933 fertiggestellt und diente der Familie Brodbeck in den folgenden Jahren als Sommersitz. Die Familienstiftung zur Erhaltung von Reichenstein wurde 1972 in eine Stiftung der Gemeinde Arlesheim umgewandelt, welche die Burg bis heute verwaltet. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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