BURGSTELLE STEG (BURGBÖHL)
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Hinwil | Fischenthal

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Weitläufige Burgstelle auf dem Schlosskopf westlich über dem Weiler Steg im Tösstal. Das Areal wird im Südwesten durch eine Böschung und einen breiten Graben geschützt und fällt gegen alle anderen Seiten hin sehr steil ab. Möglicherweise befand sich hier der Wohnsitz der im 13. Jhdt. erwähnten Herren von Stäge.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 20’ 59.84“ N, 08° 55’ 35.18“ E
Höhe: 919 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 712.410 / 245.410
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Winterthur aus der Hauptstrasse 15 in östlicher Richtung das Tösstal aufwärts über Turbenthal und Bauma bis nach Steg folgen. Weitere Wegbeschreibung siehe unten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Winterthur mit der S-Bahn (Linie 26) bis nach Steg fahren. Weitere Wegbeschreibung siehe unten.
Wanderung zur Burg
Von der Bahnstation Steg zunächst dem Wanderweg in südöstlicher Richtung bis zur Brücke über die Töss folgen. Unmittelbar nach der Brücke nach Westen abbiegen und nun dem Wanderweg in Richtung Ghöch in einer weiten Kehre über den Rappengubel bergauf folgen. Wo der Weg die Anhöhe zwischen den Höfen Burgböhl und Schloss erreicht, links zur Burgstelle abbiegen (ab hier kein Weg vorhanden). Gehzeit rund 30 Min.
Öffnungszeiten
Bei hochstehendem Gras kann die Burgstelle nicht betreten werden.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Steg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2016
Historie
Westlich über dem kleinen Ort Steg im Tösstal erhebt sich der Schlosskopf, eine gegen drei Seiten steil abfallende Anhöhe. Mehrere alte Flurnamen deuten darauf hin, dass hier einst eine Wehranlage gestanden hat. Die beiden Höfe südwestlich der Hügelkuppe heissen Burgböhl und Schloss, einige kleinere Höhlen in den Nagelflugfelsen auf der Ostseite werden Hagheerenlöcher genannt.
Das Areal besteht aus einem Plateau von ca. 50 x 110 Metern, das auf der einzigen nicht natürlich geschützen Seite im Südwesten von einer künstlichen Böschung und einer breiten Senke begrenzt wird. Diese kann als Rest eines Grabens gedeutet werden. Ansonsten ist die Burgstelle von zerklüfteten, steil abfallenden Felsen umgeben.

Trotz dieser Merkmale ist die Existenz einer Burg bei Burgböhl nicht gesichert. Die Stelle gilt aber als der wahrscheinlichste Standort des Wohnsitzes der Herren von Steg, die von 1232 bis 1257 in den Schriftquellen erscheinen. Hugo von Stäge war zu jener Zeit Amtmann der Grafen von Kyburg auf der Burg Nieder-Windegg – seine Familie besass bei Fischenthal wohl eine kleine Rodungsherrschaft. Johannes Stumpf vermerkte im 16. Jhdt. in seiner Beschreibung des Zürichgaus zu Steg: «Darby ist vorziten ein Schloß gestanden, auch zum Stag geheißen, hatt ein Geschlecht gehept, deren habend auch etlich zu Zürich gewohnt, sind abgestorben, und ist die Burg zerfallen.»
Möglicherweise verlor die Burg Steg bereits ihre Bedeutung, als die kyburgische Herrschaft nach 1264 in die Hände der Habsburger gelangte. 1301 verpfändeten diese die Herrschaft Fischenthal an die Herren von Baldegg und im späteren 14. Jhdt. an die Herren von Luterberg. 1425 konnte die Stadt Zürich diese Rechte aufkaufen und unterstellte die ganze Gegend ab 1452 der Landvogtei Grüningen.

Über das Aussehen der Anlage auf dem Burgböhl kann nur spekuliert werden. Eine aufwändigere Befestigung war eigentlich nur auf der Südwestseite notwendig und könnte hier aus einer Palisade bestanden haben. Auf Steinbauten lassen sich im Gelände keine Hinweise mehr finden, doch sollen um 1780 noch mannshohe Mauern eines Turms zu sehen gewesen sein, die dann für den Bau des Hofes Burgböhl abgetragen wurden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Hauser Pult, Claire / Gisler, Josef (Red.) - Archäologie im Kanton Zürich: 1995-1996 [Berichte der Kantonsarchäologie Zürich 14] | Zürich/Egg, 1998 | S. 23
  • Lüssi, Hermann - Chronik der Gemeinde Fischenthal | Wetzikon/Rüti, 1933 | S. 13-18
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 369
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 22.08.2016 [OS]