BURG NIDAU Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Bern | Verwaltungskreis Biel / Bienne | Nidau |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Imposante ehemalige Wasserburg, die durch Umbauten über die Jahrhunderte einen Teil ihrer Wehrhaftigkeit eingebüsst hat. Heute beherbergt sie ein Museum mit Ausstellungen zu regionalen Themen. Vom mittelalterlichen Baubestand sind noch der Bergfried, grosse Teile der Ringmauer, der Sodbrunnen sowie zwei Rundtürme erhalten. Zur Burg, dem Stammsitz der Grafen von Nidau, gehörte das unmittelbar südlich davon gelegene befestigte Städtchen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Moser, Andres - Die Kunstdenkmäler des Kantons Bern, Landband III: Der Amtsbezirk Nidau, 2. Teil | Bern, 2005 | S. 42-43 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2008 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Im unteren Berner Seeland konnten sich die Herren von Fenis schon früh eine herausragende Stellung sichern. Spätestens im 12. Jhdt. erwarben sie einen neuen Titel und nannten sich fortan Grafen von Neuenburg. Der Titel übertrug sich auf die zahlreichen Seitenlinien des Geschlechts, so auch auf die Gründer von Nidau.
Der Adelssitz wurde nahe dem Seeufer als Wasserburg errichtet, geschützt durch künstlich angelegte Gräben und den Lauf der Zihl. Bei archäologischen Untersuchungen wurde die Balkenunterlage eines hölzernen Turms gefunden, der am Ort des späteren Bergfrieds stand. Die dendrochronologische Datierung verweist diesen Vorgängerbau in die Jahre 1140 bis 1180. Auf diese Anlage aus Holz dürfte sich auch die erste Erwähnung der Burg aus dem Jahr 1196 beziehen. Zu Beginn des 13. Jhdts. wurde der neue, steinerne Hauptturm aus rohen Kalsteinblöcken errichtet. Er misst im Grundriss 11,2 Meter im Quadrat bei einer maximalen Mauerstärke von 2,8 Metern. Der ursprüngliche Hocheingang wird im 2. Stockwerk vermutet. Als Bauherren kommen Graf Ulrich III. oder sein Sohn Rudolf I. von Nidau in Frage. Sie konnten ihre Herrschaft im frühen 13. Jhdt. auf das Nordufer des Bielersees ausdehnen, als hier alte burgundische Krongüter unter den Grafen und dem Fürstbistum Basel aufgeteilt wurden. Um seine Stellung abzusichern, gründete der Bischof gleich nördlich von Nidau die Stadt Biel. Die Grafen zogen gleich und gründeten spätestens 1338 südlich von ihrer Burg die Stadt Nidau. Auch die Grafenresidenz selbst wurde mehrfach erweitert. Eine weitläufige, hohe Ringmauer schützte die Anlage, im Spätmittelalter verstärkt durch ursprünglich drei Rundtürme. 1368 wird erstmals eine Burgkapelle erwähnt - sie war vermutlich im Palas untergebracht. Der letzte Graf von Nidau, Rudolf IV., fiel 1375 im Kampf gegen die Gugler, die Söldner des Enguerrand de Coucy, der sich seinen Anteil am habsburgischen Erbe im Mittelland sichern wollte. Nun besetzte der Basler Bischof Johann III. von Vienne Nidau. Er konnte seine Ansprüche jedoch nicht durchsetzen, denn im Gefecht bei Schwadernau unterlag er Ende 1376 den rechtmässigen Erben der Nidauer, den Grafen von Neu-Kyburg. Rudolf von Kyburg veräusserte Nidau 1379 zusammen mit Büren an die Habsburger. Ausgerechnet der streitbare Enguerrand de Coucy wurde dann 1387 über ein Unterpfand an Nidau durch die Habsburger für das entgangenen Erbe entschädigt. Im Sempacherkrieg zogen im Mai 1388 Truppen aus Bern und Solothurn vor Nidau und belagerten Burg und Stadt über sieben Wochen. Die Burg, mit Belagerungsmaschinen attackiert, nahm dabei grösseren Schaden, doch hatten auch die Angreifer hohe Verluste zu beklagen. Schliesslich musste die Besatzung unter Jean de Rosay aufgeben. 1393 wurde Nidau vertraglich den Bernern zugesprochen, die Burg wurde für 400 Jahre zum Sitz der gleichnamigen Landvogtei. Grössere Umbauten veränderten nun das Aussehen der Wasserburg nachhaltig. Insbesondere wurde der alte Palas neben dem Bergfried im 17. Jhdt. durch das stattliche Landvogteihaus ersetzt. Auch der Hauptturm selbst wurde um rund 13 Meter aufgestockt und 1628 mit einem neuen Dach versehen. Da er nun als Getreidelager gebraucht wurde, erhielten die oberen Stockwerke hofseitig eine Toröffnung. In der helvetischen Revolution wurde die Landvogtei 1798 aufgehoben, doch bereits 1803 wurde Nidau wieder zum Sitz eines Oberamtmanns bestimmt. Seither befinden sich Büros des Amtsbezirks in der Burg. Im 19. Jhdt. wurde deren Wehrhaftigkeit weiter beeinträchtigt, als die Gräben zugeschüttet und grosse Teile der südlichen Ringmauer samt dem Pulverturm abgerissen wurden. Seit der Jurawässerkorrektion (ab 1868), bei welcher der Bielersee deutlich abgesenkt wurde, kann Nidau nicht mehr als Wasserburg gelten. Im 20. Jhdt. wurde die nun meist als Schloss bezeichnete Anlage mehrfach saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie beherbergt heute ein Museum zum Berner Seeland. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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