BURG FRAUENBERG (FRUNDSBERG) Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Surselva | Ilanz / Glion |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine einer kompakten Wehranlage auf dem bewaldeten Hügelzug westlich der Kirche von Ruschein (Gemeinde Ilanz). Im 13. und frühen 14. Jhdt. war Frauenberg der Wohnsitz einer Seitenlinie der Herren von Sagogn, die sich nach der Burg benannte. Sichtbar sind die Aussenwände auf der Nordost- und Südwestseite in schönem Ährenverband-Mauerwerk, das Burgtor und Reste einer Binnenmauer. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 89 | überarbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2019 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Plontabuora heisst der Hügelrücken, der sich südwestlich des Bergdorfs Ruschein bei Ilanz erhebt. An verschiedenen Stellen zeigen schalenförmige Vertiefungen in Felsplatten, dass der Ort bereits in der Bronzezeit als Kultstätte genutzt wurde. Auf dem höchsten Punkt steht hingegen die Ruine einer Burg, die wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jhdts. errichtet wurde: Frauenberg. Die Anlage, auf drei Seiten durch Gräben und ursprünglich wohl durch eine Pallisade geschützt, besteht aus einem trapezförmigen Viereck mit 1,5 Meter starken und rund 6 Meter hohen Mauern. Diese wurden nahezu vollständig in Ährenverband-Technik (Fischgrat-Mauerwerk / opus spicatum) aufgeführt, mit Bossenquadern an den Ecken.
Der Zugang zur Burg erfolgte in der ersten Bauphase über ein ebenerdiges Tor auf der Nordostseite. Später wurde dieses zugemauert und erst in neurer Zeit wieder geöffnet. Umstritten ist die weitere bauliche Ausgestaltung der Anlage: Gemäss der populärsten Theorie bestand sie nur aus einem einzigen, kompakten Gebäude, mit einem geräumigen Fachwerkaufbau auf dem Mauersockel. Eine starke Quermauer mit Tordurchgang im Innern der Burg lässt aber auch die alternative Deutung zu, dass es sich um einen Bering handelt, an den auf der Nordwestseite ein Palas angelehnt war. 1257 taucht erstmals in einer Urkunde ein Heinrich «de Vrovinberch» auf. Ob dieser ursprüngliche Name als «Frauenberg» oder als »Frohenberg» zu deuten ist, ist unklar. Heinrich war seinem Wappen zufolge (goldener Greif auf blauem Grund) eng verwandt mit den Freiherren von Sagogn und Friberg. Möglicherweise ist er identisch mit Heinrich von Grüneck. Sein Sohn, Heinrich II. von Frauenberg, brachte es zu grossem Ansehen als Krieger und Minnesänger und wurde in der Manessischen Liederhandschrift verewigt. Er war ein wichtiger Gefolgsmann des Churer Bischofs, der für Verhandlungen mit anderen Fürsten beigezogen wurde. Ausserdem kämpfte er mit König Adolf von Nassau in der Schlacht von Göllheim gegen Albercht von Habsburg. In späteren Jahren scheint die Gutenberg bei Balzers sein Hauptwohnsitz gewesen zu sein. 1305 verschwindet er aus den Urkunden und muss vor 1314 verstorben sein. Heinrich II. hinterliess mehrere Töchter, über welche Teile Erbes an die Herren von Sax, von Klingen und an die Grafen von Werdenberg-Heiligenberg gelangten. Auch die Freiherren von Belmont scheinen Frauenberger Besitz erhalten zu haben. Wem Frauenberg selbst zufiel, ist offen - wahrscheinlich waren es aber die Werdenberger, denen 1325 nachweislich ein Gut «ze Wrowenberg» gehörte. Die Burg wurde wohl noch im Laufe des 14. Jhdts. aufgegeben und später als Steinbruch genutzt. Als der Engadiner Chronist Ulrich Campell im 16. Jhdt. eine umfassende Beschreibung Rätiens verfasste, konnte er den Burgnamen bereits nicht mehr korrekt deuten. Kurzerhand ordnete er die Anlage Georg von Frundsberg zu, einem deutschen Truppenführer im Schwabenkrieg. Dessen Familie hatte allerdings nie eine Verbindung zur Gegend um Ilanz. Trotzdem hat sich Campells Deutung in der lokalen Tradition festgesetzt – im Rätoromanischen heisst die Burg bis heute «Casti da Frundsberg». In den Jahren 2013/14 wurden auf Initiative der «Stifung Ruina da Frundsberg» die Binnenmauer und die nordöstliche Ecke der Burganlage freigelegt und die ganze Ruine konserviert. Dabei wurden die fehlenden Gewändesteine des Burgtors ersetzt und ein neuer Torbogen aus Tuffstein eingefügt. Auch die Gerüsthebellöcher im Mauerwerk wurden mit frischem Mörtel nachgebildet. Leider ist das Aussehen der Ruine heute stark geprägt von diesen eher fragwürdigen Rekonstruktionsmassnahmen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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