STADTBEFESTIGUNG ALTSTÄTTEN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Rheintal | Altstätten |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Obwohl das Ortsbild des Städtchens Altstätten weitgehend intakt geblieben ist, sind von der einstigen Stadtbefestigung nur noch wenige Spuren sichtbar. Gut erhalten sind das Untertor und ein rund 120 Meter langer Rest der Stadtmauer am südwestlichen Rand der Altstadt. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 207 | überarbeitet von O. Steimann, 2007 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Altstätten wird erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 853 erwähnt, beim Landtausch eines gewissen Gerhart mit dem Reichskloster St. Gallen. Einzelfunde lassen aber vermuten, das hier schon lange zuvor eine Siedlung bestanden hat. Als Ausgangspunkt des mittelalterlichen Ortes wird ein früher Herrschaftshof im südwestlichen Teil der Altstadt vermutet. Mit Heinrich von Altstätten, Abt zu Pfäfers, wird 1155 erstmals ein Vertreter einer lokalen Adelsfamilie genannt. Diese errichtete ab 1200 mehrere Burgen in der Umgebung und übte für das Kloster St. Gallen später das Meieramt aus.
Die Befestigung von Altstätten wird allgemein dem St. Galler Abt Bechtold von Falkenstein zugeschrieben. Er war von 1244 bis 1272 im Amt und versuchte im Interregnum, die Besitzungen des Klosters im Rheintal durch die Errichtung verschiedener Befestigungsanlagen zu schützen. Während Altstätten 1268 noch als «villa» bezeichnet wurde, nannte man es 1298 bereits ein «oppidum», also einen befestigten Ort. Moderne bauanalytische Untersuchungen bestätigen, dass die Stadtbefestigung gegen Ende des 13. Jhdts. errichtet wurde. Beim Abbruch des Schelmenturms im 19. Jhdt. soll ausserdem ein Ziegel mit der Jahreszahl 1295 gefunden worden sein. Die Stadtmauer, heute noch bis zu 6 Meter hoch erhalten, wurde aus ganzen und gebrochenen Bollensteinen errichtet. Sie verfügte über drei Tore: Das Ober- oder Hexentor, das Markt- oder Kreuztor und das heute noch erhaltene Untertor. Der Schelmenturm, ein starker Rundturm, schützte die nördliche Ecke. Im westlichen Teil der Stadt entstanden ausserdem zwei herrschaftliche Höfe. Einerseits der heute nicht mehr mit Sicherheit lokalisierbare Frauenhof, um 1450 als städtischer Sitz der Meier von Altstätten errichtet. Andererseits der Hof Prestegg, den 1488 der reiche Kaufmann Rudolf Mötteli erbauen liess, dem zahlreiche Burgen in der Nordostschweiz gehörten. In einer Urkunde vom 30. Juni 1298 verpfändete König Adolf von Nassau nur zwei Tage vor seinem Tod Abt Wilhelm von St. Gallen unter anderem die Vogteirechte über Altstätten. 1299 wurde dann erstmals ausdrücklich festgehalten, dass die Niedere Gerichtsbarkeit über die Stadt in den Händen der Meier lag. Eine eigenständigere Entwicklung der Stadt wird erst gegen Ende des 14. Jhdts. erkennbar: 1378 trat Altstätten dem Schwäbischen Städtebund bei, spätestens 1392 verfügte die Stadt über ein eigenes Siegel. Schwierig wurde die Lage in den Appenzeller Kriegen. Im Machtbereich des Reichsklosters und unter habsburgischer Landeshoheit wurde Altstätten zum Ziel der Aufständischen. 1405 wurde es von Appenzellern und St. Gallern belagert, die erst abrückten, als sich das Heer des österreichischen Landesherrn näherte. Dieses erlitt jedoch in der Schlacht am Stoss eine deutliche Niederlage, worauf Altstätten mit den Aufständischen ein Bündnis einging. Das veranlasste den habsburgischen Landvogt, Graf Hermann von Sulz, Altstätten 1410 seinerseits zu belagern. Die Appenzeller halfen bei der Verteidigung, doch als Herzog Friedrich von Österreich mit Verstärkung anrückte, flohen die Einwohner in die nahen Berge. Die Habsburger legten Altstätten in Schutt und Asche. Der Wiederaufbau der Stadt dürfte unmittelbar darauf erfolgt sein. Ein Ammann und Rat von Altstätten tauchen 1415 erstmals in den Schriftquellen auf, ein Marktrecht ist ab 1425 bezeugt. Nach dem Übergang der Landesherrschaft im Rheintal an die Eidgenossen verlangten die Altstätter 1523 selbstbewusst eine Einschränkung der klösterlichen Herrschaftsrechte – diese wurden allerdings erst 1798 abgeschafft. Kaum waren die ersten Wirren der Reformationszeit vorbei, wurde Altstätten durch eine fürchterliche Feuersbrunst 1567 nahezu gänzlich vernichtet. Inwiefern damals auch die Stadtbefestigung zu Schaden kam, ist nicht bekannt. Ein weiterer Grossbrand ereignete sich im Jahr 1801. In den folgenden Jahrzehnten begann man mit dem Abbruch der Befestigungsanlagen. Der Schelmenturm wurde 1858, das Obertor 1883 niedergelegt. Erhalten geblieben sind, wenn auch in stark veränderter Form, das Untertor und der Hof Prestegg, der heute das Altstätter Museum beherbergt. Ausserdem steht im südwestlichen Teil der Altstadt noch ein rund 120 Meter langes Stück der mittelalterlichen Stadtmauer, das 1995 einer Bauanalyse unterzogen wurde. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln in der Altstadt | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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