STADTBEFESTIGUNG SEMPACH Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Sursee | Sempach |
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Quelle: Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. IV: Das Amt Sursee | Basel, 1956 | S. 367 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Befestigtes Landstädtchen am Ostufer des Sempachersees, das in den 1230er-Jahren von den Grafen von Habsburg-Laufenburg gegründet worden sein dürfte. Bekanntheit erlangte der Ort vor allem, weil hier am 9. Juli 1386 ein habsburgisches Heer unter Herzog Leopold III. von den Eidgenossen vernichtend geschlagen wurde. Bald darauf kam Sempach unter die Herrschaft Luzerns. Von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen sind noch vereinzelte Reste der Stadtmauer, das Luzernertor und der Hexenturm erhalten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. IV: Das Amt Sursee | Basel, 1956 | S. 370 | überarbeitet von O. Steimann, 2022 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Sempachs Anfänge
Sempach wird um 1160 erstmals schriftlich erwähnt, doch wurden in der Umgebung des heutigen Städtchens Spuren bronzezeitlicher Siedlungen und die Reste eines römischen Gutshofs nachgewiesen. Im 12. Jhdt. befand sich der Ort unter der Herrschaft der Grafen von Lenzburg, die hier einen Meierhof besassen. Noch vor ihrem Aussterben (1173) gelangte er aber in die Hände des Hauses Habsburg. Unter habsburgischer Herrschaft liessen sich in Sempach verschiedene Dienstadelsfamilien nieder, die in Wohntürmen residiert haben dürften. Ein solcher Bau stand unmittelbar neben dem späteren Surseer- oder Ochsentor auf der Nordseite der Siedlung. Zu Beginn des 13. Jhdts. wurde der Ort dann zur befestigten Stadt ausgebaut. Dies geschah möglicherweise um jene Zeit, als Sempach unter die Herrschaft der Grafen von Habsburg-Laufenburg (1232/34) gelangte. Allenfalls bereits 1235, sicher aber 1240 wird in den Quellen ein «scultetus de Sembach» (Schultheiss von Sempach) genannt. Ausgestaltung der Stadtbefestigung im 13. Jhdt. Über das Aussehen der Stadtbefestigung im 13. Jhdt. ist nur wenig bekannt. Es handelte sich um einen einfachen Mauerring mit einer Stärke von 1,05 bis 1,2 Metern. Die ursprüngliche Zahl der Türme und Tore liess sich bis heute nicht exakt ermitteln, doch dürften das Luzernertor im Süden und das Surseertor im Norden bereits zur ursprünglichen Konzeption gehört haben. Auch der sogenannte Hexenturm in der östlichen Ecke der Stadt stammt aus der Gründungszeit. Er wurde bereits von aussen an die Mauer angebaut, bevor diese auf ihre endgültige Höhe von rund 9 Metern hochgezogen wurde. Die neuere Forschung weist dem stattlichen Bau die Funktion der Stadtburg zu. Auf der Westseite reichte der Sempachersee im Mittelalter bis an die Stadtmauer heran, die über ein oder zwei Seetore verfügte. Weitere Befestigungswerke waren gegen diese Seite hin überflüssig. Auf der Ostseite existierte ein grösserer Weiher als Annäherungshindernis, während im Norden und Süden Stadtgräben anzunehmen sind, von denen im Gelände aber nichts mehr sichtbar ist. Der Sempacherkrieg 1273 hatte wieder die Hauptlinie der Habsburger die Herrschaft über Sempach übernommen und gestand der Stadt bald weitere Rechte zu: 1296 wird erstmal ein Rat erwähnt, ab 1297 ist ein Stadtsiegel belegt. Sempach wurde mit anderen Orten zu einem Herrschaftskomplex zusammengefasst, dessen Mittelpunkt im 14. Jhdt. in Rothenburg lag. Als Pfandinhaber versuchten um 1367 die Herren von Grünenberg, ihre Vorrechte in Sempach durchzusetzen – beispielsweise die Wahl des Schultheissen. Dies sorgte für Spannungen. 1385 eskalierte der bereits lange schwelende Konflikt zwischen den Habsburgern und den Städten der Eidgenossenschaft, die ihren Einflussbereich im nördlichen Alpenvorland immer weiter ausdehnten. Nachdem die Luzerner Rothenburg angegriffen hatten, liessen sich im Januar 1386 das Entlebuch und Sempach ins Burgerrecht der Stadt Luzern aufnehmen. Weitere Orte folgten, was Habsburg-Österreich zu Vergeltungsmassnahmen verleitete. Nach zwischenzeitlichen Friedensverhandlungen brach der Krieg im Sommer 1386 erneut aus. Herzog Leopold III. sammelte in Brugg ein grosses Heer und zog damit in die Innerschweiz. Am 9. Juli 1386 kam es bei Sempach zu einem ungeplanten Zusammentreffen mit eidgenössischen Kriegerscharen. Die Schlacht endete für die habsburgische Seite im Desaster: Viele Ritter, Freiherren, Grafen und auch der Herzog selbst verloren ihr Leben. Übergang an Luzern In den Jahren nach der Schlacht brach die habsburgische Herrschaft im Alpenvorland rasch zusammen. Auch ein Überfall des habsburgischen Landvogts im Aargau auf Sempach im Jahr 1388 konnte nicht mehr verhindern, dass sich das Städtchen zur Eidgenossenschaft hin orientierte. Die damals beschädigte Stadtbefestigung dürfte rasch wieder hergestellt worden sein. 1415 begab sich Sempach endgültig unter die Hoheit Luzerns, erhielt im Gegenzug aber die hohe und niedere Gerichstbarkeit im Stadtgebiet, Zollrechte und das Frachtmonopol auf dem Sempachersee. Im 15. und 16. Jahrhundert gingen diese Sonderrechte nach und nach wieder verloren – Sempach wurde zu einem Untertanengebiet Luzerns. Auch ein Stadtbrand bremste 1477 die Entwicklung, das Städtchen wuchs nicht über seine mittelalterlichen Grenzen hinaus. Frühe Abbildungen belegen zumindest, dass die Stadtbefestigung in diesen Jahrhunderten ausgebaut wurde: Mit weiteren (heute verschwundenen) Wehr- und Tortürmen. Die Stadtbefestigung in der Neuzeit Wie viele Landstädtchen stattete auch Sempach in der frühen Neuzeit vor allem seine Tore mit repräsentativen Turmaufbauten aus. Das Surseertor wurde 1679 neu gebaut, und auch das Luzerner Tor dürfte um jene Zeit stark verändert worden sein. Ab dem 19. Jhdt. erachtete man die Wehranlagen als überflüssig und brach sie Schritt für Schritt ab. Für das Stadtbild am einschneidendsten war die Zerstörung des Surseertors 1865. Diesen Fehler versuchte man im Hinblick auf die 600-Jahr-Feier der Schlacht von Sempach (1986) zu korrigieren, indem man das Tor nach historischen Vorlagen neu erbaute. Von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen sind heute neben dem Luzernertor und dem Hexenturm noch auf allen Seiten der Stadt in Häuser integrierte Mauerpartien erhalten. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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