STADTBEFESTIGUNG BIEL
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Quelle: Ehrensperger-Katz, Ingrid / Wick-Werder, Margrit - Biel / Bienne [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 705/706] | Bern, 2002 | S. 8
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Allgemeine Informationen
Die Altstadt von Biel / Bienne (die Stadt ist offiziell zweisprachig) zählt zu den schönsten der Schweiz. Von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen sind neben Teilen der bischöflichen Burg noch drei markante Türme erhalten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 08' 30.47" N, 07° 14' 44.28" E
Höhe: 440 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 585.360 / 221.220
Kontaktdaten
Tourismus Biel Seeland | Info-Center | Bahnhofplatz 12 | CH-2502 Biel / Bienne
Tel: +41 (0)32 329 84 84 | E-Mail: info@biel-seeland.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Biel liegt am Jurasüdfuss an der Autobahn A5. Kostenpflichtige Parkplätze in der Innenstadt. Die befestigte Altstadt bildet heute den nördlichen Teil des Zentrums.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Biel ist per Bahn von allen Seiten sehr gut erreichbar. Burg und Altstadt befinden sich in Gehdistanz vom Bahnhof.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Die Befestigungsanlagen können nur von aussen besichtigt werden.
Tourismus Biel Seeland bietet Altstadtführungen an: www.biel-seeland.ch/de/sehenswuerdigkeiten/stadtfuehrungen
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Stadt Biel
Quelle: Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 70 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2008
Historie
Die ältere Forschung hat als Ursprung der Stadt Biel ein römisches Kastell vermutet, das beim Altstadtkern um die Kirche zu suchen wäre. Archäologisch konnte diese These allerdings bis heute nicht bestätigt werden. Die Ortsbezeichnung «apud Belnam» wird in einer Urkunde von 1142 erstmals erwähnt und bezog sich möglicherweise auf ein bereits existierendes Dorf.
Die mittelalterliche Stadtgründung geht auf den Basler Bischof Heinrich von Thun (1216-1238) zurück, der so seine Stellung am Jurasüdfuss absichern wollte. Die früheste Stadtanlage erstreckte sich südlich der so genannten Römerquelle und hatte einen glockenförmigen Grundriss. Von der bischöflichen Burg im Westen war sie durch einen 12 Meter breiten Graben getrennt. Von der ersten Stadtbefestigung hat sich kaum etwas erhalten. Sie umfasste offenbar mehrere Halbrundtürme auf der Nordseite sowie einen kleineren Vorgängerbau des Römerturms. Im Haus an der Collègegasse 1 konnte ein Stück der südlichen Mauer bauhistorisch nachgewiesen werden: Sie war rund 1 Meter dick, über 8 Meter hoch und trug offenbar einen hölzernen Wehrgang.

1275 wurde Biel durch König Rudolf von Habsburg das Stadtrecht verliehen. Die Stadt wurde nun nach Norden hin erweitert, der Graben zwischen neuem und altem Teil (die heutige Brunngasse) zugeschüttet und die Stadtbefestigung durch eine turmbewehrte Mauer mit der Burg verbunden. Das Wasser der Römerquelle wurde so westlich der Stadt aufgestaut. Der neue Stadtteil um Ober- und Untergasse wurde ebenfalls mit Türmen bewehrt, von denen ein Halbrundturm und der so genannte Rotschettenturm heute noch sichtbar sind. Diese erste Stadterweiterung war spätestens 1295 abgeschlossen.
Um 1340 wurde die Stadt über die Schüss hinaus nach Süden vergrössert. Die so genannte Neustadt war ebenfalls mit einer Mauer samt Wehrgang umgeben und mit mehreren Türmen befestigt. Im 19. Jhdt. hat die Modernisierung des gesamten Quartiers diese Bauten aber gänzlich zum Verschwinden gebracht.

Die Bündnispolitik Biels sorgte im späten 13. und im 14. Jhdt. zu etlichen Konflikten mit dem bischöflichen Stadtherrn. Bündnisverträge wurden beispielsweise 1279 mit Bern, 1311 mit Freiburg und 1334 mit Solothurn abgeschlossen. 1367 eskalierte der Konflikt mit Bischof Jean de Vienne (1365-1382), der die Stadt im Winter brandschatzen und etliche Bürger einkerkern liess. Das Eintreffen von Berner Hilfstruppen entschied den Kampf zugunsten der Bieler, doch waren nun sowohl die Burg als auch die Stadt gründlich zerstört.
Der kaum noch bevölkerte Ort erwachte erst nach einigen Jahren wieder zu neuem Leben. 1405 erhielten die Stadtbewohner vom Bischof die Erlaubnis, Steine von der Ruine der Burg für den Wiederaufbau zu verwenden. Die Stadt wurde nun im früheren Umfang wieder hergerichtet, die Burg hingegen blieb - bis auf den heutigen Zeitglockenturm - zerstört. Ihr Areal wurde im späten 15. Jhdt. in die Stadtbefestigung mit einbezogen, auf den älteren Fundamenten entstanden der Käfig- und der Archivturm. Mit Steinen der Burg wurde auch der Wehrturm nahe dem Besentor um 1403 neu erbaut. Er wird heute Römer- oder Grosser Turm genannt. Auch andere Befestigungsanlagen wurden über die Jahrhunderte teilweise ersetzt, beispielsweise der Rotschettenturm um 1623.

1798 wurde Biel von Frankreich annektiert und unterstand bis 1814 französischer Verwaltung. Der Wiener Kongress teilte die Stadt samt dem Fürstbistum Basel dem Kanton Bern zu, der sie 1832 zum Hauptort eines Amtbezirks erhob. Die Entfestigung der Stadt erfolgte zwischen 1829 und 1875. Von den sechs mittelalterlichen Stadttoren ist keines ganz erhalten geblieben, von den Türmen der Stadtmauer immerhin drei plus drei weitere auf dem ehemaligen Burgareal.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bourquin, Werner / Bourquin, Marcus - Biel: Stadtgeschichtliches Lexikon | Biel, 1999
  • Ehrensperger-Katz, Ingrid / Wick-Werder, Margrit - Biel / Bienne [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 705/706] | Bern, 2002
  • Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 69-72
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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