BURGSTELLE MANDACH
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Allgemeine Informationen
Wenige Schritte östlich des Städtchens Regensberg findet sich eine dreiseitig durch Felsen und im Westen durch einen Halsgraben geschützte Burgstelle. Hier stand im 13. und 14. Jhdt. die Burg der aus dem Aargau zugewanderten Herren von Mandach. Heute sind keine Mauerspuren mehr vorhanden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 28' 59.76" N, 08° 26' 30.06" E
Höhe: 591 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 675.600 / 259.650
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Zürich-Nord auf der Wehntalerstrasse (Kantonsstrasse 17) über Regensdorf nach Dielsdorf fahren. Im Dorfzentrum links in die Regensbergstrasse einbiegen und dieser bis hinauf zum mittelalterlichen Städtchen folgen. Parkplätze am Ortsrand. Von der Oberburg dem Wanderweg nach Dielsdorf folgen. An diesem liegt kurz nach dem Ortsausgang rechterhand die Burgstelle auf einem felsigen Vorsprung.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich regelmässige Bahn-Verbindung (S5) nach Dielsdorf. Ab hier mit der Buslinie 593 bis zur Endstation Regensberg.
Wanderung zur Burg
Der Jura-Höhenweg führt unmittelbar an der Burgstelle vorbei.
Öffnungszeiten
Zugang nur bis an den Felsen heran möglich. Das ehemalige Burgareal befindet sich auf einem Privatgrundstück und ist nicht frei begehbar.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Mandach
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2011
Historie
Auf dem letzten Felsvorsprung am östlichen Ende des Jurabogens, wo sich der Höhenzug der Lägern endgültig zum Flachland absenkt, stand im Hochmittelalter die Burg Mandach. Gegründet wurde sie höchstwahrscheinlich vom gleichnamigen Ministerialengeschlecht, das in Diensten der Freiherren von Regensberg stand. Die Mandacher stammten aus dem Dorf Mandach im Aargau, wo sie 1218 und 1227 in den Schriftquellen auftauchen. Mit «Uolricus de Manda» wird 1244 ein erster Vertreter des Geschlechts im Gefolge der Regensberger erwähnt. Es wird angenommen, dass er sich noch vor der Gründung von Neu-Regensberg und dem Burgstädtchen auf dem Lägernkamm ansiedelte. Die Burg Mandach könnte somit ein Art Vorläufer der um 1245 gegründeten regensbergischen Anlage gewesen sein.

Ulrich I. von Mandach verstarb 1273 und hinterliess zwei Söhne: Ulrich II. und Konrad I. Für ihren Unterhalt erhielt die Familie von den Regensbergern Lehen in Regensdorf und in Obersteinmaur. Den Niedergang der Freiherren scheinen die Mandacher mehr oder weniger unbeschadet überstanden zu haben. Nach dem Verkauf von Regensberg an die Habsburger waren sie weiterhin im Städtchen ansässig und hatten sogar das Recht, dessen Schultheissen zu ernennen. Mit Johannes I. von Mandach verschwand um 1323 aber der letzte Verterter der Familie aus der Gegend. Heinrich I., möglicherweise sein Bruder, wird 1318 als Bürger von Schaffhausen genannt. Seine Nachfahren siedelten sich an diversen Orten in der Schweiz an. Ihr berühmtester Vertreter war Heinrich VI., von 1498 bis 1529 Abt des Klosters Rheinau. Die Familie von Mandach existiert bis heute.

Die Burg, die nur wenige Meter östlich vor dem befestigten Städtchen Regensberg stand, wurde im 14. Jhdt. aufgegeben und war bereits 1412 nur noch eine Ruine. Um die Mitte des 16. Jhdts. waren noch beträchtliche Reste vorhanden: Die Chronik des Johannes Stumpf zeigt den aus den Bäumen ragenden Mauerwinkel eines Turms. Später wurde auch dieser letzte Rest abgetragen, und als die Dorfjugend auf der Burgstelle um 1805 zu graben begann, war davon nichts mehr zu finden.
Entsprechend lassen sich auch keine Aussagen über das Aussehen der Burg machen. Die künstlich eingeebnete Baufläche umfasst ein Areal von rund 25 x 20 Metern und ist dreiseitig durch eine Felswand geschützt. Auf der Zugangsseite im Westen, wo heute ein neuzeitliches Haus steht, ist der Halsgraben noch deutlich erkennbar.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bosch, Reinhold - Die Burgen und Schlösser des Kantons Aargau | Aarau, 1949 | S. 95
  • Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen | Basel, 1943 | S. 123
  • Hedinger, Heinrich - Geschichte des Städtchens Regensberg | 3. Aufl. | Bern, 1969
  • Meier, Bruno / Sauerländer, Dominik - Regensberg: Geschichte von Burg, Stadt und Stiftung Schloss Regensberg | Baden, 2009
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 343
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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