BURG SCHENKON Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Sursee | Schenkon |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Burghügel über dem Dorf Schenkon mit einem rund 20 Meter langen, konservierten Rest einer Ringmauer. Die Anlage war im 13. Jhdt. der Sitz der Ritter von Schenkon und gelangte nach 1302 durch Heirat an die Herren von Büttikon. Im Sempacherkrieg wurde sie 1386 von Luzern erobert und 1388 zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2022 | auf Basis von: Obrecht, Jakob - Schenkon LU: Sondierung und Sanierungsmassnahmen 1992 | In: Nachrichten des Schweizerischen Burgenvereins, 66. Jhg./Nr. 6 | Basel, 1993 | S. 42 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Urgeschichtliche Besiedlung des Burgareals
Der Burghügel von Schenkon, bergseitig durch das Brandbachtobel auf natürliche Weise geschützt, befindet sich am Hang über dem Sempachersee und bietet einen weiten Ausblick über die Umgebung. Die Vorzüge dieses Orts entdeckten Menschen bereits in der Jungsteinzeit, wie eine hier ausgegrabene Steinbeilklinge aus Horgener-Kultur (um 3000 v. Chr.) belegt. Verschiedene verzierte Keramikscherben deuten zudem darauf hin, dass sich in der Bronzezeit auf dem spätere Burgareal eine Siedlung befand. Burg und Ritter von Schenkon im 13. Jhdt. Die Anfänge der mittelalterlichen Wehranlage sind nicht genau fassbar. Der Name leitet sich vom Hof «Scenchofen» ab, den Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1173 als Besitz des Stifts Beromünster bestätigte. Es wird vermutet, dass die Erwähnung eines nicht namentlich genanannten «Castellum» in dieser Gegend in einer päpstlichen Urkunde von 1203 sich auf Schenkon beziehen könnte. Auf eine Gründung bereits im 12. Jhdt. weisen auch manche Kleinfunde hin. Im 13. Jhdt. war Schenkon der Wohnsitz einer gleichnamigen Familie von Dienstleuten der Grafen von Frohburg, die mit «Burchardus de Scheinchon» 1240 erstmals Erwähnung findet. In der nächsten Generation, aus der vier männliche Vertreter bekannt sind, entstand auch eine Seitenlinie in Biel. Die Burg am Sempachersee blieb Sitz der Hauptlinie unter Jakob I. von Schenkon, der sich ab 1286 Ritter nannte. Er war auch ein Gefolgsmann der Freiherren von Wolhusen. Zerstörung im Nachgang des Sempacherkriegs Die Burg wurde als Ganerbe verschiedener Familienzweige weitervererbt, bis diese Besitzstruktur um 1302 aufgelöst wurde, damit Adelheid von Schenkon die ganze Burg und zugehörige Herrschaft in ihre Ehe mit Ulrich von Büttikon einbringen konnte. In dieser Urkunde wird das «castrum de Schenkun» erstmals direkt erwähnt. Ulrich von Büttikon und später auch sein Sohn Johann nannten sich fortan nach dem neuen Besitz. Im Sempacherkreg von 1386 wurde Schenkon zunächst von den Luzernern erobert, aber offenbar nicht geschleift. Die Zerstörung der Burg erfolgte erst im Frühling 1388, als die Spannungen zwischen Habsburgern und Eidgenossen im Vorfeld der Schlacht von Näfels wieder zunahmen. Abbruch der Ruine, wissenschaftliche Untersuchungen Die Ruine blieb offenbar lange Zeit unberührt. Erst 1736 bewilligte der Rat von Luzern ihre Ausbeutung als Steinbruch, weil nach einem Stadtbrand im nahen Sursee Baumaterial benötigt wurde. 1899 stiessen die damaligen Besitzer des Grundstücks, die Gebrüder Rogger, bei Abbrucharbeiten auf glasierte Ofenkacheln und Fundgegenstände aus Eisen. Daraufhin liess die Schweizerische Gesellschaft für die Erhaltung historischer Kunstdenkmäler die noch sichtbaren Mauerzüge vermessen, und das Schweizerische Landesmuseum sicherte einige Fundstücke: Dolch- und Messerklingen, Steigbügel, Sporen und Scherben von reich verzierten Ofenkacheln. Weil keine Ausgrabung finanziert werden konnte, wurde die Ruine ab 1900 erneut als Steinbruch genutzt und nahezu vollständig abgetragen. Erst 1986 gelangte der Burghügel in den Besitz der Gemeinde Schenkon. Zur Erhaltung der Ruine wurde im gleichen Jahr ein Verein gegründet. Im Sommer 1992 konnte schliesslich eine Sondiergrabung durchgeführt und das letzte verbliebene Stück der Ringmauer konserviert werden. Dabei gewann man neue Anhaltspunkte zum Aussehen der einstigen Wehranlage. Die Gliederung der Burganlage Die Burg Schenkon umfasste einst das ganze, knapp 50 Meter lange Areal auf der natürlichen Anhöhe, die gegen Osten mit einem Halsgraben geschützt wurde. Ein zweiter, 6 Meter breiter Graben verlief entlang der Südwestseite. Seine äussere Wand war aufgemauert (Konterescarpe), ist heute im Gelände aber kaum noch erkennbar. Gleiches gilt für den einstigen Zugang, der offenbar über einen mauerverstärkten Damm von Südosten her erfolgte. Von der Kernburg ist heute nur noch das etwa 20 Meter lange, konservierte Stück der südwestseitigen Ringmauer erhalten. Im Zentrum der Anlage stand einst ein Turm mit 1,7 Meter dicken Mauern, der im Grundriss 8 x 8 Meter mass. Nordwestlich davon erstreckte sich ein Hof, der durch den quergestellten Palas abgeschlossen wurde. Weitere Ökonomie- oder Wohnbauten befanden sich am östlichen Ende der Anlage. Ungeklärt sind der Standort des Burgtors und die Wasserversorgung. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel bei der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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