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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Ruine auf einem Bergsporn über dem Weiler Steinen im Emmental. Alt-Signau war ein Wohnsitz der gleichnamigen, ab 1130 erwähnten Freiherrenfamilie, die im späten 13. Jhdt. auch das benachbarte Neu-Signau erbaute. Es wird vermutet, dass die Burg bald nach der Schlacht bei Laupen (1339) durch die Berner zerstört wurde. Sichtbar sind Mauerreste des Wohnturms, der Zwingeranlage sowie der Ringmauer. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2025 | auf Basis von: Glanzmann, Jonas - Emmental: eine Landschaft erzählt Geschichte | Langnau, 2018 | S. 148 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die frühen Signauer im Gefolge von Königen und Herzögen
Die Herren von Signau waren eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter im Emmental. Bereits 1130 taucht Werner von Signau («Dominus Garnerus de Signouwe») mit einem Bruder als Zeuge in einer Urkunde von König Lothar III. auf. 1146 trifft man sie wieder als Zeugen an, diesmal im Umfeld der Herzöge von Zähringen. Die Familie scheint sich bereits im 12. Jhdt. in verschiedene Zweige aufgeteilt zu haben. Vermutet wird eine enge Verwandtschaft mit den Freiherren von Schweinsberg-Attinghausen. Eine steinerne Burg mit geräumigem Wohnturm Bei den Signauern trug der ab 1177/78 erwähnte Werner II. als Erster den Freiherrentitel. Spätestens unter ihm wird die Burg Alt-Signau als Wohnsitz der Adelsfamilie entstanden sein. Mangels archäologischer Untersuchungen lässt sich ihre Entstehungszeit bis heute nicht genauer datieren. Der steinerne Wohnturm, der das Zentrum der Anlage bildete, dürfte um 1200 errichtet worden sein – vielleicht anstelle eines Vorgängerbaus aus Holz. Im Grundriss misst er stattliche 12,5 x 14 Meter, seine Grundmauern sind 1,8 bis 2,5 Meter dick. Entlang der Südseite des Turms erstreckt sich ein Zwinger mit dem äusseren und dem inneren Burgtor, durch die man in den Hof westlich des Turms gelangte, wo sich auch ein Sodbrunnen befand. Mauerreste sind in diesem Teil der Anlage nur spärlich vorhanden, sie deuten aber auf ein grösseres Wohngebäude entlang der südseitigen Ringmauer hin. Es ist anzunehmen, dass dieses in einer zweiten Bauphase entstand, ebenso wie der verstärkte nordseitige Bering. Ostseitig war ein tieferliegendes, weitläufiges Plateau durch einen Graben vom Burghügel abgetrennt. Hier werden die Häuser der Vorburg vermutet. Fehde mit Bern und Burgrechtsvertrag Im nordwestlichen Bereich des Turmsockels konnten ausgeprägte Brandspuren nachgewiesen werden. Auf dieser Seite wurde dem ursprünglichen Mauermantel aus behauenen Tuffsteinen in einer späteren Bauphase eine neue Mauerschale aus Bollensteinen vorangesetzt. Diese Reparaturarbeiten waren wahrscheinlich nötig geworden, nachdem sich die Signauer auf eine Fehde mit der Stadt Bern eingelassen hatten. 1277 schloss Heinrich I. von Signau als erster Adliger aus dem Emmental einen Burgrechtsvertrag mit Bern ab. Dabei verzichtete er explizit auf einen Ersatz für Kriegsschäden, die die Stadt ihm und seinem Vater zugefügt hatte. Schon bald darauf besassen die Signauer auch ein Haus in der Stadt Bern. Heinrich I. gilt auch als der Gründer der Burg Neu-Signau, die sich auf der gegenüberliegenden Talseite beim heutigen Weiler Schlossberg erhob. Anlass für den Bau könnte eine Erbteilung unter seinen Söhnen oder Enkeln gewesen sein. Niedergang mit den Schlachten von Laupen und Sempach Im 14. Jhdt. setzte der schrittweise Abstieg der Signauer ein. 1335 taucht die Burg Alt-Signau im Besitz des Grafen Hugo II. von Buchegg auf – wahrscheinlich hatte er sie vorübergehend als Pfand inne. Die Signauer hingegen gerieten als enge Verbündete der Grafen von Neu-Kyburg erneut in Konflikt mit dem aufstrebenden Bern und standen nach der Schlacht von Laupen (1339) auf der Seite der Verlierer. Gemäss der spätmittelalterlichen Chronik des Diebold Schilling wurde das Gebiet von Signau im Jahr nach der Schlacht durch Berner Truppen geplündert und verwüstet. Möglicherweise wurde auf diesem Zug auch Alt-Signau zerstört. In der Schlacht von Sempach kämpfte 1386 Henman von Signau auf der Seite Habsburgs gegen Bern und die Eidgenossen – er bezahlte dafür mit seinem Leben. Sein Vater Matthias, letzter männlicher Vertreter des Geschlechts, starb nach 1393 als Landvogt im Elsass. Über dessen Schwester Anastasia fiel das Erbe den Grafen von Neu-Kyburg zu. Sie waren aber bereits 1399 gezwungen, die Herrschaft Signau für 560 Gulden an Bern zu verkaufen. Zerfall und Ausbeutung Bern hatte für Alt-Signau keine Verwendung und liess die Burg endgültig zerfallen. Über die Jahrhunderte dürfte die Ruine immer wieder als Steinbruch genutzt worden sein. Die verbleibenden Mauern wurden von 1978 bis 1980 konserviert. Von der Wehranlage in Spornlage über dem Weiler Steinen sind heute noch bedeutende Reste des Wohnturms, des Torzwingers und der Ringmauer zu sehen. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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