BURG EHRENFELS
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Allgemeine Informationen
Ehrenfels thront am Berghang südlich über dem Dorf Sils, zuhinterst im Domleschg. Die Burganlage wurde wohl durch die 1257 erwähnten Herren von Ehrenfels errichtet und war später Wohnsitz einer Seitenlinie der Herren von Schauenstein. Nach ihrem Zerfall ab 1935 in freier Form wieder aufgebaut, dient sie heute als Gruppen-Jugendherberge. Vom ursprünglichen Baubestand ist vor allem der Turm noch gut erhalten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 41' 48.25" N, 09° 27' 06.37" E
Höhe: 761 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 753.960 / 173.700
Kontaktdaten
Jugendherberge Sils im Domleschg | Burg Ehrenfels | Oberer Ehrenfelsweg 12 | CH-7411 Sils im Domleschg
Tel: +41 (0)81 651 15 18 | E-Mail: sils@youthhostel.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 durch das Domleschg bis zur Ausfahrt Thusis Süd. Abbiegen in Richtung Albulapass, dann aber gleich links einbiegen in die Hauptstrasse nach Sils i.D. Im Dorfzentrum rechts in die Schynstrasse abbiegen und kurz darauf wieder rechts zur ehemaligen Bahnstation (Parkmöglichkeiten). Ab hier führt ein markierter Wanderweg in rund 10 Minuten hinauf zur Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Chur mit der Rhätischen Bahn bis Thusis. Von hier weiter mit dem Postauto in Richtung Almens bis zur Haltestelle Sils im Domleschg, Post. Anschliessend der obigen Wegbeschreibung folgen.
Wanderung zur Burg
Die Burg liegt direkt an der Via Albula/Bernina, am Walserweg und an der ViaSpluga.
Öffnungszeiten
Aussenbesichtigung jederzeit möglich, die Gebäude sind jedoch nur für Gäste der Jugendherberge zugänglich.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Ehrenfels ist eine Jugendherberge für Gruppen. Informationen über Preise und Reservationsmöglichkeiten unter:
www.youthhostel.ch/de/hostels/sils-im-domleschg
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Ehrenfels
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 142 | bearbeitet von O. Steimann, 2006
Historie
Zuhinterst im Domleschg ragt über dem Dorf Sils die Burg Ehrenfels aus dem Bergwald. Ihre Bauten verteilen sich über einen zweistufigen Felskopf, an dessen höchster Stelle der Wohnturm als Zentrum der Anlage steht. Er verfügte ursprünglich über einen Hocheingang im zweiten Stockwerk und entstand vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jhdts.
Als Gründerfamilie gelten die Herren von Ehrenfels: Ein «C. de Herinvels» wird 1257 erwähnt. Von ihnen ging die Burg an die Herren von Schauenstein über, von denen sich ein Familienzweig hier niederliess. Burkhard und Rudolf von Schauenstein nannten sich 1320 erstmals «de Herenfels». Wohl unter diesen neuen Besitzern wurde die einfache Turmburg um Wohnbauten und eine Ringmauer erweitert.

Erstmals direkt erwähnt wird die Wehranlage im Domleschger Bundesbrief von 1423. Damals verpflichtete sich Hermann von Ehrenfels, dem Bund mit seiner «vesty Erenfels» zu dienen. Gegen Ende des 15. Jhdts. soll die Burg in den Besitz des Klosters Cazis gekommen sein, doch waren weiterhin die Schauenstein-Ehrenfels hier ansässig. Im 16. Jhdt. erfolgte ein grösserer Umbau der Anlage: Es wurden neue Gewölbe eingezogen, sowie Fenster und Scharten verändert. Bald nach 1600 wurde Ehrenfels jedoch aufgegeben und dem Zerfall überlassen. Der letzte männliche Vertreter der Familie von Schauenstein-Ehrenfels starb 1742. Die Burg war damals schon nur noch eine Ruine.

1933 erwarb der Schweizerische Burgenverein (SBV) unter seinem umstrittenen Präsidenten Eugen Probst Ehrenfels, um hier nach ausländischem Vorbild eine sogenannte «Jugendburg» einzurichten. Nach der Freilegung aller Mauerreste und der Sicherung des Turms mussten die Arbeiten aus finanziellen Gründen vorübergehend eingestellt werden. Ab 1936 wurde die Burg dann in der heute sichtbaren Form frei rekonstruiert. Beim ganzen Unternehmen wurden leider weder wissenschaftliche Ausgrabungen gemacht noch der mittelalterliche Baubestand dokumentiert.
1954 kaufte der Verein für Jugendherbergen dem SBV die Burg Ehrenfels ab und nahm in den folgenden Jahren weitere Umbauten vor. Die Anlage dient auch heute noch als Jugendherberge.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 343
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 181-182
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 138-142
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 8: Graubünden 1 (Nordbünden) | 2. überarb. und erg. Aufl. | Kreuzlingen, 1981 | S. 38-40
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 279
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 202-203
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. III: Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin | Basel, 1940 | S. 152
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser des Kantons Graubünden, I. Teil: Herrschaft, Prätigau, V Dörfer, Chur und Umgebung, mit Schanfigg, Domleschg | Basel, 1940 | S. 106-107
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