BURGSTELLE ALT-BIEDERTHAL
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Allgemeine Informationen
Vom 11. bis ins frühe 13. Jhdt. bewohnte Wehranlage am westlichen Ende des Schönenberg-Grats über dem Dorf Burg im Leimental. Auf dem schroffen, von einem Graben umgebenen Burgfelsen sind noch schwache Mauerspuren auszumachen. Vermutlich handelt es sich um den Stammsitz der 1141 erstmals erwähnten Herren von Biederthal. Durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa 1168 eingezogen und an die Habsburger vergeben, kamen Burg und Herrschaft noch im 12. Jhdt. als Lehen an die Herren von Ratolsdorf. Alt-Biederthal wurde warscheinlich aufgegeben, als um die Mitte des 13. Jhdts. die benachbarten Burgen Schönenberg und Neu-Biederthal errichtet wurden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 27’ 21.77“ N, 07° 26’ 10.47“ E
Höhe: 570 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 599.820 / 256.140
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Basel auf der Schnellstrasse A18 in südlicher Richtung bis nach Reinach. Hier rechts abbiegen und auf der Birsigtalstrasse in westlicher Richtung nach Therwil und geradeaus weiter nach Biel-Benken. Hier nach Süden abbiegen und über Bättwil nach Metzerlen-Mariastein. Im Ort zweigt die Burgstrasse nach Westen ab, die nach Burg im Leimental führt. Parkmöglichkeiten im Ort. Weitere Wegbeschreibung siehe unten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Basel SBB mit der Tramlinie 10 in Richtung Rodersdorf bis zur Haltestelle Flüh, Bahnhof. Hier umsteigen auf die Buslinie 69 nach Burg im Leimental, Dorfplatz. Weitere Wegbeschreibung siehe unten.
Wanderung zur Burg
Vom Dorfplatz dem markierten Wanderweg in Richtung Kleinlützel in westlicher Richtung bergauf folgen, bis dieser nach 600 Metern eine erste Anhöhe über dem Dorf erreicht. Hier links abbiegen und einem unscheinbaren Pfad in den Wald hinein folgen. Dieser führt nach wenigen Schritten direkt am Burgfelsen vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Alt-Biederthal
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 162 | überarbeitet von O. Steimann, 2016
Historie
Alt-Biederthal scheint die älteste der drei Wehranlagen auf dem felsigen Grat über dem Dorf Burg im Leimental zu sein. Vermutlich hatte hier die edelfreie Familie der Herren von Biederthal ihren Sitz, die sich nach dem heute auf französischem Boden liegenden Nachbarsdorf nannte. Einzelne Funde von der Burgstelle weisen darauf hin, dass die Anlage bereits im 11. Jhdt. gegründet wurde. 1141 werden die Herren von Biederthal mit Kuno und Hermann erstmals in den Schriftquellen genannt.
Der markante Felskopf, auf dem die kleine Burg stand, bildet das westliche Ende des Schönenberg-Grats. Gegen Süden war kein weiteres Annäherungshindernis nötig, denn hier fällt das Gelände senkrecht ab. Um die anderen drei Seiten zieht sich ein tief in den Felsen gehauener Burggraben. Das unebene Burgareal misst nur etwa 10 x 20 Meter und bot vielleicht Platz für einen Wohnturm mit Anbau. Auf der Südwestseite, dicht an der Felskante, sind heute noch wenige Mauerlagen zu erkennen.

Nachdem die Hauptlinie der Herren von Biederthal ausgestorben war, zog Kaiser Friedrich I. Barbarossa deren Besitz aus unbekannten Gründen ein und übertrug ihn 1168 den Grafen von Habsburg. Diese vergaben die Herrschaft noch vor 1200 an die Herren von Ratolsdorf, die mit dem Gründergeschlecht eng verwandt waren, und aus denen auch die Familien von Blauenstein und von Rotberg hervorgingen. Ein Zweig der Ratolsdorfer scheint sich auf Alt-Biederthal niedergelassen zu haben, gab die wohl zu eng gewordene Anlage aber spätestens um die Mitte des 13. Jhdts. auf und errichtete stattdessen weiter östlich Neu-Biederthal. Zwischen den beiden Burgen entstand um die gleiche Zeit die weitläufige Burg Schönenberg. Für diese Neugründungen wurde anscheinend das Baumaterial der älteren Burg wiederverwendet, weshalb Alt-Biederthal bald völlig in Vergessenheit geriet. Die Datierung der Streufunde bestätigt, dass die Burg im frühen 13. Jhdt. aufgegeben wurde.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 59
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 153 und 162
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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