SCHLOSS KASTELN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Aargau | Bezirk Brugg | Schinznach |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Kasteln entstand im frühen 13. Jhdt. als Wohnsitz habsburgischer Dienstleute und bildete zusammen mit Ruchenstein eine Doppelburg. Im Spätmittelalter wurde die Anlage unter der Familie von Mülinen erweitert, bevor sie ab 1642 durch General Hans Ludwig von Erlach zum Barockschloss umgestaltet wurde. Heute ist Kasteln ein Schulheim. Im Hauptbau des Schlosses sind noch die Mauern des mittelalterlichen Palas enthalten. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: gemäss Infotafel auf dem Schloss und weiteren Vorlagen neu gezeichnet von O. Steimann, 2024 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg der Schenken von Kasteln
Kasteln erhebt sich auf einem langgezogenen Felsgrat zwischen Thalheim und Oberflachs, von dem aus sich das Schenkenbergertal gut überblicken lässt. In der älteren Literatur wird die Burg stets als kyburgischer Besitz ausgewiesen, was jedoch auf einer Verwechslung mit der Burg Kastelen bei Alberswil (LU) beruht. Das aargauische Kasteln wurde sehr wahrscheinlich im frühen 13. Jhdt. gegründet und bildete zusammen mit dem weiter oberhalb gelegenen Ruchenstein eine Doppelburg. Als erster Burgherr ist 1238 Berchtold Schenk von Kasteln nachweisbar, ein Gefolgsmann der Grafen von Habsburg. Sein Enkel veräusserte die Herrschaft 1311 an Berchtold I. von Mülinen, der zehn Jahre zuvor bereits Ruchenstein erworben hatte und somit nun beide Burgen besass. Wie die Wehranlage zu jener Zeit aussah, lässt sich nur noch teilweise rekonstruieren. 1907 wurde bei Bauuntersuchungen festgestellt, dass der Kern des neuzeitlichen Schlossbaus aus einem mittelalterlichen Palas besteht. Dieser misst im Grundriss rund 20 x 11 Meter und hat gegen Norden hin 2 Meter dicke Mauern. Auf der Nord- und Nordostseite war ihm einst ein weiter Burghof vorgelagert. Ausbau im Spätmittelalter Die Herren von Mülinen konnten die beiden Burgen über viele Generationen hinweg in ihrem Besitz halten. Ihr neuer Lehnsherr wurde nach 1460 Bern, das in jenem Jahr den benachbarten habsburgischen Stützpunkt Schenkenberg erobert hatte. Die Mülinen konnten ihre Herrschaft aber auch unter neuer Oberhoheit erweitern und kauften 1491 die benachbarten Burgen Wildenstein und Auenstein hinzu. Kasteln wurde zu jener Zeit ausgebaut: Bei Ausgrabungen von 2007 bis 2009 konnten die Fundamente eines spätmittelalterlichen Rundturms nachgewiesen werden, der zur Verstärkung der Ummauerung des Burghofs angelegt worden sein muss. Der Umbau zum Barockschloss In den Jahren 1631 bis 1634 gelangte die Doppelburg teils durch Verkauf, teils durch Erbschaft an die Familie von Erlach. General Hans Ludwig von Erlach liess 1642 das bereits baufällige Ruchenstein vollständig abbrechen, um Baumaterial für die Umgestaltung von Kasteln zu gewinnen. Bis zu seinem Tod 1650 trieb er die Umbauarbeiten voran, deren Abschluss er aber nicht mehr erlebte. Im Ergebnis entstand ein prunkvolles barockes Schloss mit reichverzierten Giebeln, umgeben von Ökonomiegebäuden, einer Toranlage und grosszügigen Gartenterrassen. Abgesehen vom integrierten Palas wurden die mittelalterlichen Vorgängerbauten vollständig abgebrochen. Landvogteisitz und Erziehungsanstalt Nach dem Tod des Generals fiel das Schloss seinen drei Töchtern zu, die mit deutschen Adligen verheiratet waren. Nach weiteren Wechseln in den Besitzverhältnissen verkaufte 1732 der Baron von Riedesel die gesamte Herrschaft für 90’000 Taler an Bern. Der Stadtstaat gründete nun das Oberamt Kasteln und setzte einen Landvogt auf dem Schloss ein. Mit dem politischen Umsturz von 1798 wurde die Vogtei aufgehoben, und 1804 kam Kasteln in den Besitz des Kantons Aargau. Dieser veräusserte das Anwesen 1836 an Private. Die Bauten befanden sich damals in sehr schlechtem Zustand, Teile der Anlage mussten 1840 abgebrochen werden. Erst als die Brüder Friedrich und Louis Schmuziger das Schloss 1855 in eine Erziehungsanstalt für Waisen und Kinder aus armen Familien umwandelten, kam es zu umfangreicheren Renovationsarbeiten. Brand und Wiederaufbau Im August 1907 kam es auf Kasteln zu einem verheerenden Brand, der die Dächer und die Inneneinrichtung des Hauptbaus komplett zerstörte. Erst bei der anschliessenden Untersuchung wurde entdeckt, dass im Schloss noch der mittelalterliche Palas enthalten war. Die Anlage konnte bis 1910 wieder hergestellt werden, wobei die barocken Stilformen teilweise verschandelt wurden. Diese Fehler wurden bei einer umfassenden Aussenrestauration 1963 wieder korrigiert. Heute ist Kasteln ein modernes Wocheninternat für Kinder und Jugendliche mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen. Die eindrückliche Anlage gilt als das besterhaltene Barockschloss des Aargaus. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln auf dem Schloss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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