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Quelle: Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 256 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die imposante Anlage über dem Aare-Knie und dem gleichnamigen Städtchen wurde im 12 Jhdt. vermutlich von den Herren von Büron gegründet, die sich bald darauf auch «von Aarburg» nannten. Später gelangte sie an die Grafen von Frohburg und schliesslich an die Habsburger. Nach der Eroberung durch Bern (1415) wurde die Burg im 17. Jhdt. zu einer mächtigen Artilleriefestung ausgebaut. 1804 dem Kanton Aargau zugeschlagen, beherbergt die weitläufige Anlage heute ein Heim für jugendliche Straftäter. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 8: Kantone Luzern und Aargau | Zürich, 1982 | S. 43 | bearbeitet von O. Steimann, 2005/2014 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Drei Kilometer südlich von Olten drängt sich die Aare an einem Felsriegel vorbei durch einen Engpass. An dieser Stelle entstand vermutlich im 12. Jhdt. eine Burg der Herren von Büron, die aus luzernischem Gebiet stammten. Den ältesten Teil der heute sichtbaren Anlage bildet der «Harzer» genannte Bergfried, der bis zu 3,5 Meter dicke Mauern aufweist. Von seiner Bauweise her ist er in die Zeit um 1200 zu datieren.
Die Herren von Büron, urkundlich ab 1130 fassbar, begannen sich ab 1183 auch «von Aarburg» zu nennen. Im 13. Jhdt. war ihnen allerdings mehr daran gelegen, den Besitz in ihrem angestammten Gebiet weiter auszubauen. Unter ungeklären Umständen ging die Aarburg damals in den Besitz der Grafen von Frohburg über. Sie residierten oft auf der Burg und stellten hier mehrere Urkunden aus. Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwangen jedoch Graf Volmar, Burg und Herrschaft 1299 für 1550 Mark Silber an die Habsburger zu verkaufen. Die Herzöge Rudolf und Friedrich von Österreich setzten einen Burgvogt auf der Festung ein, der einen Flusszoll für Aareschiffe erhob. Am Fuss des Burgfelsens wurde zunächst ein Sperrbezirk angelegt, der noch vor 1330 um ein befestigtes Städtchen erweitert wurde. Herzog Albrecht von Österreich übergab den Zoll zu Aarburg 1327 als Pfandschaft an Ritter Johann Kriech, drei Jahre später wurde diesem auch die Burg selbst anvertraut. Die Familie Kriech hielt die Aarburg nun über drei Generationen. 1415 erhielten die Eidgenossen von König Sigismund die Aufforderung, die ihnen nahegelegenen Gebiete des geächteten Herzogs Friedrich von Österreich zu besetzen. Die Berner zogen sehr rasch vor die Aarburg und konnten diese am 20. April 1415 nach kurzer Belagerung erobern. Sie lösten das österreichische Pfand und setzten einen eigenen Landvogt auf der Burg ein. Diese wurde in den nachfolgenden Jahrhunderten massiv erweitert und umgestaltet. 1557 wurde dem Bergfried ein Walmdach über dem ursprünglichen Zinnenkranz aufgesetzt. 1574 begann man mit dem Bau der langen Treppe, die heute an der Kirche vorbei zur Burg hinauf führt. 1621/22 erweiterte man den Palas und fügte ihm einen Treppenturm an. Den Anstoss, die Burg zu einer mächtigen Festung auszubauen, gab schliesslich der Bauernkrieg von 1625. Die Aarburg war der strategisch wichtigste Punkt am Weg von der Stadt Bern in ihre aargauischen Untertanengebiete. Ausserdem befand man sich hier gefährlich nahe am Territorium der im Gegensatz zu Bern katholisch gebliebenen Orte Solothurn und Luzern. Diese bauten ihrerseits die Burg Stein in Baden zur Festung aus, was Bern und Zürich zu verhindern versuchten. Im Gegenzug plante Solothurn zeitweise, die Berner sogar mit Waffengewalt am Ausbau der Aarburg zu hindern. Der Festungsbau dauerte von 1660 bis 1673. Der ganze Felsrücken wurde mit langgezogenen, turmbewehrten Bastionen versehen. Auch der Bergfried erhielt eine Plattform für Geschütze. Dem Burgvogt wurde nun der Titel eines Kommandanten verliehen und eine Mannschaft von sieben Offizieren, einem Tamburen, einem Pfeifer und 54 Soldaten unterstellt. Festungsbauinspektor Johann Friedrich Wyss übernahm den Posten gleich selber und schlug der Stadt Bern auch einen weiteren Umbau des Bergfrieds vor, indem er anfragte «ob nit einer darin am aller bequemlichisten ort für gefangenschafft vnnd folter zu machen seye?». Die Stadt entsprach dem Begehren, und in den Turm wurde ein neuer Eingang auf der Ostseite gebrochen, im Sockel richtete man Zellen und einen Folterkeller ein. Der Festungsbau hatte die stattliche Summe von 100'000 Kronen verschlungen, doch schon bald nach seinem Abschluss wurden grössere Ausbesserungsarbeiten nötig. Bern nutzte die Festung vor allem als Staatsgefängnis für politische Gegner. Doch die riesige Anlage wurde bald wieder baufällig und war, als die französische Armee in die Eidgenossenschaft einmarschierte, in einem bedenklichen Zustand. Im März 1798 ergab sich die Besatzung dieser einzigen namhafte Festung der Alten Eidgenossenschaft kampflos den Franzosen. Die Aarburg diente weiterhin als Gefängnis, bis sie 1804 dem Kanton Aargau zugeschlagen wurde, der sie bis 1864 als Zeughaus und Strafanstalt nutzte. In dieser Zeit wurde auch die alte Burgkapelle aus frohburgischer Zeit, die dem grossen Stadtbrand von 1840 zum Opfer gefallen war, als neogotische Kirche mit zwei Türmen neu erbaut. 1893 wurde in den alten Gemäuern der Festung eine Erziehungsanstalt für Jugendliche eingerichtet. Umfangreiche Instandstellungsarbeiten wurden von 1954 bis 1959 durchgeführt. Dabei hat man auch den alten Zellentrakt durch einen Neubau ersetzt. 2007 wurde erneut eine Gesamtrenovation vorgenommen. Auch heute noch dient die Festung als Heim für jugendliche Straftäter. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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