BURG FREIENSTEIN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Bülach | Freienstein-Teufen |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können! | |||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die 13 Meter hohe Turmruine der Burg Freienstein steht inmitten der Rebberge des unteren Tösstals. Um 1250 durch die Freiherren von Tengen erbaut, gehörte die Anlage von 1254 bis um 1360 den Herren von Freienstein. Nach verschiedenen Besitzerwechseln fiel die Burg im 15. Jhdt. einem Brand zum Opfer - wahrscheinlich wurde sie 1443 durch Truppen aus der Grafschaft Kyburg gebrandschatzt. Erhalten sind der Sodbrunnen und der Turm, der heute als Aussichtsplattform dient. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Zürcher Denkmalpflege (Hg.) - 8. Bericht: 1975/76 | Zürich, 1980 | S. 57 | überarbeitet von O. Steimann, 2016 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Der unterste Teil des Tösstals hatte im Hochmittelalter strategische Bedeutung und war mit zahlreichen Burgen versehen. Neben den Freiherren von Teufen war es vor allem das schwäbische Rittergeschlecht derer von Tengen, das hier seinen Einfluss geltend machte. Die Tengener, Gründer des nahen Städtchens Eglisau, errichteten um 1250 auf einem den ganzen Talabschnitt überblickenden Hügel die Burg Freienstein. Sie wird 1254 erstmals genannt und noch 1268 als neue Burg («castrum novum Vriiestein») bezeichnet.
Die Anlage bestand aus einem mächtigen Wohnturm, der einen nahezu quadratischen Grundriss von 12,1 x 12,2 Metern aufweist. Der im Sockelbereich noch fragmentarisch erhaltene Mauermantel bestand mehrheitlich aus Tuffstein-Buckelquadern (die meisten sichtbaren Quader sind jedoch glatt und wurden erst bei der Konservierung angefügt). Im Innern des heute 13 Meter hohen Bauwerks sind drei Stockwerke zu erkennen: Im Untersten beträgt die Mauerstärke 2,25 Meter, während die Wände in den oberen Etagen weniger massiv ausgeführt wurden. Den oberen Abschluss bildete sehr wahrscheinlich ein hölzerner Obergaden. Der Hügel des Wohnturms bot nur wenig Paltz für weitere Gebäude. An seiner Westseite befindet sich ein Sodbrunnen mit einem quadratischen, 32,3 Meter tiefen Schacht. Es ist anzunehmen, dass das kleine Burgareal ursprünglich von einer Ringmauer umgeben war. Des weiteren war der Burghügel auf der West- und Ostseite durch einenn noch gut erkennbaren Graben geschützt. Nicht restlos geklärt ist die Funktion einer langen Mauer, die südlich unterhalb des Burghügels nachgewiesen werden konnte. Die archäologisch untersuchten Fundamente könnten von einer vorgelagerten Schildmauer stammen, welche die Burg gegen das Tösstal hin abschirmte. 1254 schenkte Konrad von Tengen die Burg Freienstein seiner Tochter Ita und deren Mann, Egilolf von Hasli. Das Ehepaar nahm Wohnsitz auf der Burg und nannte sich fortan «de Vrienstein». Die Herren von Freienstein mussten in den nachfolgenden Generationen ihren Besitz allerdings nach und nach verkaufen, und zu Beginn des 14. Jhdts. verarmte die Familie zusehends. Gemäss der frühneuzeitlichen Brennwald-Chronik zogen 1334 Zürcherische Truppen raubend und brandschatzend durchs untere Tösstal und zerstörten verschiedene Burgen, darunter auch Freienstein. Archäologisch konnte eine solche Zerstörung nicht nachgewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich wohnten die Freiensteiner auch um die Mitte des 14. Jhdts. noch auf ihrer Burg. Erst nach dem Tod des kinderlosen Johannes von Freienstein um 1360 wechselte sie mehrfach den Besitzer. Vor 1381 befand sich Freienstein als habsburgisches Lehen in den Händen der Herren von Randenburg. In jenem Jahr übernahm die Familie Laufer von Eglisau die Burg, bevor sie 1414 in die Hände der Herren von Eppstein gelangte. Ab 1429 tritt der Winterthurer Schultheiss Hans von Sal als Burgherr auf. Über die weiteren Ereignisse besteht Unklarheit. Die im frühen 16. Jhdt. verfassten Chroniken von Brennwald und Bosshart berichten beide, dass Freienstein im November 1443 im Alten Zürichkrieg zerstört wurde, weil ein Mann aus der Grafschaft Kyburg dort unrechtmässig eingekerkert worden sei. Deshalb sei Landvogt Heinrich Schwend mit Truppen aus Winterthur und Diessenhofen vor die Burg gezogen und habe sie niederbrennen lassen, wobei auch der Gefangene umgekommen sei. Gemäss dieser Überlieferung gehörte Freienstein damals dem Schaffhauser Bürger Hermann Künsch. Ob die Geschichte so stimmt, ist zumindest umstritten. Sicher ist nur, dass Künsch 1474 vom Zürcher Bürgermeister mit Freienstein und allen zugehörigen Rechten belehnt wurde und die Burg damals bereits eine Ruine war. Sie ist gemäss den Ausgrabungsergebnissen tatsächlich um die Mitte des 15. Jhdts. durch einen Brand zerstört worden, der so plötzlich auftrat, dass der Turm nicht mehr geräumt werden konnte. Ob ein Blitzschlag, ein Missgeschick oder ein Angriff die Ursache war, liess sich jedoch nicht klären. 1485 erwarb Ritter Felix Schwarzmurer den Turm von Freienstein. 1492 gelangte er an die Familie Thor von Teufen, Besitz und Rechte wurden mit der Gerichtsherrschaft Teufen vereinigt. Diese gehörte ab 1600 der Zürcher Familie von Meiss. Ab 1806 wurde der Burgturm als Steinbruch benutzt, weil man in Freienstein eine neue Brücke über die Töss baute. Die schwer beschädigte Turmruine wurde 1975 von der Erbengemeinschaft von Meiss-Trachsler dem Kanton Zürich geschenkt, der sich nun um eine Sicherung der Überreste bemühte. 1975 bis 1977 wurde die Anlage archäologisch untersucht und konserviert. Bei einer Nachgrabung wurde 1982 der Sodbrunnen bis auf seine ursprüngliche Tiefe ausgegraben und der Brunnenschacht neu aufgemauert. Bei diesen Untersuchungen wurden nicht nur drei gut erhaltene Schwertklingen, sondern auch Teile zweier Faustrohre (Stabbüchsen) gefunden, die zu den ältesten in der Schweiz entdeckten Handfeuerwaffen zählen. Zum Fundgut gehören aber auch verschiedene Arten von Ofenkacheln, Geschirrkeramik, ein wertvoller Stachelsporn mit reichen Verzierungen, Werkzeuge, Truhenbeschläge, Schlösser, Schlüssel und Münzen. Die jüngsten Konservierungsarbeiten am Mauerwerk des Turms fanden 2016 statt. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg und aktuelle Medienberichte | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 16.12.2016 [OS] |