STADTBEFESTIGUNG BÜLACH Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Bülach | Bülach |
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Quelle: Hildebrandt, Thomas - Im Wandel der Zeiten: Bülach zwischen 811 und heute | Bülach, 2011 | S. 46 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Im Vergleich zu anderen Zürcher Landstädtchen haben sich die Befestigungsanlagen von Bülach gut erhalten. Zwar sind beide Tortürme im 19. Jhdt. abgebrochen worden, doch ist die Stadtmauer, die auf das 13. Jhdt. zurückgeht, heute noch über mehrere hundert Meter gut sichtbar. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen | Basel, 1943 | S. 8 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2007 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Archäologische Funde im Umland von Bülach weisen darauf hin, dass die Gegend in keltischer, römischer und frühmittelalterlicher Zeit durchgehend besiedelt war. Bereits im 7. Jhdt. entstand ein erster Vorgängerbau der heutigen reformierten Pfarrkirche. Der Ort «Pulacha» an der Strasse von Zürich nach Schaffhausen wird 811 erstmals erwähnt. Im Hochmittelalter nannte sich eine Ritterfamilie «von Bülach“». Ihr Wohnsitz ist von der älteren Forschung im Turmhaus «Müsegg» vermutet worden, das sich an die nordwestliche Stadtmauer anlehnte. Doch das Müsegghaus war gemäss archäologischen Ergebnissen eher ein Vorratsspeicher, der nachweislich nicht vor der Stadtmauer erbaut wurde. Ausserdem verschwanden die Herren von Bülach bereits im 13. Jhdt. wieder aus den Urkunden. Es dürfte sich um eine Ministerialenfamilie der Freiherren von Tengen gehandelt haben, die später als Besitzer von Bülach in Erscheinung traten.
Die Stadtmauer von Bülach muss gemäss heutigem Forschungsstand spätestens um 1290 errichtet worden sein. Seit 1318 wurden die Bewohner in den Urkunden «Bürger» genannt, obwohl für das frühe 14. Jhdt. noch kein Stadtrecht überliefert ist. Die mittelalterliche Mauer umschloss die um den Kirchenhügel gruppierten Häuser und besass im Norden und Süden je einen Torturm. Vor der rund 1,2 Meter dicken Stadtmauer sorgte ein bis zu 9 Meter breiter Graben für zusätzlichen Schutz. Die Freiherren von Tengen verkauften das Dorf und die Vogtei Bülach 1376 an Markgraf Otto von Hachberg. Von diesem gelangten sie bereits 1384 an Herzog Leopold III. von Österreich. Weil die Bürger von Bülach bei diesem Handel die Hälfte des Kaufpreises selbst aufgebracht hatten, erhielten sie von Herzog Leopold III. ein Stadtrecht verliehen. Dieses umfasste dieselben Freiheiten, welche die Habsburger zuvor der Stadt Winterthur zugestanden hatten. Mit Schultheiss, Rat und Stadtgericht durfte sich Bülach fortan selbst verwalten. Dies änderte sich auch nicht, als Herzog Friedrich IV. von Österreich das Städtchen 1409 an Zürich verpfändete. 1483 wurde das Stadtrecht noch einmal bestätigt. Bülach bildete damals mit seinen Nachbardörfern eine Zürcherische Obervogtei. Für die Jahre 1386, 1444 (Alter Zürichkrieg) und 1506 sind grosse Stadtbrände überliefert. Inwiefern dabei auch die Stadtbefestigung Schaden nahm, ist nicht bekannt. Zwischen 1578 und 1593 wurde am Gasthaus «Zum Goldenen Kopf», das direkt neben dem Obertor steht, ein grösserer Umbau vorgenommen. Es entstand damals der heute noch sichtbare, direkt an die Stadtmauer angebaute halbrunde Treppenturm, der über eine Schlüsselscharte verfügt. Im 17. Jhdt. wurden noch Erneuerungsarbeiten an den beiden Tortürmen ausgeführt. Trotzdem wurden diese später bis auf die Fundamente abgerissen: Das Obertor 1838 und das Untertor 1840. Auch die Stadtmauer selbst wurde bis in die jüngste Zeit an manchen Stellen abgetragen, beispielsweise bei einem Neubau an der Brunngasse 1984. Dem Haus «Müsegg» drohte wegen totaler Baufälligkeit ebenfalls der Abbruch. Das 1548 um das mittelalterliche Turmhaus herum erstellte Gebäude wurde 2003 weitgehend abgerissen. Die Mauern des Turmbaus versuchte man zwar zu erhalten, doch sind sie während der Arbeiten grösstenteils eingestürzt. Dieses und andere Bauprojekte haben zu verschiedenen archäologischen Untersuchungen an der Stadtbefestigung geführt. So konnten im April 2007 bei Strassenerneuerungsarbeiten auch die Fundamente des Obertors vorübergehend freigelegt und vermessen werden. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel in der Altstadt | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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