BURG NEU-ALTSTÄTTEN
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Allgemeine Informationen
Neu-Altstätten steht auf einem rebbestandenen Hügel mit schönem Blick über das St. Galler Rheintal. Es handelt sich um eine sehr gut erhaltene Turmburg mit dreistöckigem, steinernem Sockel und vorkragendem Fachwerkoberbau. Sie war einer der Wohnsitze der ab 1155 erwähnten Herren von Altstätten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 23.97" N, 09° 32' 58.27" E
Höhe: 520 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 759.360 / 250.940
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Burg liegt beim Städtchen Altstätten im St. Galler Rheintal, 10 km südwestlich von St. Margrethen. Vom Städtchen aus der Heidenerstrasse bis zum Ortsteil Ober Lüchingen folgen. Oberhalb von Lüchingen steht die Burg bergseits wenige Meter neben der Strasse. Wenige Parkmöglichkeiten bei der Zufahrt zur Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Sargans oder St. Margreten mit der Bahn bis nach Altstätten. Hier zunächst mit dem Lokalbus in Richtung Altstätten (Stadt) bis zur Haltestelle Rathaus fahren. Weiter mit dem Regionalbus in Richtung Reute bis zur Haltestelle Lüchingen, Wannelocher. Die Burg steht wenige Meter oberhalb der Strasse.
Wanderung zur Burg
Die Burg liegt am Rheintaler Höhenweg.
Öffnungszeiten
Nur Aussenbesichtigung möglich, die Burg befindet sich in Privatbesitz.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Neu-Altstätten
Quelle: gezeichnet auf Basis des Katasterplans von O. Steimann, 2007
Historie
Die genaue Entstehungszeit der Burg Neu-Altstätten ist nicht geklärt, vermutlich wurde der mächtige Wohnturm aber im frühen 14. Jhdt. errichtet. Als Erbauer gelten die seit 1155 in den Schriftquellen erwähnten Herren von Altstätten. Diese Familie verwaltete als Meier die in und um Altstätten gelegenen Güter des Klosters St. Gallen. Weil sie ihre Rechte immer wieder auszudehnen versuchte, geriet sie allerdings des öfteren in Konflikt mit dem Abt des Reichsklosters.
Frühe Wohnsitze dieser Ministerialenfamilie waren die Burgen Alt-Altstätten, Nieder-Altstätten und das um 1200 errichtete Hoch-Altstätten. 1338 verbündete sie sich mit den Grafen von Werdenberg gegen die Städte Lindau, Konstanz und St. Gallen. Diese allerdings schlossen ebenfalls einen Bund und schickten ihre Truppen 1339 gegen Altstätten, wo sie die Burgen der Meier zerstörten. Welche Burgen dies genau waren, ist unbekannt. Es ist nicht erwiesen, dass die Turmburg Neu-Altstätten damals schon existierte. Die Meier von Altstätten mussten am 31. Dezember 1339 einer Versöhnung mit dem Städtebund zustimmen und auf eine Kompensation für die Zerstörung ihres Besitzes ausdrücklich verzichten. Dennoch scheint die Familie ihre Machtstellung im St. Galler Rheintal nicht eingebüsst zu haben.

1375 wird die Burg «Nüwen Altstetten» zum ersten Mal ausdrücklich erwähnt. Sie scheint damals der Wohnsitz des Eglolf von Altstätten gewesen zu sein. Es ist nicht bekannt, ob die Anlage während der Appenzellerkriege zu Beginn des 15. Jhdts. zu Schaden gekommen ist. 1414 wird Neu-Altstätten als Besitz von Rudolf IV. Meier von Altstätten erwähnt. Er starb vor 1436 als letzter männlicher Vertreter der Familie. Seine Tochter Kunigunde heiratete in jenem Jahr Hans Thumb von Neuburg und brachte ihm die Burg samt dem Meieramt mit in die Ehe. Nach dem Tod der beiden zog das Kloster St. Gallen seine alten Rechte jedoch ein und erklärte das Meieramt 1479 für aufgelöst. Der Schwäbische Adlige Sigmund von Freiberg zu Eisenberg erbte die Burg Neu-Altstätten mit wenigen zugehörigen Gütern. 1570 werden schliesslich die Herren von Schönau als Besitzer genannt. Sie waren die letzten adligen Burgherren.
1639 erteilte der Abt von St. Gallen dem Hans Kaspar von Schönau die Erlaubnis, die Burg mit zugehörigen Gütern für 20000 Gulden an eine Gruppe von elf Altstätter Bürgern zu veräussern. Neu-Altstätten wurde vom damaligen Stadtschreiber Gilg Enk übernommen und blieb fortan in den Händen seiner Nachkommen. Noch heute ist die Familie Enk Besitzerin der Burg, die 1923, 1967 und zuletzt 1984/85 umfassend saniert wurde.

Von den mittelalterlichen Gebäuden ist allein der mächtige Wohnturm erhalten geblieben. Er misst im Grundriss 11,5 x 10,5 Meter bei einer maximalen Mauerstärke von 1,5 Metern. Bis 1780 existierte im 2. Stockwerk an der Ostseite der alte Hocheingang, heute ist der Turm ebenerdig zugänglich. Der steinerne Turmstumpf weist drei Wohngeschosse auf und ist älter als der unregelmässig vorkragende Fachwerkoberbau. Bei der letzten Sanierung wurden im Turm Kleinwohnungen mit modernem Komfort eingebaut, äusserlich hat die Burg ihr ursprüngliches Aussehen aber weitgehend bewahren können.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 450
  • Boari, Benito - Denkmalpflege im Kanton St. Gallen 1981-1985 | Rorschach, 1988 | S. 18-20
  • Bütler, Placidus - Altstätten [62. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1922 | S. 9-15
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 1. Teil [47. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1907 | S. 22
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 2: St. Gallen, Appenzell, Fürstentum Liechtenstein | Kreuzlingen, o.J. | S. 9-10
  • Kuster, Werner / Eberle, Armin / Kern, Peter - Aus der Geschichte von Stadt und Gemeinde Altstätten | Altstätten, 1998 | S. 52-54
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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