BURG GIRSBERG
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Allgemeine Informationen
Girsberg steht auf der Kuppe eines runden Hügels am westlichen Rand des Stammheimertals. Die Burg wurde um die Mitte des 13. Jhdts. durch Dienstleute der Grafen von Kyburg gegründet. Von der mittelalterlichen Bausubstanz sind noch der gedrungene Wohnturm und ein Sodbrunnen vorhanden. Die Burg ist von weither sichtbar und bildet ein Wahrzeichen des Zürcher Weinlandes.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 38' 35.94" N, 08° 46' 08.58" E
Höhe: 453 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 699.970 / 277.810
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A4 zwischen Winterthur und Schaffhausen bei der Ausfahrt Kleinandelfingen verlassen. Anschliessend der Hauptstrasse in östlicher Richtung über Ossingen und Gisenhard nach Guntalingen folgen. Vom Dorfzentrum in Richtung Norden auf der Girsbergstrasse bis zum gleichnamigen Weiler fahren, über dem die Burg thront. Parkmöglichkeiten am Fuss des Burghügels.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der S-Bahn (Linie 33) ab Winterthur nach Andelfingen. Ab hier mit dem Bus in Richtung Oberstammheim bis zur Haltestelle Guntalingen fahren. Girsberg liegt 1 km weiter nördlich ausserhalb des Dorfs.
Wanderung zur Burg
Der Stammertal Rundweg führt unterhalb der Burg vorbei.
Öffnungszeiten
Die Burg befindet sich in Privatbesitz und kann nur von aussen besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
bis zum Fuss des Burghügels möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Girsberg
Quelle: Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen | Basel, 1938 | S. 411 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2005
Historie
Die Burg Girsberg entstand um die Mitte des 13. Jhdts. am westlichen Rand des Stammheimertals auf einem Drumlin, einem in der letzten Eiszeit gebildeten, nahezu kreisrunden Hügel, der heute als Rebberg dient. Den Kern der Anlage bildete der heute noch erhaltene Wohnturm. Mit seinem rechteckigen Grundriss und der geringen Mauerstärke von maximal 1,6 Metern präsentiert er sich als Kompromiss zwischen Turm und Palas, wie er um 1250 auch andernorts entstanden ist, beispielsweise auf der benachbarten Burg Schwandegg. Die Burg nimmt die gesamte Fläche der Hügelkuppe ein und wird über einen Hof auf der Südseite betreten. Dort befindet sich auch der alte Sodbrunnen, der rund 40 Meter tief sein soll.

1252 taucht in den Urkunden ein Gir von Stammheim als Dienstmann der Grafen von Kyburg auf. Vermutlich ist er mit jenem «Nicolaus de Girsperc» identisch, der ab 1253 Erwähnung findet. Der Namenswechsel würde gut zum Bau einer neuen Burg passen. Ob diese zu Beginn auf Eigengut stand oder seit ihrer Gründung ein kyburgisches Lehen war, ist nicht bekannt. Die Herren von Girsberg sind bis 1337 schriftlich nachweisbar, kurz darauf scheinen sie ausgestorben zu sein. Das Lehen fiel somit an die Habsburger als Rechtsnachfolger der Grafen von Kyburg.

Herzog Rudolf von Österreich vergab das Lehen 1361 an Ritter Burkhard von Schwandegg, der nun auf Girsberg Wohnsitz nahm. Nächste bekannte Besitzer sind im 15. Jhdt. die Herren von Griessheim aus dem Klettgau, die Schaffhauser Familie von Winkelsheim und im frühen 16. Jhdt. Peter Giel von Glattbrugg, ehe die Burg 1514 an den ehemaligen Winterthurer Schultheissen Hans von Sal kam. Nun wechselten die Eigentümer recht häufig: 1525 Gaudenz von Castelmur, 1551 Hans Kaspar Stockar. Die Familie Stockar, welche auch die Burgen Schwandegg und Wyden besass, behielt Girsberg bis 1594. Nach weiteren Handänderungen gelangte die Anlage 1706 an die Familie im Thurn aus Schaffhausen. Unter ihr kam es 1756 zu einem grossen Brand auf Girsberg, dem neben einigen Nebenbauten auch der alte Wohntrakt zum Opfer fiel. Er wurde in der heute sichtbaren Form neu errichtet. Ein Portal im Erdgeschoss des Wohnturms trägt die Jahreszahl 1757, es wurde wohl beim Wiederaufbau der Burg neu ausgebrochen.

1784 kam die Zürcher Familie Schulthess von Wittenwil in den Besitz der Burg, welche die nachfolgenden Revolutionsjahre unbeschadet überstand. Im 19. Jhdt. wechselten die Besitzer wieder sehr häufig, bis 1919 die Familie Bodmer die Anlage erwarb und sie 1920/21 einer gründlichen Renovation unterzog. Noch heute befindet sich Girsberg in Privatbesitz. Zum Schlossgut gehört auch der grosse Bauernhof am Fuss des Burghügels.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 819
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 158
  • Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen | Basel, 1938 | S. 408-411
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 4: Zürich, Schaffhausen | Kreuzlingen, 1968 | S. 45-48
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 5: Kantone Zürich und Schaffhausen | Zürich, 1982 | S. 41-42
  • Reicke, Daniel - «von starken und grossen flüejen»: Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein [Schweizerische Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 22] | Basel, 1995 | S. 144-145
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 311-312
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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