BURG FORSTEGG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Werdenberg | Sennwald |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine einer um 1200 durch die Freiherren von Sax auf einem Felsen errichteten, mächtigen Turmburg. Im frühen 17. Jhdt. wurde Forstegg zur Festung ausgebaut, doch sind diese Anlagen, mit Ausnahme des Zeughauses, im 19. Jhdt. wieder abgetragen worden. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: neu gezeichnet von O. Steimann, 2010 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Um 1200 errichteten die Freiherren von Sax, wohl zur Absicherung ihrer Rodungsherrschaft an den westlichen Hängen des Rheintals, die Burgen Hohensax und Forstegg. Bei beiden Anlagen wird Heinrich von Sax als Bauherr vermutet. Er gehörte zu den einflussreichsten Adeligen der Region und pflegte gute Beziehungen zu den Hohenstaufen. So übertrug ihm beispielsweise Kaiser Friedrich II, dem er 1212 auf dem Weg über die Alpen beigestanden war, die Grafschaft Blenio und die Herrschaft Monte Dongo am Comersee.
Der Kernbau der Burg Forstegg, ein mächtiger Turm mit unregelmässig-sechseckigem Grundriss, wurde auf einem rund 10 Meter hohen Felsklotz errichtet, der sich auf allen Seiten steil gegen die Ebene abhebt. Der ursprüngliche Hocheingang zu diesem wehrhaften Baukomplex ist heute noch erhalten. Die Aussenmauern weisen eine Stärke von 2,1 Metern auf, und auch die Binnenmauern sind sehr dick ausgeführt. Wie der Rest der hochmittelalterlichen Anlage ausgesehen hat, lässt sich heute kaum noch erahnen. Bis auf wenige Partien der Ringmauer ist davon nichts erhalten geblieben. Das Ende der Stauferherrschaft schwächte die Stellung der Saxer. Zudem teilten sie sich in mehrere Linien auf. Um die Mitte des 14. Jhdts. fiel Forstegg Ulrich IV. von Sax zu. Seine Herrschaft umfasste damals die Dörfer Büssnig, Frümsen und Sulz. Dorf und Gericht Sennwald kaufte er 1395 noch hinzu. Im frühen 15. Jhdt. achteten die Sax darauf, sich mit den Eidgenossen und den aufständischen Appenzellern gut zu stellen. So konnten sie verhindern, dass ihre Burgen geplündert und zerstört wurden. In jene Zeit (1410) fällt auch die erste direkte urkundliche Nennung von «Vorstegg». Der bedeutendste Burgherr war zweifelsohne Ulrich VII. von Sax zu Forstegg. Sein Vater war in Armut gestorben, die Vormundschaft über die Kinder hatte die Stadt St. Gallen übernommen. Forstegg wurde durch die Stadt an Lütfried Mötteli verpfändet. Doch Ulrich VII. war ein erfolgreicher junger Ritter, kämpfte 1476 auf Seiten der Eidgenossen in der Schlacht von Grandson und brachte aus den Burgunderkriegen reiche Beute heim. Damit löste er das Pfand wieder ein. Auch im Schwabenkrieg leistete er wertvolle Dienste und kämpfte 1499 in der Schlacht bei Frastanz mit. Die Eidgenossen traten ihm darauf ihren Anteil an der Herrschaft Gams-Frischenberg ab. Ulrich VII. bewährte sich auch als Gesandter von Kaiser Maximilian und diente als Hauptmann auf den Kriegsschauplätzen in Oberitalien. Seine Nachkommen taten es ihm gleich, wobei die Burg Forstegg für sie jedoch immer mehr an Bedeutung einbüsste. 1586 wurde zwar am Fuss des Burgfelsens ein neuer Palas errichtet, der später «Landvogthaus» genannt wurde. Doch in den nachfolgenden Jahrzehnten wurde Forstegg nur noch von einigen Knechten bewohnt und diente als Gefängnis. 1615 verkaufte Freiherr Friedrich Ludwig von Hohensax-Forstegg seinen Anteil an der Herrschaft für 105'000 Gulden an die Stadt Zürich. Dieser letzte Saxer kaufte sich danach die Burg Kempten bei Wetzikon (Kanton Zürich) und starb dort 1629 verarmt und kinderlos. Sein Vetter Christoph Friedrich von Hohensax hatte seinen Anteil an Forstegg 1625 für 5000 Gulden ebenfalls an Zürich verkauft. Forstegg diente nun als Sitz eines Landvogts und wurde von 1622 bis 1627 umgebaut. Damals wurden die Wehranlagen den Erfordernissen der Neuzeit angepasst. Im Auftrag von Zürich befestigte der Bündner Festungsbaumeister Johann Ardüser Forstegg mit Sternschanzen und Grabenanlagen. Auch das Zeughaus entstand in jener Bauphase, seine heutige Form geht allerdings auf einen Umbau von 1790 zurück. Dennoch blieb Forstegg bei seinen Bewohnern unbeliebt. Landvogt Vögeli, der bis 1781 hier tätig war, schrieb über sein temporäres Zuhause: «Das Schloss Forstegg ist das unbequemste im Zürichgebiet, ein armseliges Zipfelhaus bei dem man die unvernunft der verschiedenen ungereimten Gebäuwer nicht genug bewundern kann. Man findet kein erträgliches Zimmer, lauter unbrauchbare Fensterecken, gebrechliche Stiegen.» Nachdem 1798 der letzte Landvogt abgezogen war, kam Forstegg in den Besitz des neuen, kurzlebigen Kantons Linth. Dieser musste Zürich für die Burg und das zugehörige Land mit 24'000 Gulden entschädigen. 1803 wurde Forstegg dann dem Kanton St. Gallen zugeschlagen. Die Anlage wurde 1819 an Private veräussert und wechselte mehrfach den Besitzer. Während die mittelalterliche Bausubstanz mehr und mehr zerfiel, wurden die neuzeitlichen Befestigungswerke um 1870 grösstenteils beseitigt und eingeebnet. Der Palas fiel 1894 einem Brand zum Opfer und wurde vollständig abgetragen. Erst der Tuchfabrikant Paul Aebi, der die ehemalige Burg 1941 erwarb, kümmerte sich um eine Sanierung der Turmruine. Diese Arbeiten wurden 1962 abgeschlossen. Die Burg befindet sich auch heute noch in Privatbesitz. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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