GROTTENBURG RIEDFLUH Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Basel-Landschaft | Bezirk Waldenburg | Eptingen |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können! | ||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Konservierte und teilweise rekonstruierte Grundmauern einer bedeutenden Grottenburg in der Riedfluh am steilen Südhang des Ränggen. Die um 1050 entstandene Anlage muss von der baulichen Ausstattung her einem bedeutenden Adelsgeschlecht gehört haben. Sie wurde mehrfach erweitert, fiel um 1200 aber einem Brand zum Opfer und wurde aufgegeben. Die völlig in Vergessenheit geratene Burg ist erst 1968 wieder entdeckt worden. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gemäss Infotafel auf der Burg | vollständig überarbeitet von O. Steimann, 2015 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Obwohl sie sich mit ihren sanierten und teilweise rekonstruierten Grundmauern heute als sehenswerte Ruine präsentiert, war die Grottenburg Riedfluh bis 1968 gänzlich unbekannt. Damals stiess ein Hobbyarchäologe zufällig auf mittelalterliche Keramikscherben, die einige Jahre zuvor Kinder an die Oberfläche befördert hatten, als sie unter der Felswand ihre tote Katze begruben. Von 1981 bis 1983 wurde die Anlage vollständig freigelegt und wissenschaftlich untersucht. Dabei kam man zu einigen überraschenden Erkenntnissen.
Riedfluh – der eigentliche Name der Anlage ist mangels Schriftquellen unbekannt – war eine ungewöhnliche Grottenburg. Erbaut wurde sie bereits um 1050, und sie war mit kunstvollen Bauelementen ausgestattet, die sonst eher auf königlichen Pfalzen anzutreffen waren; darunter mit Refliefs verzierte Bundsandsteinquader. Auch viele Kleinfunde deuten auf einen gehobenen Lebensstil der Bewohner hin. Bei den Erbauern muss es sich um ein angesehenes Adelsgeschlecht gehandelt haben. In Frage kämen die Vorfahren der Herren von Eptingen oder auch die Grafen von Rheinfelden. Letztere waren nicht in erster Linie am Rodungsgebiet im Basler Jura interessiert, sondern vor allem an einer starken Präsenz an der Passroute über die Chällhöchi. Um die Mitte des 11. Jhdts. waren sie bestrebt, ihre Güter im Berner Mittelland und ihre Stammburg am Rhein über diesen Pass besser miteinander zu verbinden. Sie dürften für den Bau mehrerer früher Burgen in dieser Region verantwortlich gewesen sein. In dieser frühesten Phase bestand die Grottenburg nur aus dem grossen Haupttrakt, der unter der überhängenden Felswand errichtet wurde. Er war über einen Hocheingang zugänglich, während der Keller als Vorratsraum diente. Nach einem Brand wurde dieser Hauptbau schon bald neu eingerichtet. Das obere Stockwerk erhielt damals einen neuen Boden aus Kalksteinplättchen, im Erdgeschoss wurden neue Zwischenmauern eingezogen. Im späten 11. Jhdt. wurde die Burg ein erstes Mal erweitert. Der Zugang wurde nun deutlich verbreitert und der Hauptbau erhielt ein ebenerdiges Tor, so dass einer der Kellerräume fortan als Perdestall genutzt werden konnte. Das Wohngeschoss wurde hingegen mit fein gegliederten, mit Kapitelen geschmückten Pfeilern ausgestattet. Dieser Ausbau könnte auf einen Besitzerwechsel hinweisen. Als Rudolf von Rheinfelden, Gegenkönig zu Heinrich IV., 1080 starb, wurde der grosse Besitz seiner Familie unter seinen lokalen Gegnern aufgeteilt. Ein grosser Teil fiel dem Bischof von Basel zu. Es ist denkbar, dass die Burg Riedfluh in diesem Zusammenhang an die Herren von Eptingen überging. Sie tauchen ab 1189 als bischöfliche Gefolgsleute in den Schriftquellen auf. Im 12. Jhdt. wurde die Burg nochmals deutlich vergrössert. Der ganze Hang vor dem Haupttrakt wurde nun terrassiert und grösstenteils überbaut. Südlich vor dem Eingang entstand ein neuer Pferdestall. Die Funktion der anderen Räume lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Um die Gesamtanlage besser zu schützen, wurde ihr auf der Nordostseite eine Mauer mit Zugangstor vorgelagert. Dieses Tor konnte zusätzlich von einem Ausguck überwacht werden, der sich 5 Meter höher in einer Felsnische befindet und nur vom Haupttrakt her zugänglich war. Um das Jahr 1200 ereignete sich im Spätsommer auf der Burg eine Brandkatastrophe. Der Auslöser ist unbekannt, die Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass im östlichen Teil des Hauptbaus damals Heu eingelagert war. Die Anlage wurde daraufhin verlassen und vielleicht durch die auf dem gleichen Höhenzug gelegenen Burgen Ränggen I und/oder Ränggen II abgelöst. Die Grottenburg Riedfluh aber zerfiel und geriet völlig in Vergessenheit. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.08.2015 [OS] |