BURG IM TAL
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Allgemeine Informationen
Gut erkennbarer Burghügel am Ende eines langen Grats beim Weiler Tal, westlich von Altendorf. Sichtbar sind wenige Mauerreste auf dem Hauptplateau. Die Burg war der Wohnsitz der ab 1252 erwähnten Ritterfamilie ab dem Turne und wurde wahrscheinlich 1350 durch die Zürcher zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 11’ 38.25“ N, 08° 48’ 16.50“ E
Höhe: 456 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 703.510 / 227.900
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A3 bei der Ausfahrt Pfäffikon verlassen und auf der Hauptstrasse 3 (Churerstrasse) in östlicher Richtung bis zum Verkehrskreisel bei Mülibach fahren. Hier nach Süden in die Talstrasse abbiegen, die Autobahn unterqueren und ca. 1 km geradeaus nach Westen fahren, wo die Strasse direkt am Burghügel vorbeiführt. Parkmöglichkeiten vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich mit der S-Bahn bis nach Pfäffikon oder Altendorf. Zwischen diesen Bahnhöfen verkehrt die Buslinie 524. Bei der Haltestelle Altendorf, Tevag aussteigen und der Hauptstrasse ein kurzes Stück nach Osten folgen. Rechts in die Talbachstrasse einbiegen und dieser über die Autobahn und weiter nach Süden folgen, bis sie bei einem Wohnquartier auf die Talstrasse stösst. Nach Westen abbiegen und der Talstrasse 200 Meter bis zum Burghügel folgen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Es führt kein Weg auf den Burghügel. Im Winterhalbjahr ist dieser gut zugänglich, im Sommerhalbjahr aber zeitweise als Weidefläche abgesperrt.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg im Tal
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2016/2021
Historie
Beim Weiler Tal erstreckt sich ein auffälliger, rund 200 Meter langer Grat in die Ebene von Altendorf. An seinem östlichen Ende finden sich die bescheidenen Reste einer mittelalterlichen Wehranlage. Gut erkennbar ist das längliche Hauptplateau der Burg, das vom Grat durch einen Halsgraben getrennt ist. Auf seiner Nordseite sind noch vereinzelte Steinlagen einer Ringmauer zu sehen. Der einzige grössere Mauerrest – eine Ecke aus Sandsteinbrocken – befindet sich hingegen auf der Südostseite. Er steht direkt an der Abbruchkante eines Steinbruchs, dem im frühen 20. Jhdt. ein Teil des Burgareals zum Opfer gefallen ist.
Die wenigen Mauerspuren lassen keine baulichen Zusammenhänge mehr erkennen. Eine Planskizze des Altertumsforschers Ferdinand Keller aus dem Jahr 1849 zeigt ein langgezogenes Mauerreckteck, in dessen östlichstem Bereich ein Turm stand. Ein zweites, schwächer ausgeprägtes Plateau vor dem Halsgraben könnte einst eine Vorburg getragen haben.

Nachmittelalterliche Chronisten und die frühe Forschung vermuteten an dieser Stelle den ursprünglichen Wohnsitz der Grafen von Rapperswil. Diese These wurde aber bald widerlegt. Die Burg im Tal wurde von Dienstleuten der Rapperswiler bewohnt, die sich «abe dem Turren» oder auch «de Turris» nannten. Das Rittergeschlecht taucht 1252 mit einem Rudolf in den Urkunden auf, in den folgenden Jahren werden er und seine Brüder häufig im Umfeld der Grafen von Rapperswil und von Kyburg erwähnt. Die Familie besass auch Güter im Limmattal und in Zürich. Ein bedeutender Vertreter des Geschlechts war in der ersten Hälfte des 14. Jhdts. Hartmann ab dem Turne, Kirchherr zu Rapperswil, auf der Insel Ufenau und zu Brütten.
1350 dürfte die Burg zur gleichen Zeit wie Alt-Rapperswil von den Zürchern zerstört worden sein, die sich für die Beteiligung von Johann II. von Habsburg-Laufenburg, Graf von Rapperswil, an der «Zürcher Mordnacht» rächten. Ob sie danach wieder aufgebaut wurde, ist fraglich. Im späten 14. Jhdt. veränderten manche Vertreter der Besitzerfamilie ihren Namen zu «Turner», etwa der 1379 erwähnte «junkherren Wernhern Turner ussem Tal». Ihre Spuren verlieren sich kurz darauf.

Die Burg wird in einer Chronik zum Alten Zürichkrieg 1439 als «Bernhartz turn» bezeichnet, 1493 und in späteren Quellen hingegen als Burgstall. Um die Mitte des 16. Jhdts. schrieb der Chronist Johannes Stumpf dann: «im tal auff einem bühel erscheynt das verfallen gemeür der vestin.» Bei der Anlage eines Rebbergs am Südhang des Burghügels im 19. Jhdt. und durch den Betrieb des Steinbruchs in den 1930er-Jahren nahm die Ruine weiteren Schaden. Sie wurde bis heute nie gründlich untersucht oder konserviert.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Jörger, Albert - Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Neue Ausgabe, Bd. II: Der Bezirk March | Basel, 1989 | S. 72-73
  • Ochsner, Martin - Altendorf und die Landschaft March, II. Teil | In: Mitteilungen des historischen Vereins des Kantons Schwyz, Bd. 40 | Schwyz, 1934 | S. 63-73 und S. 98-104
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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