BURGSTELLE SCHITERBERG
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Allgemeine Informationen
Im 19. Jhdt. teilweise abgetragener, aber dennoch deutlich erkennbarer Burghügel mitten im gleichnamigen Weinberg über der Thur. Die ab 1304 erwähnten Herren von Schiterberg hatten einige Zehntrechte des Klosters Rheinau zu Lehen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 36' 34.60" N, 08° 40' 09.80" E
Höhe: 398 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 692.540 / 273.940
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A4 zwischen Winterthur und Schaffhausen bei der Ausfahrt Kleinandelfingen verlassen. Westlich der Autobahn der Schaffhauserstrasse ein kurzes Stück nach Norden folgen, dann links in die Marthalerstrasse einbiegen. Wo diese in den Wald eintaucht gleich links in die Schiterbergstrasse einbiegen (Parkmöglichkeit am Waldrand). 120 Meter weiter westlich befindet sich mitten im Rebhang der Burghügel.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der S-Bahn (Linie 33) ab Winterthur nach Andelfingen. Vom Bahnhof aus dem markierten «Zürcher Weinland Weg» über die Thur nach Norden folgen. Diese Wanderroute führt nach rund 2 km direkt am Burghügel vorbei.
Wanderung zur Burg
Routenbeschrieb siehe: Zürcher Weinland Weg
Öffnungszeiten
Das ehemalige Burgareal befindet sich in Privatbesitz und kann nicht betreten werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
bergseits möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schiterberg
Quelle: Planskizze von J. C. Haab, aufgenommen um 1850 | In: Stauber, Emil - Geschichte der Kirchgemeinde Andelfingen, Bd. 1 | Zürich, 1940 | S. 104 | bearbeitet von O. Steimann, 2012
Historie
Der Name Schiterberg bezeichnet heute den steilsten Weinberg im Kanton Zürich, der den ganzen Abhang entlang der Thurschleife nordwestlich von Andelfingen einnimmt. Ungefähr in seiner Mitte fällt ein halbrunder Geländevorsprung ins Auge, auf dem ein flaches Rebhaus mit ummauerter Terrasse steht. Es ist dies der Rest eines Burghügels, der bis ins 19. Jhdt. noch deutlich höher aufragte und vom bergseitigen Gelände durch einen Graben getrennt war.

Der Flurname Schiterberg ist vermutlich älter als die Burg, die wahrscheinlich im 13. Jhdt. auf dem Hügel über der Thur erbaut wurde. Allein vom Namen her auf eine Anlage aus Holz zu schliessen, wie dies die frühere Forschung getan hat, ist deshalb nicht zulässig. Über das Aussehen der Burg ist nichts bekannt. Sie stand strategisch günstig an der alten Landstrasse von Andelfingen nach Schaffhausen.
Als Erbauerin der Anlage gilt die gleichnamige Familie, die 1304 mit «Johans von Schiterberg» erstmals in den Urkunden auftaucht. Der Herr von Schiterberg bezeugte damals einen Güterhandel der Freiherren von Wart. Gemäss einem Urbar der Abtei Rheinau aus den Jahren 1320/21 besass seine Familie mehrere Lehen des Klosters, darunter Zehntrechte zu Andelfingen. Unklar ist, ob die vom späten 14. bis ins 16. Jhdt. an verschiedenen Orten im Kanton nachweisbare Familie Schiterberg mit den früheren Vertretern verwandt war. Die letzte bekannte Trägerin dieses Namens, Maxentia Schiterberg, war 1586 in Winterthur ansässig.

Die Burg selbst wurde vom Chronisten Johannes Stumpf um die Mitte des 16. Jhdts. als «zerbrochen» bezeichnet. Interessanterweise heisst es aber noch 1690 in einer Zehntenbeschreibung für die Reben am Hang über der Thur, dass sie ihren Namen «von der alten Burg Schiterberg haben, die inmitten dieses Rebberges, oben an der Halden auf einem Büchel liegt». Möglicherweise waren damals noch letzte bauliche Reste vorhanden. Um die Mitte des 19. Jhdts. wurde die Hügelkuppe allerdings eingeebnet und bei dieser Gelegenheit auch der Burggraben aufgefüllt.
1935 kam das ehemalige Burgareal in den Besitz der Familie Kindhauser, der heute auch Schloss und Weingut Goldenberg gehören. Am Burghügel, wo bereits für das 14. Jhdt. Weinbau bezeugt ist, wird heute der Blauburgunder «Burg Schiterberg» angebaut.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 168-169
  • Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen | Basel, 1938 | S. 154
  • Stauber, Emil - Geschichte der Kirchgemeinde Andelfingen, Bd. 1 | Zürich, 1940 | S. 104-109
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 364
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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