BURG FRISCHENBERG
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Werdenberg | Sennwald

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Stark vom Zerfall bedrohte Ruine auf felsigem Vorsprung unterhalb der Burg Hohensax. Von der Burg sind noch die Mauern eines zweiteiligen Gebäudes zu sehen, dem bergseits weitere Bauten vorgelagert waren. Die Anlage, eine Gründung der Herren von Sax, wurde spätestens im 16. Jhdt. verlassen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 13' 53.54" N, 09° 26' 57.13" E
Höhe: 600 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 752.240 / 233.130
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Die Ruine ist einsturzgefährdet, das Mauerwerk möglichst nicht berühren.
Anfahrt mit dem PKW
Die Rheintal-Autobahn A13 bei der Ausfahrt Sennwald verlassen und weiter in westlicher Richtung bis zum Ortsteil Rofisbach (zwischen Gams und Sennwald). Ab hier auf steilem Strässchen bergauf, bei der Verzweigung nach dem Weiler Rüti links abbiegen. Der Felssporn mit der Ruine befindet sich gleich am untersten Ausläufer des Bergwalds. Um die Burg zu erreichen, muss man am Waldrand den Bach überqueren und dann den weitgehend weglosen Hang hinaufsteigen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Bahnhof Buchs mit der Buslinie 410 bis Gams, Post. Ab hier mit der Busline 411 in Richtung Sennwald bis zur Haltestelle Sax, Rofisbach. Ab Rofisbach dem Burgweg bergauf folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Frischenberg
Quelle: Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 2. Teil [51. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1911 | S. 25 | überarbeitet von O. Steimann, 2010/2014
Historie
Frischenberg wird verschiedentlich als Vorburg der bedeutenderen, auf demselben Berggrat etwas höher liegenden Burg Hohensax bezeichnet. Die beiden Burgen hatten jedoch oft unterschiedliche Besitzer und dienten als Verwaltungszentren für eigenständige Herrschaften. Unbestritten ist allerdings, dass Frischenberg die jüngere der beiden Wehranlagen ist. Auch der Name wurde wahrscheinlich gewählt, um sie als «neu» zu charakterisieren. Obwohl schriftliche Angaben fehlen, wird die Gründung der Burg allgemein Freiherr Heinrich Ulrich III. von Sax zugeschrieben. Dieser hatte 1313 seine Festung Wildenburg bei Wildhaus an die Grafen von Toggenburg verkauft und errichtete Frischenberg wohl kurz darauf als neues Verwaltungszentrum für die gleichnamige Herrschaft, die damals das Dorf Sax umfasste. Anlässlich einer Güterteilung der Saxer wird die Burg 1320 erstmals erwähnt.

Frischenberg steht auf dem äussersten, gegen drei Seiten hin steil abfallenden Felsen des Berggrats. Die Anlage war ursprünglich wohl deutlich grösser als die heute noch vorhandene Ruine. Diese umfasst ein längliches Gebäude mit 1,5 Meter dicken Mauern und einem Durchgang nach Nordosten. Bergseits lehnt es an eine Mauer an, die zu einem Turm oder Wohntrakt gehört haben könnte. Zu Beginn des 20. Jhdts. soll im Hang unterhalb des Felsens noch Mauerwerk erkennbar gewesen sein, vielleicht von einem ehemaligen Ökonomiegebäude.

Als es in der zweiten Hälfte des 14. Jhdts. zum Familienstreit zwischen Ulrich Eberhard III. von Hohensax und seinen Neffen kam, musste Herzog Leopold von Österreich schlichtend eingreifen. 1393 konnte er die Burgen Hohensax und Frischenberg erwerben, gab sie den Saxern aber als Pfand zurück. 1405 besetzten die aufständischen Appenzeller die Burg, ohne ihr aber ernsthaften Schaden zuzufügen, weil die Freiherren von Sax ihrer Sache wohlgesonnen waren. 1411 kam Frischenberg durch Vererbung vorübergehend an die Herren von Bonstetten. 1446 zogen die Appenzeller abermals vor die Burg, die diesmal zusammen mit Hohensax eingeäschert wurde. Der damalige Burgherr floh nach Feldkirch und verkaufte die besetzte Herrschaft 1454 seinem Vetter, Albrecht V. von Hohensax.

Nach dem Abzug der Appenzeller wurde das St.Galler Rheintal und damit auch Frischenberg den Eidgenossen übergeben. Weil Freiherr Ulrich IX. von Sax 1499 im Schwabenkrieg (oder Schweizerkrieg) die eidgenössischen Truppen bei Frastanz zum Sieg über die Kaiserlichen führte, erhielt er Frischenberg als Belohnung zurück. Die Burg dürfte damals noch bewohnbar gewesen sein. Aufgegeben wurde sie aber spätestens 1551, als Freiherr Ulrich Philipp von Sax unten im Dorf ein Schlösschen als neues Verwaltungszentrum der Herrschaft erbauen liess. Die Burg zerfiel nun und wurde später durch einen am Burgfelsen betriebenen Steinbruch schwer beschädigt.
1991 wurde die Stiftung «Pro Hohensax und Frischenberg» gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die vom endgültigen Zerfall bedrohte Burg zu sichern. 1995 wurde der dafür nötige Kredit von der Gemeinde Sennwald jedoch abgelehnt. Kurz nach der Jahrtausendwende ist Rest der Ostwand mit dem Tordurchgang eingestürzt. Heute präsentiert sich die Ruine in einem äusserst schlechten Zustand.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 496
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 170
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 2. Teil [51. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1911 | S. 25
  • Inhelder, Rudoph - Burg und Herrschaft Frischenberg | In: Werdenberger Jahrbuch 1992 | 5. Jhg. | Salez, 1992 | S. 120-124
  • Inhelder, Rudolph / Hauser, Lukas - Die Burgen, Befestigungen und Ansitze Unterrätiens | In: Werdenberger Jahrbuch 1994 | 7. Jhg. | Buchs, 1993 | S. 55
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 20.12.2014 [OS]