CHÂTEAU DE NEUCHÂTEL (SCHLOSS NEUENBURG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Neuenburg | Région Littoral | Neuchâtel |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können! | |||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Imposante Stadtburg mit zahlreichen Türmen im Zentrum eines einst noch grösseren Wehrbezirks auf einer Hügelkuppe über der Altstadt von Neuchâtel. Vom Vorläuferbau, einer Königsresidenz der Rudolfinger, ist äusserlich nichts mehr sichtbar. Auf die ursprüngliche Anlage der Grafen von Neuenburg gehen die Kollegiatskirche und der romanische Unterbau des Südturms zurück. Der grösste Teil der sichtbaren Bauten stammt jedoch aus dem 15. Jhdt. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: neu gezeichnet von O. Steimann 2007 auf Basis von: Courvoisier, Jean - Le château de Nechâtel [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 303] | Bern, 1981 | S. 6 | Bujard, Jacques / De Reynier, Christian - Les châteaux et les villes du Pays de Neuchâtel au Moyen Age: Apports récents de l'archéologie | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins | 11. Jhg., Nr. 2 | Basel, 2006 | S. 72 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ein Sitz der Könige von Hochburgund
Die Ursprünge von Neuchâtel/Neuenburg gehen auf die Zeit des rudolfingischen Königreichs Hochburgund (888 bis 1032) zurück. Im Jahr 1011 schenkte König Rudolf III. das «novum castellum» als Morgengabe seiner Gemahlin Irmengard. Während der Kämpfe um die Nachfolge dieses letzten Rudolfingers war Neuenburg ein Stützpunkt der Parteigänger des Thronanwärters Odo von der Champagne. In seinem Winterfeldzug von 1033/34 belagerte Kaiser Konrad II. deshalb die Burg, musste das Unternehmen wegen der extremen Kälte jedoch abbrechen. Erst im Sommer 1034, als er sich endgültig als König von Burgund durchsetzen konnte, dürfte Konrad II. auch Neuenburg in seinen Besitz gebracht haben. Wie die Burg im frühen 11. Jhdt. aussah, lässt sich heute kaum noch rekonstruieren. Im südwestlichen Bereich der heutigen Kernburg konnte jedoch ein rund 25 Meter langer rudolfingischer Saalbau nachgewiesen werden. Der alte Wehrbezirk scheint sich indessen über die gesamte Hügelkuppe erstreckt zu haben. Die Anfänge der Grafschaft Neuenburg im 12. Jhdt. Die Besitzverhältnisse unmittelbar nach 1034 sind nicht bekannt. Spätestens um 1100 übernahmen die Grafen von Fenis die Herrschaft über den Ort. Ihre Stammburg lag nahe dem Bielersee zwischen Vinelz und Ins (Kanton Bern), doch verlagerten sie ihr Machtzentrum bald hin zum neu erworbenen Besitz. Ab 1125 nannte sich Rudolf I. Graf von Neuenburg. Spätestens sein Sohn Ulrich II. errichtete auf dem Burghügel unter Einbezug der bestehenden Bauten eine neue Residenz. In deren Zentrum entstand die Kollegiatskirche mit ihren zwei Türmen, unmittelbar östlich davon die neue Kernburg. Beide Bauten wurden mit prächtigen romanischen Steinmetzarbeiten verziert. Von der Burg können heute allerdings nur noch die untersten Teile des Südturms dieser Epoche zugeordnet werden. Adliges Machtzentrum im 13. und 14. Jhdt. Im grosszügigen Festungsbezirk siedelten sich auch Ministerialenfamilien an. Es entwickelte sich ein reges höfisches Leben, insbesondere unter Graf Rudolf II. von Neuenburg, der sich als Minnesänger hervortat und Werke südfranzösischer Troubadoure ins Deutsche übertrug. 1214 erhielt die mittlerweile befestigte Ansiedlung zwischen Burg und Seeufer ein Stadtrecht. Zur gleichen Zeit teilte sich das mächtige Grafengeschlecht in mehrere Linien auf, die sich nach ihren neuen Residenzen in Aarberg, Nidau oder Strassberg benannten. Die Stammlinie blieb jedoch in Neuenburg und errichtete von der Stadt bis weit in den Jura hinein eine geschlossene Territorialherrschaft. Graf Rollin (Rudolf IV.) von Neuenburg suchte Unterstützung bei der Stadt Bern, um seine Nachbarn besser kontrollieren zu können. Dies gelang ihm dank siegreichen Kämpfen gegen die mit ihm verwandten Grafen von Aarberg-Valangin und gegen den Bischof von Basel. Mit seinem Sohn Ludwig starb die Hauptlinie 1373 allerdings aus. Der letzte Graf von Neuenburg verewigte sich mit einem aufwändig gestalteten Grabmal in der Kollegiatskirche. Ausbau der Anlage im Spätmittelalter Ludwigs Tochter Isabella, verheiratet mit Graf Rudolf IV. von Nidau, vermachte die Herrschaft ihrem Neffen Konrad von Urach. In jenen Jahren, insbesondere unter Konrads Sohn Johann von Freiburg, wurde auf der Burg rege gebaut. Es entstanden unter anderem ein neuer Nordflügel und eine neue Kapelle. Nach dem Tod Johanns kam Neuenburg über Erbschaft und Heirat an Rudolf von Hochberg. Diese Familie baute die Burg zu einer prächtigen Residenz aus. Auch die westliche Hälfte des Wehrbezirks wurde nun mit Türmen befestigt (Tour de la Princesse, Tour Neuve, Tour du Donjon). 1450 zerstörte ein Brand in der Kernburg die östliche Hälfte des Südflügels und weitere Bauten, über das genaue Ausmass der Schäden und die nachfolgenden Reparaturarbeiten ist aber nur wenig bekannt. Vom Haus Orléans über Preussen zur Eidgenossenschaft Johanna von Hochberg brachte Neuenburg 1504 in ihre Ehe mit Louis d'Orléans ein. Mit dem neuen Grafen waren die benachbarten Eidgenossen allerdings keineswegs einverstanden. 1512 besetzten sie die ganze Grafschaft, liessen ihre Wappen am Schloss anbringen und setzten hier einen Landvogt ein. Johanna von Hochberg bekam Neuenburg erst 1529 wieder ausgehändigt. Zwar blieb die Burg samt der Grafschaft noch rund zwei Jahrhunderte im Besitz ihrer Nachfahren, doch hatte sie ihre beste Zeit hinter sich. Entsprechend wurde das Aussehen der Burg seither kaum noch verändert. 1707 erwarb Preussen die Grafschaft, für die seit längerem ein Käufer gesucht worden war. Die Könige von Preussen trugen den Titel «Graf von Neuenburg» offiziell noch bis 1918, doch war die Grafschaft bereits 1848 als eigener Kanton der Eidgenossenschaft zugeschlagen worden. Die Burg dient seither als Sitz der kantonalen Verwaltung. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente inkl. der Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.05.2023 [OS] |