BURG WARTAU Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton St. Gallen | Wahlkreis Werdenberg | Wartau |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Mächtige Höhenburg auf dem St. Martinsberg im St.Galler Rheintal. Der massive Wohntrakt der Kernburg ist weithin sichtbar und ragt noch fünf Stockwerke hoch auf. Eine grösstenteils erhaltene Umfassungsmauer, die der steil abfallenden Felskante entlang geführt, sicherte das weitläufige Areal. Im Burghof lassen sich noch Reste einstiger Ökonomiebauten und einer Zisterne erkennen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: neu gezeichnet von O. Steimann, 2005 nach: Graber, Martin - Die Burg Wartau: Baubeschreibung, Geschichte, Rechte und Besitzungen, Urkundensammlung | Buchs, 2003 | S. 10 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Schriftliche Nachrichten über die Erbauer und ersten Besitzer der Burg Wartau fehlen. Gemäss der dendrochronologischen Datierung einiger Holzreste muss die Anlage um 1225 errichtet worden sein, vermutlich als Verwaltungszentrum in einem Güterkomplex, der bis dahin zum Krongut der Königshöfe Balzers und Mäls gehört hatte. Der Name, der von «Warte über der Au» abgeleitet wird, passt zur geografischen Lage über dem Rheintal. Von einer Vorgängeranlage ist nichts bekannt. Hingegen war der Ochsenberg, die Anhöhe unmittelbar nordöstlich der Burg, seit der Jungsteinzeit besiedelt. In der Merowingerzeit stand hier ein mittelalterlicher Herrenhof, der um 750 durch einen Brand zerstört wurde.
Als Erbauer der Burg Wartau kämen die Freiherren von Sagogn (Schiedberg) in Frage, zu jener Zeit eines der mächtigsten Adelsgeschlechter Graubündens. Im ersten Viertel des 13. Jhdts. scheinen Reinger und Rudolf von Sagogn ihren Besitz geteilt zu haben, darunter könnte sich auch das Königsgut um Wartau befunden haben. Rudolf und die von ihm abstammenden Herren von Wildenberg wären demnach die ersten Besitzer der Burg gewesen. Um 1320 beerbte Graf Hugo III. von Werdenberg-Heiligenberg die ausgestorbenen Herren von Wildenberg. Diese Besitzerabfolge ist allerdings keineswegs gesichert, denn bei der ersten schriftlichen Erwähnung der Burg von 1342 verpfändete Johannes von Belmont seiner Frau Adelheid von Klingen die Festung Wartau für 250 Mark Silber. Adelheid stammte mütterlicherseits ebenfalls von einer Seitenlinie der Herren von Sagogn ab, es erhoben damals also zwei verschiedene Familien Ansprüche auf die Burg Wartau. Der Konflikt eskalierte 1352 ein erstes Mal in der sogenannten «Belmonter Fehde»: Die Herren von Belmont gingen im Vorderrheintal zusammen mit Aufständischen gegen die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg vor. Die Grafen verloren das entscheidende Gefecht, wohl aber nicht die Burg Wartau. Diese scheint Ulrich Walter von Belmont erst um 1360 erobert zu haben, als die Grafen in eine weitere Fehde verwickelt waren. In den folgenden Jahren verfügte er jedenfalls frei über die zur Burg gehörenden Güter. Als Ulrich Walter von Belmont 1371 starb, scheinen die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg Wartau wieder an sich gebracht zu haben. 1373 verfügten sie jedenfalls über den Zehnten zu Murris, der später immer vom jeweiligen Burgbesitzer verliehen worden ist. Als Dienstleute der Grafen sassen in den folgenden Jahren die Meier von Altstätten auf Burg Wartau. Sie hatten sie wohl auch zu verteidigen, als die Vettern der Besitzer, die Grafen von Werdenberg-Sargans, von ihrer nahen Stammburg aus gegen Wartau vorrückten. Der Krieg zwischen den beiden verwandten Grafenhäusern begann 1393 und dauerte mehrere Jahre. 1394 oder 1395 muss den Sargansern und ihren Verbündeten die Eroberung Wartaus geglückt sein. Die Herrschaft der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg im Rheintal brach weitgehend zusammen, Wartau allerdings erhielten sie zurück. Die Sieger der Fehde verzichteten auf ihre Ansprüche, doch mussten die Grafen die Burg für eine unbekannte Summe auslösen. Im Jahr 1400 war Graf Rudolf II. von Werdenberg-Heiligenberg wieder Besitzer von Wartau. Während die Grafen im 14. Jhdt. die Burg als südlichen Vorposten ihres Herrschaftsbereichs noch verschiedentlich ausgebaut hatten (Aufstockung des Turmhauses), stagnierte die Bautätigkeit auf der Festung im 15. Jhdt. Der Niedergang der einst stolzen Familie war nicht mehr aufzuhalten. Graf Rudolf II. verkaufte Burg und Herrschaft 1414 an seinen Vetter, Graf Friedrich VII. von Toggenburg. Dieser Verkauf wurde nur sechs Tage später in eine Verpfändung umgewandelt, doch konnten die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg diese bis zu ihrem Aussterben (1428) nicht mehr einlösen. Von den Toggenburgern kam die Herrschaft Wartau 1429 wiederum durch Verpfändung an Graf Bernhard von Thierstein. Im Vorfeld des Alten Zürichkrieges schloss dieser 1437 einen Bund mit den Sarganserländern, was diese aber nicht davon abhielt, die Burg kurz darauf zu besetzen. 1438 mussten die Rechte und Pflichten der Wartauer Untertanen gegenüber den Thiersteinern gerichtlich geregelt werden. Nach dem Aussterben der Thiersteiner kam es zu zahlreichen Besitzerwechseln: Um 1450 gelangte die Burg Wartau durch Erbschaft an die Schenken von Limburg. 1470 verpfändeten diese sie für 2300 Pfund Heller an Graf Wilhelm IV. von Montfort-Tettnang, von dem sie 1483 wiederum durch Erbschaft der Familie von Sax-Misox zufiel. Hans Peter von Sax-Misox hatte jedoch kein Interesse an der Herrschaft, in welcher ihm die Untertanen zudem die Huldigung verweigerten. Er verkaufte sie bereits 1485 zusammen mit der Grafschaft Werdenberg für 21'000 Gulden an die Stadt Luzern. Doch für eine effiziente Kontrolle war die Herrschaft zu weit von der innerschweizer Stadt entfernt, weshalb 1493 der Verkauf an die Freiherren von Kastelwart erfolgte. Diese waren treue Parteigänger Kaiser Maximilians, was zu Konflikten mit den Untertanen führte. Matthias von Kastelwart fiel 1499 im Dienst des Kaisers in der Schlacht von Dornach gegen die Eidgenossen, doch war Wartau bereits im Jahr davor an die schwäbischen Freiherren von Hewen veräussert worden. Diese verkauften 1517 die gesamte Grafschaft Werdenberg samt Wartau für 21'500 Gulden dem eidgenössischen Stand Glarus. Mit dem Kauf durch Glarus, dessen Landvogt fortan auf der benachbarten Burg Werdenberg residierte, hatte Wartau jegliche Bedeutung verloren. Um 1530 wurde die Burg verlassen und dem Zerfall preisgegeben. 1803 wurde Werdenberg dem neuen Kanton St. Gallen zugeschlagen, die Ruine Wartau jedoch 1818 an Private verkauft. Erst 1911 gelangte diese durch eine Schenkung an die Gemeinde Wartau. 1932 wurde eine erste Restaurierung vorgenommen. 1982 hat man das Mauerwerk der imposanten Burg letztmals umfassend saniert, eine Bauuntersuchung erfolgte 2002. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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