BURGSTELLE UNTERER WOLFSBERG
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Pfäffikon | Bauma

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Der heute noch deutlich erkennbare, durch einen Halsgraben geschützte Burghügel bei Unterwolfsberg diente im 13. Jhdt. wohl den Herren von Wolfsberg als Wohnsitz. Deren bedeutendster Vertreter war der von 1233 bis 1259 erwähnte Ritter Baldebrecht von Wolfsberg, Gefolgsmann der Grafen von Rapperswil.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 21’ 36.76“ N, 08° 53’ 08.25“ E
Höhe: 777 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 709.300 / 246.490
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Winterthur der Kantonsstrasse 15 in südöstlicher Richtung das Tösstal aufwärts bis nach Bauma folgen. Das Dorf durchqueren und kurz vor dem Ortsausgang südwärts in die Wolfsbergstrasse einbiegen und dieser bergauf folgen bis zum Abzweiger Bad / Hinterbad (wenige Parkmöglichkeiten vor Ort). Nun dem markierten Wanderweg bergab in Richtung Bauma folgen und gleich am Waldrand rechts zur Burgstelle abbiegen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen ab Winterthur oder ab Zürich via Rüti nach Bauma. Vom Bahnhof aus in südöstlicher Richtung dem Wanderweg in Richtung Wolfsberg und Sonnenhof folgen, der bald bergauf führt und einen Wald durchquert. Kurz bevor der Weg auf die Wolfsbergstrasse trifft in östlicher Richtung abiegen und dem Waldrand entlang zur Burgstelle weitergehen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Picknickplatz mit Feuerstelle auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Unterer Wolfsberg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2016
Historie
Die Herren von Wolfsberg treten mit «H. de Wolvesberg» und «Baldebreth de Wolfsberg» 1233 erstmals in einer mittelalterlichen Urkunde in Erscheinung. Ritter Baldebrecht war ein Gefolgsmann der Grafen von Rapperswil und verwaltete um 1259 deren Burg Greifenberg. Laut späterer Überlieferung soll ein Hermann von Wolfsberg 1315 in der Schlacht am Morgarten auf habsburgischer Seite gefallen sein. Die Grablege des Geschlechts befand sich in der Klosterkirche von Rüti.

Unklar ist, wo der ursprüngliche Wohnsitz der Familie stand, denn der gleichnamige Weiler bei Bauma gliedert sich in mehrere Teile, die sich über eine ganze Bergflanke erstrecken. In Frage kommt einerseits die Burgstelle Oberer Wolfsberg – offenbar eine einfache Motte. Falls das Geschlecht aber erst im 13. Jhdt. in den Stand von Ministerialen aufrückte, wäre der Untere Wolfsberg als Stammsitz plausibler. Diese Anlage entspricht dem Bild einer einfachen Dienstmannenburg, wie sie in jener Zeit im Tösstal zahlreich erbaut wurden.
Dafür wurde ein Geländesporn zwischen zwei Bacheinschnitten durch einen heute noch rund 6 Meter tiefen Halsgraben vom Berg abgetrennt und künstlich abgeböscht. Das so entstandene Burgareal ist trapezförmig und misst rund 26 x 27 Meter. Hier stand wohl ein Turm oder ein festes Haus, umgeben von einem Bering oder einer hölzernen Befestigung. Mauerspuren haben sich keine erhalten. Talseits der Kernburg erstreckt sich ein weites gerodetes Plateau, das heute als Weidefläche dient. Hier könnte einst die Vorburg mit den Ökonomiebauten gestanden haben.

Auf der 1566 publizierten Zürcher Landkarte von Jos Murer ist die Ruine der Burg «Wolffensperg» samt Wappen verzeichnet: ein silberner Wolf über einem dreigeteilten Berg auf rotem Grund. Die um 1730 nach Nordamerika ausgewanderte Familie Wolfensberger führt ihre Abstammung auf die ehemaligen Burgherren zurück. Aus diesem Grund liess sie im Jahr 2000 auf dem Burghügel einen Gedenkstein anbringen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burgstelle
Literatur
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 135
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster | Basel, 1978 | S. 299
  • Schneider, Hugo - Wolfensberg | In: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 12/Heft 3 | Basel, 1951 | S. 186
  • Vogel, Friedrich - Die alten Chroniken oder Denkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft Zürich von den ältesten Zeiten bis 1820 | Zürich, 1845 | S. 831
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 386
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.09.2016 [OS]