BURGSTELLE GUTENBURG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Bern | Verwaltungskreis Oberaargau | Madiswil |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Kleiner, rundum steil abfallender Burghügel ohne Mauerreste auf einer Anhöhe über dem Dorf Gutenburg. Die wahrscheinlich im frühen 13. Jhdt. entstandene Anlage gehörte den Herren von Utzingen und später verschiedenen regionalen Adelsgeschlechtern. Nachdem die Freiherren von Aarburg sie 1431 an die Stadt Burgdorf verkauft hatten, wurde die Burg dem Zerfall überlassen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2015 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Wie die Familie von Schweinsberg-Attinghausen waren auch die Herren von Utzingen ein Geschlecht, das sowohl im bernischen Gebiet als auch in Uri begütert war. Ihr Name bezieht sich auf einen Ort östlich von Altorf, der heute nur noch als Flurname existiert. Spätestens im frühen 13. Jhdt. gründeten sie 75 km weiter nordwestlich im Tal der Langeten die Gutenburg. Sie hatten verwandtschaftliche Beziehungen zu den Herren von Grünenberg, einer der mächtigsten Adelsfamilien in dieser Region.
Mit Ortolf I. von Utzingen taucht die Familie 1261 hier erstmals in den Schriftquellen auf. Er war auf der Gutenburg ansässig und war wegen eines langjährigen Streits mit dem Kloster St. Urban mit dem Kirchenbann belegt worden. Der Bann wurde in jenem Jahr gelöst, weil Ortolf bereit war, sich einem Schiedsgericht zu stellen. Beim Konflikt ging es hauptsächlich um Wassernutzungsrechte: Das Kloster besass in Langenthal etliche Güter und eine Mühle, doch die Utzinger leiteten flussaufwärts bei Gutenburg Wasser aus der Langeten ab, um ihre Ländereien zu bewässern. Ortolf II. von Utzingen verkaufte 1293 und 1298 Güter im benachbarten Lotzwil ans Kloster St. Urban. Doch der Streit zwischen den beiden Parteien flammte bald wieder auf und kulmulierte 1301 in einer offenen Fehde. Die Mönche gelangten an ihre Schutzmacht Solothurn, worauf die Stadt Truppen vor die Gutenburg schickte. Entgegen den Angaben späterer Chronisten wurde die Burg aber nicht zerstört. Man einigte sich auf einen Vergleich, der auch schriftlich festgehalten wurde. Weil Ortolf aber bald darauf Anspruch auf jene Güter erhob, die er dem Kloster einst verkauft hatte, musste 1306 nochmals geschlichtet werden: diesmal durch Ritter Ulrich von Thorberg. Der Streit setzte sich auch in der nächsten Generation fort. Um die Mitte des 14. Jhdts. forderte Gerhard von Utzingen das Recht ein, Wasser aus der Langeten ableiten zu dürfen. St. Urban ging darauf nicht ein, zahlte aber eine Entschädigung von 40 Gulden. 1363 kam es zu einem letzten Vergleich: Die Herren von Utzingen durfen Wasser umleiten, so lange dies den Betrieb der Mühle und der Sägerei in Langenthal nicht störte. Ab 1375 verschwindet Gerhard von Utzingen aus den Urkunden. Die Familie ist in Uri noch bis ins späte 16. Jhdt. nachweisbar, scheint aber ihren adligen Stand bald verloren zu haben. Die Gutenburg kam unter ungeklärten Umständen an Peter von Thorberg, der bereits 1370 als Burgherr auftritt. Er veräusserte die kleine Herrschaft für 3000 Gulden an die Habsburger, die sie Walter von Grünenberg übergaben, um ihn für Erbansprüche zu entschädigen. Durch Heirat mit einer Grünenbergerin erbten die Freiherren von Aarburg die Anlage. Im März 1431 kam es erneut zum Verkauf: Die verschuldeten Aarburger mussten die Gutenburg mit umfangreichen Gütern und Rechten für 4757 rheinische Gulden der Stadt Burgdorf überlassen. Nun setzte der Zerfall der Burg ein, die von niemandem mehr gebraucht wurde. 1662 machte Bern den Burgdorfern ein Kaufangebot, weil man die Steine der Ruine gerne für den Ausbau der Festung Aarburg verwendet hätte. Doch Burgdorf lehnte ab. Im 19. Jhdt. begann man dann aber trotzdem, die alte Wehranlage als Steinbruch auszubeuten, unter anderem für den Neubau einer Mühle in Aarwangen und Häuser in Lotzwil. Das Aussehen der Burg lässt sich aus älteren Abbildungen kaum rekonstruieren. Sicher ist, dass sie über einen massiven Wohnturm oder Bergfried verfügte, der teilweise aus Tuffstein gebaut war. Noch um 1800 ragte er in voller Höhe auf, ist mittlerweile aber völlig verschwunden. Die Kernburg stand auf einem rundum steil abfallenden Hügel, der heute «Turmhubel» genannt wird. Ihr Areal misst rund 25 x 20 Meter und weist im Nordosten eine tiefe Grube auf. Ob sie durch einen Kellerraum oder spätere Grabungstätigkeit entstand, ist unklar. Gegen Ende des 19. Jhdts. hat man auf dem Burghügel nachweislich gegraben und offenbar zerbeulte Zinnkannen und Keramikscherben gefunden. Auch ist von Hinweisen auf einen Geheimgang die Rede, der in einen Wald unterhalb der Burg geführt haben soll. Dass die Gutenburg, wie gelegentlich behauptet, von einem Wassergraben umgeben war, ist angesichts der Topografie höchst unwahrscheinlich. Nur auf der Nordseite ist heute noch ein breiter Burggraben erkennbar. Gegen Westen und Osten fällt das Gelände sanft ab, während auf der Südseite eine breite, wohl künstlich abgeböschte Terrasse erkennbar ist. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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