STADTBEFESTIGUNG SURSEE Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Sursee | Sursee |
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Quelle: Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. IV: Das Amt Sursee | Basel, 1956 | S. 413 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Sursee, bereits im Frühmittelalter eine bedeutende Siedlung, wurde um die Mitte des 13. Jhdts. unter den Grafen von Kyburg zur befestigten Stadt ausgebaut und später durch die Habsburger weiter gefördert. Von den mittelalterlichen Wehranlagen ist heute aber kaum noch etwas vorhanden. Zu den Wahrzeichen der Stadt gehören das 1674 neu erbaute Untertor und der 1682/83 ebenfalls durchgehend erneuerte Diebenturm. Der doppelte Mauerring, der das Zentrum einst umgab, ist im Grundriss der Stadt aber noch gut ablesbar. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. IV: Das Amt Sursee | Basel, 1956 | S. 419 | überarbeitet von O. Steimann, 2022 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Vor der Stadtgründung
Das Land am unteren Ende des Sempachersees war seit der Mittelsteinzeit ein attraktives Siedlungsgebiet. Archäologische Untersuchungen haben Gräber und Hausgrundrisse verschiedenster Epochen zum Vorschein gebracht, allerdings ohne örtliche Kontinuität. Im 1. Jhdt. n.Chr. entstand westlich der heutigen Altstadt eine römische Marktsiedlung (Vicus), die bis ins 3. Jhdt. besiedelt war, deren einstiges Zentrum bisher aber nicht lokalisiert werden konnte. Im 7. und 8. Jhdt. entwickelte sich hingegen ein bedeutendes Dorf südlich der Altstadt, mit einer hölzernen Kirche und einem Friedhof. Es handelt sich um die grösste bekannte frühmittelalterliche Siedlung in der Zentralschweiz. 1036 wurde der Ort «Surse» erstmals schriftlich erwähnt. Der Name dürfte sich vom Fluss Suhre ableiten. 13. Jhdt.: städtische Privilegien Im 11. und 12. Jhdt. gehörte Sursee zum Einflussbereich der Grafen von Lenzburg und fiel nach deren Aussterben 1173 den Kyburgern zu. 1256 wird Sursee in einer Schenkungsurkunde des Grafen Hartmann V. von Kyburg erstmals als Oppidum bezeichnet, ebenso werden ein Stadtor und die Kirche erwähnt. Ausgrabungen haben bestätigt, dass um die Mitte des 13. Jhdts. die Stadt planmässig angelegt wurde, in dem man ältere Bauten abbrach und das Areal neu einteilte. Nach dem Aussterben der Kyburger (1264) fiel Sursee zunächst an Graf Eberhard von Habsburg-Laufenburg, 1273 aber an den im gleichen Jahr zum König gewählten Rudolf von Habsburg. Die Stadt erlangte nun weitere Privilegien: 1289 erwähnen die Schriftquellen erstmals einen Schultheissen und 1292 einen Rat, der schon kurz darauf über ein eigenes Siegel verfügte. König Albrecht I. verlieh Sursee 1299 schliesslich ein Stadtrecht, in dem diese Vorrechte festgehalten wurden. Im 14. und 15. Jhdt. wurden sie durch die Habsburger um Markt- und Zollrechte ergänzt. Die Stadtbefestigung im Mittelalter Die Wehranlagen von Sursee sind vergleichsweise schlecht erforscht, zur Ausgestaltung der ältesten Stadtbefestigung gibt es deshalb nur wenige Anhaltspunkte. Zu ihr gehörte mit Sicherheit das 1256 erwähnte Hintere Tor (Aarauer Tor). Unmittelbar südöstlich davon stand damals die Stadtburg, an der Stelle des heutigen Murihofs. Ebenfalls im 13. Jhdt. erwähnt wird das Untertor, während das Obertor erst im Spätmittelalter direkt genannt wird. Im Turm des Letzteren befand sich die Wohnung des Hochwächters. Neben den drei Toren existierten zwei Wehrtürme, die aus der inneren Stadtmauer vorsprangen: der Gütterliturm auf der Nordwestseite und der Dieben- oder Hexenturm in der südlichen Ecke. Diesen inneren Befestigungsring umgab ein etwa 13 Meter breiter Stadtgraben, dessen äussere Wand aufgemauert war. Dahinter folgte ein zweiter Mauerring, der aber deutlich später entstand – ein kurzer Abschnitt auf der Nordwestseite konnte bei Ausgrabungen auf das 16. Jhdt. datiert werden. Die innere Stadtmauer verfügte über eine Mauerdicke von 1,2 bis 1,5 Meter, während die äussere Mauer nur 0,8 bis 1,1 Meter dick war. Unter der Herrschaft Luzerns 1363 zerstörte ein Brand einen Grossteil der damaligen, merheitlich aus Holz gebauten Stadt. Die Wirren des Sempacherkriegs (1385-1389) überstand Sursee hingegen weitgehend unbeschadet und versuchte in den folgenden Jahren, sich durch Zukäufe ein eigenes Territorium aufzubauen. Als die Eidgenossen 1415 den habsburgischen Aargau endgültig eroberten, kam die Stadt aber unter die Herrschaft Luzerns, das diese Bestrebungen unterband. Immerhin wurden der Stadt alle bisherigen Rechte bestätigt, zudem verlieh ihr König Sigismund 1417 die Blutgerichtsbarkeit. Auch in späteren Jahrhunderten blieb Sursee von Brandkatastrophen nicht verschont: 1462 stand erneut die ganze Stadt in Flammen, 1580, 1650, 1686 und 1734 wurden jeweils ganze Quartiere zerstört und mussten neu aufgebaut werden. Auch die Stadtbefestigung wurde in der frühen Neuzeit mehrfach verändert. Zunächst wurde 1598 das Untertor umgebaut. In der zweiten Hälfte des 17. Jhdts. wurden dann gleich mehrere Türme und Tore entweder komplett neu errichtet (Untertor 1674, Diebenturm 1682/83) oder stark verändert (Gütterliturm 1657, Obertor 1668 nach Blitzeinschlag). Zu Beginn des 18. Jhdts. gab es Pläne, die Befestigungsanlagen komplett zu modernisieren – sie wurden aus Kostengründen aber nie umgesetzt. Entfestigung Im Zeitalter der Industrialisierung wurde die Begrenzung der Stadt dann zunehmend als störend empfunden. Bereits 1836 wurde das Hintere Tor vollständig abgebrochen, 1873 erlitten das Obertor und zwei Jahre später der Gütterliturm das gleiche Schicksal. Heute sind von den inneren Befestigungsanlagen nur noch wenige Abschnitte der Ringmauer (darunter ein rekonstruierter Abschnitt neben dem Murihof) sowie das Untertor und der Diebturm erhalten. Vom äusseren Befestigungsring sind südlich und nordwestlich der Altstadt noch Teile der Grabengegenmauer und einige Steinlagen der äusseren Stadtmauer erkennbar. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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