SCHLOSS KLINGNAU Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Zurzach | Klingnau |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Kurz nach 1239 durch die Freiherren von Klingen errichtete Burg am nordwestlichen Ende des gleichzeitig gegründeten Städtchens Klingnau. Über Jahrhunderte Sitz eines bischöflichen Vogts, wurde die Anlage mehrfach umgebaut und im 19. und 20. Jhdt. gar zu einer Fabrik umfunktioniert. Heute wird das Schloss vor allem für Vereinsanlässe und Kulturveranstaltungen genutzt. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Gezeichnet von O. Steimann 2014 auf Basis der Infotafel beim Schloss |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Klingnau wurde zeitgleich mit dem angrenzenden Städtchen durch Ulrich II. von Klingen erbaut, kurz nachdem dieser 1239 den Hügel an der Aare vom Kloster St. Blasien erworben hatte. Ulrich hatte die Erbtochter der Familie von Tegerfelden geheiratet und errichtete Klingnau als neues Verwaltungszentrum seiner Güter im Surbtal und im unteren Aaretal. Die Burg Tegerfelden wurde bald danach aufgegeben.
Die neue Anlage bildete den nordwestseitigen Abschluss der Stadt und bestand im Kern aus einem Wohnturm (8,3 x 9 Meter im Grundriss), der 1247 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Sein steinerner Sockel trug einen hölzernen Obergaden. Innerhalb der ersten drei Jahrzehnte entstanden auch ein mehrteiliger Wohntrakt auf der Nord- und Nordwestseite des Turms sowie ein Stall. Diese Gebäude wurden explizit aufgelistet, als Walther von Klingen Burg und Stadt Klingnau 1269 an den Bischof von Konstanz verkaufte. Die Urkunde nennt «daz hvs hindir dem turne, obe dem tor unz an die kuchin mit dem erger vn mit dem stalle vor dem tor». Den nordwestlichen Teil des Wohntrakts behielten die Klingener vorerst für sich, der östliche kam an den Bischof und diente diesem oft als zeitweilige Residenz. Um 1300 zerstörte ein Brand Teile der Burg, doch wurde sie wieder hergestellt und im 14. Jhdt. erweitert. Der Obergaden des Turms wurde um diese Zeit durch einen steinerenen Aufbau mit Satteldach ersetzt. Nachdem die Landesherrschaft im Aargau 1415 an die Eidgenossen gefallen war, begann der Bischof, den Unterhalt von Klingnau zu vernachlässigen. Die Burg geriet in einen derart baufälligen Zustand, dass die Eidgenossen ihren Abbruch und Neubau verlangten, als 1580 Ritter Walther von Roll als neuer Vogt zu Klingnau eingesetzt wurde. Dazu kam es zwar nicht. Unter von Roll wurde die Anlage aber grundlegend erneuert, der Wohntrakt verlängert und um eine Etage aufgestockt. Beim Umbau wurde auch das Wappen von Markus Sittikus von Hohenems, dem damaligen Bischof von Konstanz und späteren Kardinal, auf der grossen Säule im Burghof angebracht. Während den Bauarbeiten brach 1586 ein Brand aus, der rasch auf das Städtchen übergriff und zahlreiche Häuser zerstörte. Die Burg hingegen kam ohne nennenswerte Schäden davon. Die nächste grössere Veränderung erfolgte gegen Ende des 17. Jhdts., als der Turm umgestaltet wurde. Im obersten Stockwerk wurde ein neues Zimmer mit Gewölbedecke eingerichtet. Ansonsten stellten kleinere Investitionen sicher, dass die Wohnräume des Vogts mit den Anforderungen der Zeit Schritt halten konnten. Nach den Jahren des politischen Umsturzes kam das Schloss 1804 für rund 18'000 Franken an den Kanton Aargau. Es wurde ein Verlustgeschäft, denn als man den Staatsbesitz 1817 versteigerte, wollte niemand ein Gebot abgeben. Schliesslich erwarb der ehemalige Obervogt Josef von Schmid die ganze Anlage samt dem zugehörigen Rebberg für 10'500 Franken. Ab der Mitte des 19. Jhdts. wechselten die Besitzer häufig. Zwischenzeitlich war im Schloss eine Fabrik für Kinderwagen eingerichtet, später wurden hier auch Puppenwagen und Fahrräder hergestellt. Im Schlosshof entstanden damals mehrere Schuppen, während sich der Zustand der historischen Gebäude zusehends verschlechterte. 1889 übernahm der Klingnauer Korbmacher Viktor Minet die Liegenschaft und gründete hier eine Fabrik für Rohrmöbel. Die Firma behielt das Schloss bis 1954, liess die Aussenfassaden renovieren, baute aber auch weitere Schuppen im Hof und einen Hochkamin. Anschliessend suchte man zehn Jahre lang nach einem Käufer. Den Zuschlag erhielt 1964 schliesslich eine Stiftung, die im Schloss ein Fischereimuseum einrichten wollte. Das Projekt stiess jedoch auf Opposition und musste fallengelassen werden. Die Stiftung verkaufte die Anlage 1975 der Gemeinde Klingnau, die sie bis 1977 renovieren liess. Die Industriebauten samt dem Hochkamin waren schon zuvor wieder entfernt worden. Im Innern richtete man im Nordtrakt einen grossen «Rittersaal» ein, stiess dabei aber auf statische Probleme. Diese wurden bei einer umfassenden Innenrenovation in den Jahren 1988/89 behoben. Heute befinden sich in der ehemaligen Burg diverse Räume für Vereine, kulturelle und private Anlässe sowie Trauungen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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