BURGSTELLE ALT-BICHELSEE Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Thurgau | Bezirk Münchwilen | Bichelsee-Balterswil |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Alt-Bichelsee stand in Spornlage über dem gleichnamigen Dorf im Hinterthurgau. Im 13. und 14. Jhdt. waren die Herren von Bichelsee einflussreiche Dienstleute der Reichsabtei St. Gallen und erbauten mit Neu-Bichelsee und Landsberg weitere Burgen in der Region. 1358 mussten sie Alt-Bichelsee an die Herren von Landenberg-Greifensee verkaufen. In den Appenzellerkriegen zerstört, wurde die Anlage wieder aufgebaut und im späten 15. Jhdt. verlassen. Sichtbar ist der rundum steil abfallende Burghügel mit tiefem Halsgraben und schwachen Fundamentresten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2018 | auf Basis eigener Beobachtungen und der Geländereliefkarte des Amts für Geoinformation TG |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Ortschaft Bichelsee, benannt nach dem gleichnamigen, damals wohl noch weit grösseren Gewässer, wird im Jahr 894 erstmals erwähnt. Im 13. Jhdt. trat dann auch ein Adelsgeschlecht mit dieser Bezeichnung auf: 1209 waren Eberhard I. und sein Bruder Walther I. «de Bichilnse» Zeugen für eine Urkunde des Klosters St. Gallen. Als solche dienten sie in den folgenden Jahren auch den Grafen von Toggenburg und dem Bischof von Konstanz.
Walther I. erbaute um die Mitte des 13. Jhdts. die Burg Landsberg und wurde zum Begründer einer Seitenlinie, die sich nach diesem neuen Sitz nannte. Eberhard I. hingegen scheint auf der Stammburg geblieben zu sein und wird 1244 als Ministeriale des Klosters St. Gallen bezeichnet. Um jene Zeit entstand wohl auch die 1,2 km weiter nordwestlich gelegene Burg Neu-Bichelsee, und um 1250 gründete Eberhard mit seinem gleichnamigen Sohn das Kloster Tänikon, das beide in den folgenden Jahren immer wieder mit Schenkungen bedachten. Ab 1267 übernahm die Familie zudem das Amt der Truchsessen von St. Gallen. Im 14. Jhdt. gerieten die Herren von Bichelsee wie so viele andere Adelsfamilien in Geldnot und müssten viele ihrer Güter verkaufen. Schliesslich veräusserte Walther II. von Bichelsee 1358 auch die Burg selbst mitsamt dem zugehörigen Wald, dem See, dem Kehlhof und dem Kirchsatz zu Bichelsee für 850 Pfund Pfennig an die Herren von Landenberg-Greifensee. Zwar konnte er sich ein lebenslanges Wohn- und Nutzungsrecht ausbedingen, er zog jedoch auf seine letzten Jahre in die Stadt Frauenfeld, deren Bürgerrecht er erwarb. Sein Sohn Werner scheint der letzte männliche Vertreter dieser Hauptlinie gewesen zu sein. Ab 1375 wohnten die Herren von Landenberg-Greifensee auf Alt-Bichelsee. Auch sie pflegten enge Beziehungen zu St. Gallen: Ital Hermann von Landenberg-Greifensee wird 1405 als Pfleger der Reichsabtei erwähnt. Dies brachte ihn jedoch in Konflikt mit den aufständischen Appenzellern, die im August 1407 heranzogen und Alt-Bichelsee zerstörten. Die Burg wurde bald wieder aufgebaut. Im Januar 1421 verkauften die Herren von Landenberg-Greifensee deren eine Hälfte ans Kloster Fischingen, die andere blieb in ihrem Besitz und unter der Lehnshoheit der Grafen von Toggenburg. Im späten 15. Jhdt. konnte Fischingen die ganze Herrschaft in seinen Besitz bringen, doch war die Burg damals bereits verlassen. In seiner 1548 erschienenen Chronik berichtet Joahnnnes Stumpf zu Alt-Bichelsee: «die mauern stond noch ob dem dorff am berg» – die Anlage war also nur noch eine Ruine. In den folgenden Jahrhunderten wurde Alt-Bichelsee als Steinbruch ausgebeutet, bis schliesslich kaum noch Spuren mehr übrig blieben. 1913 wurde eine erste Ausgrabung vorgenommen. Dabei stiess man auf Mauerfundamente, fand aber auch Wurfsteine und Keramikscherben von Gefässen und Ofenkacheln, Nägel und Pfeilspitzen, Fragmente von Trinkgläsern und Tonfigürchen. Weitere Sondierschnitte wurden 1980 angelegt, und 1998 erstellte man eine Stützmauer, um den südseitigen Hang des Burghügels zu sichern. Umfang und Aussehen der Anlage lassen sich heute im Gelände kaum noch abschätzen. Planskizzen aus früheren Jahrhunderten, die eine stattliche Burg mit vielen Türmen postulierten, liessen sich durch die Grabungen nicht bestätigen. Gegen Westen ist das Burgareal durch einen tiefen Halsgraben gesichert. Der rundum steil abfallende Hügelsporn trug mit Sicherheit die Kernburg, von der aber nur noch auf der Nordseite geringe Fundamentreste erkennbar sind. Das Plateau misst ca. 42,5 x 11 Meter. Ob auch eine vorgelagerte Terrasse auf der Ostseite zur Burg gehörte, ist unklar. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel im Burggraben | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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