BURG BLAUENSTEIN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Solothurn | Bezirk Thierstein | Kleinlützel |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Eher selten besuchte Ruine auf einem felsigen Grat über dem Dorf Kleinlützel. Sichtbar sind nebst Gräben und Wällen noch wenige Mauerzüge des Palas und eines Nebengebäudes. Die Burg wurde wahrscheinlich im frühen 13. Jhdt. durch eine Nebenlinie der Herren von Biederthal erbaut und war später ein bischöfliches Lehen. 1370 hielt sie einer sechseinhalbwöchigen Belagerung durch die Basler stand, wurde dann aber in der «Neuensteiner Fehde» 1411/12 durch ebendiese erobert und zerstört. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 194 | überarbeitet von O. Steimann, 2017 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Gemeinde Kleinlützel ist eine jener solothurnischen Enklaven im Jura, deren Existenz auf eine alte Adelsherrschaft zurückgeht. Entstanden ist sie im Hochmittelalter durch Rodungstätigkeit, ihr Mittelpunkt war die Burg Blauenstein. Diese thronte nördlich über dem Dorf auf einem schroffen Berggrat. Gegründet wurde Blauenstein sehr wahrscheinlich im frühen 13. Jhdt. durch eine Seitenlinie der Herren von Biederthal – Ritter Johann von Biederthal nannte sich 1289 «von Blauenstein».
Ursprünglich war die Burg wohl auf Eigenbesitz der Biederthaler errichtet worden, doch 1340 liess sich Arnold von Blauenstein vom Basler Bischof mit seiner Grundherrschaft belehnen. Eine Fehde zwischen Rutschmann von Blauenstein und Bischof Jean de Vienne führte aber dazu, dass Basler Truppen 1370 die Burg zu erobern versuchten. Für die Belagerung richteten sich die Angreifer offenbar auf einem Felskopf ein, der sich rund 200 Meter östlich der Burg befindet. Hier sind noch heute künstliche Terrassierungen zu erkennen. Vereinzelte Kleinfunde wie verkrümmte Pfeilspitzen, Bolzeneisen von Armbrüsten, Bruchstücke von Blidenkugeln und ausgeglühte Eisennägel weisen ebenfalls auf intensive Kampfhandlungen hin. Trotzdem blieb die Belagerung erfolglos und wurde nach sechseinhalb Wochen abgebrochen. Rutschmanns Sohn, Hans von Blauenstein, zerstritt sich 1410 mit seinem Neffen Rudolf von Neuenstein. Letzterer nahm seinen Onkel kurzerhand gefangen und besetzte zusammen mit Thüring von Ramstein die Burg bei Kleinlützel. Es kam zu Verhandlungen, doch der streitlustige Neuensteiner gab Blauenstein nicht mehr preis. Nun aber verstrickte er sich mit der sogenannten «Neuensteiner Fehde» in eine kriegerische Auseinandersetzung mit der Stadt Basel und Herzogin Katharina von Burgund. 1411 unternahm er einen Raubzug in den Sundgau, worauf Basel ein zweites Mal Truppen nach Blauenstein schickte. Rudolf konnte zwar knapp entkommen, doch die Burg wurde – ebenso wie seine anderen Festungen Neuenstein und Fürstenstein – um den Jahreswechsel 1411/1412 erobert und gründlich zerstört. Das Lehen fiel nun an Hans von Blauenstein zurück, der die Burg aber nicht mehr aufbaute. Mit seinem Tod (nach 1430) starb die Familie aus. Die Herrschaft gelangte nun erbweise an die Herren von Tegernau, welche den «Burkstall Blowenstein» samt dem Dorf Kleinlützel 1502 an die Stadt Solothurn veräusserten. Der Basler Bischof genehmigte diesen Handel allerdings erst 1527. Die Ruine, die bislang nicht systematisch ausgegraben oder konserviert worden ist, lässt nur noch wenige Rückschlüsse auf das Aussehen der Burganlage zu. Auf dem höchsten Punkt des gegen Süden senkrecht abfallenden Grats stand offenbar der Hauptturm. Erkennbar sind hier noch aus dem Fels geschlagene Fundamentlager. Südwestlich schloss der Palas an den Turm an. Seine westseitige Wand ragt noch einige Meter hoch auf, während vom Rest nur noch ein Maueransatz auf der Südseite über dem Abgrund an der Felswand klebt. Im Untergeschoss des westlichen Teils dieses Gebäudes befand sich die Zisterne der Burg. Manche Gemächer in den oberen Stockwerken konnten beheizt werden, wie Fragmente von Ofenkacheln aus der Schutthalde unterhalb des Palas belegen. Ein weiterer Trakt, dessen Grundmauern ebenfalls noch gut erkennbar sind, stand in der nordwestlichen Ecke der Burg. In der älteren Literatur wird er als Zwinger gedeutet. Wenig bekannt ist auch über die räumliche Aufteilung der Vorburg. Sie erstreckte sich auf der Ost- und Nordseite unterhalb der Kernburg und umfasste weitere Gebäude. Ein langer Wall zieht sich hier quer über den Berghang - vielleicht handelt es sich um die letzte Spur eines Berings. Gegen Osten hin war die gesamte Anlage durch zwei noch deutlich sichtbare Halsgräben geschützt, die nordseitig von einer Wegspur gequert werden. Hier muss der ursprüngliche Zugang zur Burg gelegen haben. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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