HASENBURG Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Luzern | Wahlkreis Willisau | Willisau |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Spärliche Mauerreste einer grösseren Burganlage auf einem steilen Hügel beim Hof Unter-Hasenburg. Um 1250 durch die gleichnamige Familie erbaut, fiel die Hasenburg im Sempacherkrieg von 1386 zunächst den Habsburgern und danach den Eidgenossen zum Opfer. 1958/59 wurde die Ruine archäologisch untersucht. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 8: Kantone Luzern und Aargau | Zürich, 1982 | S. 11 | bearbeitet von O. Steimann, 2010 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Nordöstlich von Willisau stösst man auf einem allseits steil abfallenden Bergvorsprung auf die spärlichen Mauerreste einer Burganlage von beträchtlicher Grösse. Die Hasenburg entstand um die Mitte des 13. Jhdts. und war Sitz des gleichnamigen Adelsgeschlechts, das 1212 in dieser Gegend erstmals schriftliche Erwähnung findet. Es handelt sich dabei um eine Seitenlinie der mächtigen Freiherren von Asuel (Hasenburg), deren Stammburg im gleichnamigen Dorf im Kanton Jura stand. Der Familie entstammten unter anderem Bischöfe von Strassburg und Basel. In der Gegend von Willisau waren die Hasenburger ebenfalls reich begütert und besassen zahlreiche Herrschaftsrechte. Anlässlich einer Erbteilung wird die «nuwe Hasenburc» 1285 erstmals erwähnt.
Die Burg entstand in einer einzigen Bauphase und verteilte sich auf zwei Geländeebenen. Auf dem höchsten Punkt des Hügels erhob sich die längliche Kernburg, die einen im Grundriss trapezförmigen Wohnturm und einen Hof umfasste. Die Ringmauer aus Bollen- und Sandsteinen war 1,4 Meter dick, bergseits jedoch zur Schildmauer verstärkt. Im Hof befand sich ein 26 Meter tiefer Sodbrunnen, dessen Schacht heute noch sichtbar ist. Nördlich und westlich der inneren Anlage erstreckte sich eine Geländestufe tiefer die Vorburg. Hier befanden sich Ökonomiegebäude, Stallungen und möglicherweise eine Küche. Nachgewiesen werden konnte auch eine Zisterne. Das Haupttor zur Burg befand sich auf der Westseite des Hügels, der nicht nur mit einem eindrücklichen Halsgraben, sondern zusätzlich durch V-Gräben auf der Ost- und West-Seite geschützt wurde. 1330 überschrieb Markwart, der letzte Hasenburger zu Willisau, «di burg zu Hasemburg» seiner Tochter Ursula. Diese testamentarische Verfügung wurde vom Österreichischen Herzog bestätigt. Ursula heiratete Graf Gerhard von Aarberg-Valangin, der 1339 jedoch in der Schlacht von Laupen fiel. Ihr zweiter Ehemann, Graf Heinrich von Nellenburg, nannte sich danach Herr von Willisau. Ab 1364 nahm diesen Titel jedoch Ursulas Sohn aus erster Ehe, Graf Johann von Aarberg-Valangin, in Anspruch. Nach dessen Tod gehörte die Herrschaft seiner Witwe, der Gräfin Maha von Neuenburg. Um 1350 wurde auf der Hasenburg wieder gebaut. Damals wurde das Burgtor umgestaltet und durch ein Seitentörchen und einen langen Zwinger ergänzt. Diese Verstärkungen konnten die Anlage jedoch nicht vor ihrem baldigen Untergang bewahren. Nachdem 1375 bereits die Gugler – Söldner unter Enguerrand VII. de Coucy – plündern durch die Herrschaft Willisau gezogen waren, brach 1386 der Sempacher Krieg über die Gegend herein. Herzog Leopold von Österreich besetzte im Juli 1386 die Stadt Willisau und zwang die Gräfin von Neuenburg, auch die Hasenburg zu räumen. Habsburgische Truppen aus Zofingen und Sursee plünderten daraufhin die Anlage. Nach der vernichtenden Niederlage der Habsburger bei Sempach am 9. Juli zogen die Berner nach Willisau und zerstörten die Hasenburg endgültig. Gräfin Maha von Neuenburg forderte von Habsburg-Österreich 56'700 Gulden für den erlittenen Schaden, prozessierte aber vergeblich. Im Januar 1407 verkaufte sie deshalb Stadt und Burg Willisau, die obere Burg Willisau und die Hasenburg an den eidgenössischen Stand Luzern. Die Hasenburg wurde nun endgültig dem Zerfall überlassen. Die Grundmauern der weitgehend verschwundenen Burg wurden 1958/59 durch das Schweizerische Landesmuseum vollständig ausgegraben. Dabei konnte nicht nur der Grundriss der Anlage erschlossen werden, es kamen auch sehr zahlreiche Kleinfunde zum Vorschein. Dazu gehören Keramikscherben von Geschirr und Ofenkacheln, Lederreste eines Hausschuhs, etliche Metallteile von Waffen und Rüstungen, Schlüssel, Schlösser, Hufeisen, Steigbügel, Sporen und Fragmente von Fensterstützen mit kunstvollen Steinmetzarbeiten. Die Ruine ist nach der Ausgrabung zwar konserviert worden. Seither hat man die Hasenburg aber wieder völlig vernachlässigt, weshalb die freigelegten Mauern heute vom endgültigen Zerfall bedroht sind. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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