BURG FÜRSTENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Spärliche Mauerspuren einer grossen Burganlage, die sich über einen langgezogenen Felsgrat am Nordhang des Blauenbergs erstreckte. Gegründet im 13. Jhdt., wird Fürstenstein 1302 als bischöfliches Lehen im Besitz der Herren von Rotberg erwähnt. 1411 wurde die Burg in der «Neuensteiner-Fehde» durch Heinrich zu Rhein und Rudolf von Neuenstein erobert und im Folgejahr durch Truppen der Stadt Basel belagert und zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 28’ 03.70“ N, 07° 31’ 50.30“ E
Höhe: 608 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 606.940 / 257.440
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Basel auf der Autobahn A18 in südlicher Richtung bis zur Ausfahrt Aesch fahren. In Aesch nach Westen abbiegen und der Ettingerstrasse bis nach Ettingen folgen. Im Dorfkern links abbiegen und weiter in Richtung Hofstetten. Die Strasse führt durch eine kleine Schlucht und gleich darauf an einem Forstbetrieb vorbei (wenige Parkmöglichkeiten). Vom Forstbetrieb (Bushaltestelle Chirsgärten) zu Fuss in südlicher Richtung durch den Wald und anschliessend auf einem markierten Wanderweg in südwestlicher Richtung bergauf. Dieser Weg führt unterhalb am Burgfelsen vorbei, gleich darauf zweigt bergseitig ein Pfad ab, der steil hinauf in den Burggraben führt. Der Felsen selbst ist nur mit etwas Kletterei begehbar.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Basel mit der Tramlinie 10 bis nach Ettingen, Bahnhof. Ab hier weiter mit der Buslinie 68 (in Richtung Flüh) bis zur Haltestelle Ettingen, Chirsgärten. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
einfache Feuerstelle im Burggraben
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Fürstenstein
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 99 | überarbeitet von O. Steimann, 2020
Historie
Die Burg Fürstenstein wird 1302 erstmals schriftlich erwähnt – sie war damals ein bischöfliches Lehen in den Händen der Herren von Rotberg. Entstanden sein dürfte sie im Laufe des 13. Jhdts. als Mittelpunkt einer Rodungsherrschaft. Es wird vermutet, dass sich unterhalb des Burgfelsens ein kleines Dorf namens Rinolfingen befand, das heute nur noch als Flurname weiterlebt. Der Name Fürstenstein deutet auf den Fürstbischof von Basel als Bauherr der Burg hin. Doch in der fraglichen Zeit gehörte der Nordhang des Blauenbergs zum Herrschaftsgebiet der Rotberger. Es ist denkbar, dass sie diesen Eigenbesitz in ein Lehen umwandelten, um ihn vor gegnerischen Ansprüchen zu sichern.

Als es 1308 in der Region zum Konflikt zwischen den Anhängern des Bischofs und den Gefolgsleuten der Habsburger kam, liess König Albrecht I. Fürstenstein belagern. Seine Ermordung am 1. Mai bei Windisch führte aber zum Abbruch des Unternehmens. So blieben die Rotberger das ganze 14. Jhdt. hindurch im Besitz der Burg. Es ist davon auszugehen, dass Fürstenstein im Basler Erdbeben von 1356 beschädigt, danach aber wieder aufgebaut wurde.

Zu Beginn des 15. Jhdts. war Hans Ludmann von Rotberg Inhaber des Lehens, Gefolgsmann von Katharina von Burgund. Die Herzogin war damals verfeindet mit Heinrich zu Rhein und Rudolf von Neuenstein. In der sogenannten «Neuensteiner-Fehde» eroberten diese beiden 1411 die Burg Fürstenstein und plünderten im Sundgau. Nun griff die Stadt Basel als Verbündete Katharinas in den Konflikt ein. Ihre Truppen zogen im Frühjahr 1412 vor Fürstenstein, das durch Heinrich zu Rhein verteidigt wurde. Die Belagerung war bald erfolgreich, und die Besatzung wurde samt ihrem Anführer vor den Mauern der Burg enthauptet. Die Basler zerstörten die Burg und zogen weiter nach Blauenstein und Neuenstein, die sie ebenfalls erobern konnten. Fürstenstein wurde nie mehr aufgebaut. Die zur Burg gehördenden Güter blieben im Besitz der Rotberger, bis diese ihre Herrschaft 1515 an die Stadt Solothurn verkauften.

Die Burganlage erstreckt sich über einen schmalen, nach Norden und Süden steil abfallenden Felsgrat. Vom Berghang ist dieser gegen Osten durch einen tiefen Graben getrennt. Von hier erfolgte über die Nordostseite der Zugang zur Burg. Reste eines Torgrabens und Teile des Burgtors sind noch gut erkennbar. Auf dem Areal des einstigen Torbaus steht seit den 1940er-Jahren eine keine Hütte. Darüber sind in steiler Hanglage verschiedene Mauerreste erkennbar, die sich nur noch schwer zuordnen lassen. Auf einem dreieckigen Felsvorsprung wird ein Wohntrakt vermutet.
Auch auf dem Grat selbst stehen noch Mauerreste. An seinem östlichen Ende befand sich offenbar der Hauptturm mit bis zu 3 Meter dicken Mauern, zu dem auch eine in den Fels gemeisselte Treppe gehörte. In der Mitte des Grats deuten schwächere Spuren auf einen kleinen Halbrundturm hin. Gegen Westen fällt der zerklüftete Grat ab und endet in einer kleinen Kanzel, die keine Mauerspuren aufweist. Allerdings wurden hier mittelalterliche Keramikscherben gefunden. Ebenfalls zum Burgareal gehörten mehrere Geländeterrassen auf der Südseites des Grats. Auch hier finden sich noch schwache Mauerspuren.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel bei der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 69
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. I: Der Bezirk Arlesheim | Basel, 1969 | S. 275
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 98-99
  • Müller, C. A. - Burgen des Kantons Basel-Landschaft | Liestal, 1966 | S. 29
  • Roth, Carl - Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, I. Teil | Basel, 1932 | S. 102-103
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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