ALTENBURG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Thurgau | Bezirk Weinfelden | Märstetten |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine einer in mehreren Bauetappen erstellten frühen Steinburg am Rand des Kemmenbachtobels. Bei den Bewohnern handelte es sich vielleicht um die Vorfahren der Freiherren von Klingen, die um 1200 auf der anderen Seite des Tobels die Burg Altenklingen errichteten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Hasenfratz, Albin - Die Altenburg bei Märstetten TG: Stammsitz der Herren von Klingen? | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 13. Jhg./Nr. 2 | Basel, 2008 | S. 54 | gemäss den Infotafeln auf der Burg komplett überarbeitet von U. Hitz, 2018 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die heute unter dem Namen Altenburg bekannte Wehranlage wird in keiner mittelalterlichen Quelle erwähnt. Sämtliche Erkenntnisse zu ihrer Geschichte und ihren Bewohnern basieren deshalb auf allgemeinen Überlegungen und den Ergebnissen der archäologischen Untersuchung von 2014/15. Die Ruine befindet sich auf einem aufgeschütteten Geländesporn am südlichen Rand des Kemmenbachtobels. Im Südwesten begrenzt der Einschnitt des Brunnenwiesenbachs das ungefähr 38 x 23 Meter grosse Hügelplateau. Beide Flanken sind sehr steil und nur schwer begehbar. Im Osten überragt der Burghügel das Gelände um etwa 5 Meter. Davor sind noch schwache Spuren eines Grabens zu erkennen.
Die erste Bauphase fällt auf das ausgehende 8. oder frühe 9. Jhdt. und bestand aus einem nach Osten orientierten, mit Wandmalereien dekorierten Steingebäude. Es wurde wahrscheinlich als Kapelle genutzt. Daneben befand sich ein Grubenhaus, ein Sodbrunnen diente der Wasserversorgung. Weitere Pfostenlöcher zeugen von zusätzlichen Bauten. Die Anlage wurde damals vielleicht nur mit einer Palisade und dem Graben im Osten geschützt. Später wurde die Palisade durch eine steinerne Mauer ersetzt und die Grabenflanke aufgeschüttet (zweite Bauphase). In der dritten Etappe wurde in der Südostecke ein Turm auf die Ringmauer gebaut. Zudem wurde im südlichen Teil des Areals ein Vorhof räumlich abgetrennt. An der westseitigen Mauer entstanden mehrere Ökonomiegebäude, während im Nordosten ein neuer, geräumiger Palas an die Ringmauer angebaut wurde. Das alte Grubenhaus wurde nun ebenfalls durch ein Steinhaus ersetzt. Die vierte Bauphase brachte weniger einschneidende Veränderungen. Die ursprüngliche Eingangstüre zum Palas wurde zugemauert und durch einen repräsentativen Treppenaufgang ersetzt. Dies ergab einen direkten Zugang zum ersten Stockwerk. Ausserdem musste der Burgturm wegen statischer Probleme abgebrochen und etwas weiter entfernt vom Grabenrand neu errichtet werden. Zur selben Zeit wurde auch der Vorhof erweitert. Diese letzte Bauphase datiert wahrscheinlich auf das späte 12. Jhdt. Wie die Ausgrabungen ergaben, wurde die Anlage um 1200 planmässig geräumt und für immer verlassen. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde 600 Meter weiter westlich auf der anderen Seite des Kemmenbachs die Burg Altenklingen gegründet. Die Altenburg wird deshalb häufig als Stammsitz der Freiherren von Klingen bezeichnet. Die Bezeichnung «Klingen» würde denn auch gut zum Standort der Burg zwischen zwei tief eingeschnittenen Bachtobeln passen. Dennoch ist diese Verbindung keineswegs gesichert, denn mit Walter I., Kastvogt von St. Georgen in Stein am Rhein, tauchen die Herren von Klingen erst um 1150 in den Schriftquellen auf. 1169 ist derselbe Walter Zeuge für Bischof Otto II. von Konstanz – über seinen Wohnsitz besteht aber keine Klarheit. Vermutet wird eine Verwandtschaft mit den Herren von Märstetten, die bereits gegen Ende des 11. Jhdts. ausstarben. Beide Geschlechter führten einen aufrecht schreitenden weissen Löwen in ihrem Wappen. Ulrich und Walter II. von Klingen, die mutmasslichen Söhne von Walter I., werden um 1170 ebenfalls als Kastvögte von St. Georgen erwähnt. Vielleicht gehörte einer von ihnen zu den letzten Bewohnern der Altenburg. Um 1225 teilte sich das bedeutende Geschlecht in die Linien Hohenklingen und Altenklingen. Ein dritter Familienzweig gründete bald darauf Burg und Städtchen Klingnau an der Aare. Zwischen 1901 und 1910 legten drei Fortbildungsschüler mit Hilfe der Bürgergemeinde Märstetten und dem Historischen Verein des Kantons Thurgau die Mauerreste der Altenburg frei. Unter der Leitung des Schweizerischen Landesmuseums wurden die Grabungen und Befunde 1910 dokumentiert. Leider unterliess man es, die ausgegrabenen Mauerteile zu konservieren. Seither zerfielen die noch aus dem Boden ragenden Mauern immer stärker, bis das Amt für Archäologie 2014 und 2015 grössere Grabungen und Untersuchungen durchführte. Anschliessend wurde die Ruine saniert und für Besucher erschlossen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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