SCHLOSS ALTENKLINGEN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Thurgau | Bezirk Weinfelden | Wigoltingen |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Das heutige Schloss Altenklingen entstand 1586 und ersetzte eine mittelalterliche Burganlage, von der nur noch der Halsgraben übrig geblieben ist. Altenklingen löste wahrscheinlich um 1200 die benachbarte Altenburg als Hauptsitz der Freiherren von Klingen ab und blieb bis 1395 in deren Besitz. Später besassen unter anderem die Herren von Enne und von Breitenlandenberg Burg und Herrschaft. Seit dem 16. Jhdt. gehört die Anlage der Familie Zollikofer. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: weitgehend neu gezeichnet von O. Steimann, 2018 | auf Basis einer Planskizze von Johann Rudolf Rahn von 1895 in der Zentralbibliothek Zürich |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Altenklingen präsentiert sich heute als ein gut erhaltenes, malerisches Schloss aus der Spätrenaissance. Auf die einstige Burg, die um 1200 an derselben Stelle errichtet wurde, deutet nur noch der eindrückliche Halsgraben hin, der den Geländesporn gegen Nordosten hin schützt. Weitere künstliche Annäherungshindernisse waren nicht nötig: Auf den übrigen Seiten fällt der Burghügel steil gegen das Kemmenbachtobel und ein Seitentobel ab.
Die Forschung vermutet, dass die Anlage als Ersatz für die um die gleiche Zeit aufgegebene Altenburg erbaut wurde. Diese befindet sich 600 Meter weiter östlich und ist mit einer Gründungszeit um 800 die älteste Burg mit Steinbauten im Thurgau. Der Zusammenhang ist nicht ganz gesichert – doch der Name «von Klingen» dürfte sich bei seiner ersten Erwähnung um 1150 noch nicht auf Altenklingen, sondern auf die Altenburg bezogen haben. Die edelfreie Familie zählte zu den einflussreichsten Adelsgeschlechtern der Nordostschweiz. Ihr erster bekannter Vertreter, «Waltherus de Clingin», war Kastvogt des Klosters St. Georgen in Stein am Rhein. Von einem seiner Söhne dürfte die Burg Altenklingen als neuer Hauptsitz der Familie erbaut worden sein. In den folgenden Generationen breitete sich das Geschlecht über weite Gebiete der Nordwest- und Ostschweiz aus, teilte sich in mehrere Linien und gründete Klöster, Städtchen und Burgen. So übernahmen die Klingener nach dem Aussterben der Herzöge von Zähringen die Burg über Stein am Rhein und nannten sie fortan Hohenklingen. Nahe der Mündung der Aare in den Rhein gründeten sie Burg und Städtchen Klingnau und etwas später auch die Neuburg bei Mammern. Mit Heinrich von Klingen stellten sie um 1200 auch einen Abt des Reichsklosters St. Gallen. Ihren Aufstieg verdankte die Familie unter anderem ihrer Nähe zu den Habsburgern. Walther III. von Klingen war ein treuer Gefolgsmann des Grafen und späteren Königs Rudolf von Habsburg und lieh diesem auch Geld für seine Unternehmungen. Ausserdem brachte er es als Minnesänger zu grossem Ansehen: In der berühmten Manessischen Liederhandschrift ist er mit acht Liedern vertreten und wird im Bild als erfolgreicher Turnierritter dargestellt. Auch im 14. Jhdt. hielten die Klingener treu zu Habsburg. Auf dem Schlachtfeld von Sempach fielen 1386 mehrere Vertreter der Familie an der Seite von Herzog Leopold III. gegen die Eidgenossen. Der letzte Freiherr von (Alten-) Klingen war Walther VII., Landvogt im Thurgau, Aargau, Sundgau und im Schwarzwald. Mit ihm starb dieser Familienzweig 1395 aus. Die Burg fiel nun den verwandten Herren von Bussnang zu, und über seine Heirat mit Agnes von Bussnang wurde Wilhelm III. von Enne neuer Burgherr. Er geriet bald darauf in Konflikt mit den Aufständischen aus Appenzell und der Stadt St. Gallen, die 1405 bereits seine Burg Grimmenstein erobert hatten. Im Oktober 1407 zogen die feindlichen Truppen auch vor Altenklingen und belagerten die Burg zwei Wochen lang – allerdings vergeblich. 1419 wurde Altenklingen an die Konstanzer Patriziergeschlechter der Leutfried und von Muntprat veräussert. Diese wiederum verkauften Burg und Herrschaft 1441 an Albrecht von Breitenlandenberg. Damit wurde die Anlage für mehr als ein Jahrhundert ein wichtiger Sitz dieses weit verzweigten Geschlechts. Als die Breitenlandenberger 1550 jedoch die Herrschaft Bürglen übernehmen konnten, verlor Altenklingen für sie an Bedeutung. Durch Heirat kam 1559 schliesslich Eberhard Brymsi von Herblingen in den Besitz der Burg. 1585 verkauften die Brymsi Altenklingen mit allen Herrschaftrechten für 25’500 Gulden an den st. gallischen Stadtricher und Ratsherrn Leonhard Zollikofer. Das bedeutete das Ende für die Burg, denn Zollikofer liess die baufällig gewordene Anlage bereits im folgenden Jahr vollständig abbrechen. Der Allgäuer Baumeister Matthäus Höbel erreichtete anschliessend in seinem Auftrag das heutige Schloss. Dafür wurden zwar die Steine der alten Burg zweitverwendet, doch erhielt das Bauwerk ein völlig anderes Aussehen. Als Haupttrakt wurde auf der Nordseite des Areals das «grosse Schloss» mit 13 Wohnräumen, Küche, Vorratskammern und Archiv erbaut. Sein Gegenstück ist das «kleine Schloss» auf der Ostseite, das die Wohnräume für den Obervogt und die Toranlage enthält. Beide Bauten wurden mit Treppengiebeln und runden Ecktürmchen versehen und mit einer zinnenbewehrten Ringmauer verbunden, die allerdings nur noch dekorativen Zwecken diente. Am westlichen Ende des Geländesporns entstand eine der heiligen Wiborada geweihte Schlosskapelle – der Legende nach soll diese Märtyrerin aus dem 9. Jhdt. dem Geschlecht der Freiherren von Klingen angehört haben. Leonhard Zollikofer bleib kinderlos und wandelte seinen Besitz am 1. Mai 1386 in einen Fideikomiss für die vier Söhne seines verstorbenen Bruders Laurenz um. Diese Lösung sorgte dafür, dass sich Altenklingen bis heute im Besitz der Familie Zollikofer befindet. Die Gerichtsherrschaft Altenklingen bestand bis 1798. Teile der Schlossanlage fielen 1812 einer grossen Restaurationskampagne zum Opfer. Damals wurden der Torzwinger und die Umfassungsmauer mit ihren Türmen weitgehend abgebrochen, ebenso wie einige Nebenbauten. Seit 1864 dient das Schloss als Familienmuseum und beherbergt eine bedeutende Sammlung von Kunstgegenständen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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