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![]() Quelle: Schmid, Bernhard / Moser, Franz - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Mittelland, Emmental und Oberaargau, II. Teil | Basel, 1942 | S. 32 |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Von dieser einst stattlichen Burg sind heute nur noch ein verwittertes Teilstück der Ringmauer und ein paar unbedeutende, kleinere Mauerspuren erkennbar. Neu-Signau wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. im Zuge einer Erbteilung durch die Freiherren von Signau errichtet und im Spätmittelalter durch die Berner Patrizierfamilien von Büren und Diesbach ausgebaut. Von 1529 bis 1798 diente die Anlage als Bernischer Landvogteisitz und wurde anschliessend abgebrochen. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2025 | u.a. auf Basis von: Glanzmann, Jonas - Emmental: eine Landschaft erzählt Geschichte | Langnau, 2018 | S. 160 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gründung durch die Freiherren von Signau im 13. Jhdt.
Wann genau die Herren von Signau sich einen zweiten Wohnsitz zulegten, geht aus den Quellen nicht hervor. Vermutlich entstand Neu-Signau im späten 13. Jhdt. unter Heinrich I., der 1277 einen Burgrechtsvertrag mit Bern abschloss. Heinrich hatte zahlreiche Söhne und Enkel – Neu-Signau dürfte im Zuge einer Erbteilung errichtet worden sein. Die neue Burg stand in Spornlage auf der gegenüberliegenden Talseite von Alt-Signau, in Luftlinie 1,1 km von diesem entfernt. Zusammen dominierten die beiden Wehranlagen den Übergang vom Aareraum ins Obere Emmental. Über die bauliche Ausstattung von Neu-Signau in der Frühzeit kann nur spekuliert werden. Der mächtige Wohnturm auf dem höchsten Punkt des Sporns dürfte bereits damals errichtet worden sein. Er besass einen quadratischen Grundriss von ca. 10 x 10 Meter und verfügte über einen Hocheingang auf der Westseite. Die zur Burg gehörenden Wirtschaftsbauten standen wohl im Geländesattel westlich der Wehranlage, wo sich heute der Weiler Schlosshüsi befindet. Verkauf der Herrschaft an die Stadt Bern Im frühen 14. Jhdt. gehörte die Burg offenbar den Brüdern Heinrich III. und Urich III. von Signau. Letzterer war verheiratet mit Anastasia, der Schwester von Graf Hugo II. von Buchegg. Dieser wiederum besass um 1335 Alt-Signau. Die nächste Generation der Familie war zugleich die Letzte. Nach 1393 starb mit Matthias der letzte männliche Vertreter des Freiherrengeschlechts als Landvogt im Elsass. Die Herrschaft Signau war bereits zuvor den Söhnen seiner Schwester Anastasia zugefallen und gelangte so ans Haus Neu-Kyburg. Bereits 1377 kam es zu einer Verpfändung, und im Januar 1399 verkauften die Grafen beide Signauer Burgen mit allen Gütern und Rechten, zu denen mittlerweile auch das Hochgericht gehörte, für 560 Gulden an die Stadt Bern. Ausbau der Burg unter den Familien Büren und Diesbach Bereits im März 1399 verkaufte die Stadt Bern die Herrschaft an ihren Bürger Johannes von Büren weiter, mit hohem Gewinn. Es ist anzunehmen, dass Neu-Signau in dieser Zeit baulich verändert wurde, doch gibt es dazu keine Quellen. Nach dem Tod von Johannes von Büren fiel die Herrschaft seinen beiden Töchtern zu. Clara von Büren war in zweiter Ehe mit Loy von Diesbach verheiratet, der um 1450 alle anderen Mitbesitzer auszahlte. Die Diesbach zählten zu den einflussreichsten und wohlhabendsten Berner Geschlechtern jener Zeit. Unter ihnen dürfte die Burg im späten 15. Jhdt. jene Grösse erhalten haben, die durch spätere Abbildungen überliefert ist. Der eigentliche Burghügel mit Turm und Palas war nun von einer äusseren Ringmauer umgeben, die mit einem gedeckten Wehrgang versehen war und durch vier runde Ecktürme verstärkt wurde. Das Torhaus befand sich auf der Westseite. Ein ostseitig anschliessendes, etwas tiefer gelegenes Plateau wurde ebenfalls mit einer turmbewehrten Mauer umgeben. Neu-Signau als Landvogteisitz 1526 musste der mit hohen Schulden konfrontierte Wilhelm von Diesbach Neu-Signau seinem Vetter Ludwig verkaufen. Der veräusserte die Burg aber schon kurz darauf an den Gesandten des französischen Königs in Bern, Antoine Morelet. Die französische Krone hatte allerdings Schulden bei der Stadt, welche die Berner 1529 einzogen, indem sie die Herrschaft Signau wieder übernahmen und in ein bernisches Amt umwandelten. Neu-Signau wurde nun Landvogteisitz, erster Amtsinhaber war Niklaus von Hertenstein. Die Burg wurde unter den Landvögten weiter umgestaltet. Abrechnungen aus den Jahren 1565/66 lassen auf umfangreiche Bauarbeiten schliessen. Im 18. Jhdt. wurde zwischen dem Palas und dem Hauptturm ein neuer Zwischentrakt errichtet, der repräsentative Räume für den Vogt enthielt. Für die im Spätmittelalter erwähnte Burgkapelle scheint das reformierte Bern hingegen keine Verwendung mehr gehabt zu haben, sie wurde wahrscheinlich umgenutzt. Der Hauptturm wurde in dieser Spätzeit nicht mehr dauerhaft bewohnt: Er diente als Kornhaus und Gefängnis. Untergang der Landvogtei und Abbruch der Burg Der fünfzigste und letzte Landvogt, Beat Emanuel Tscharner, zog 1794 in Neu-Signau ein. Mit dem Einmarsch der französischen Armee und der damit verbundenen Revolution wurde die Landvogtei am 5. März 1798 offiziell aufgelöst. Tscharner wurde von den lokalen Amtsträgern zum Abzug aufgefordert. Daraufhin drang die Landbevölkerung in die Anlage ein, plünderte sie gründlich und beschädigte die Gebäude schwer. Die Berner Regierung teilte die Gegend um Signau dem neuen Distrikt Oberemmental zu, für die Burg hatte sie somit keine Verwendung mehr. Das zugehörige Land wurde aufgeteilt und verpachtet. Da die mittlerweile unbewohnbare Burg kaum Erträge abwarf, wurde sie am 4. März 1801 öffentlich versteigert. So gelangte sie in den Besitz von Daniel Röthlisberger, Regierungsstatthalter des Distrikts Oberemmental in Langnau. Noch 1803 überlegten die Berner Behörden, Neu-Signau zurückzukaufen, um hier den neuen Amtssitz einzurichten. Wegen der hohen Unterhaltskosten und dem steilen Zugang zur Burg wurde darauf aber verzichtet. Röthlisberger begann deshalb, die Anlage als Steinbruch auszuschlachten. Gemäss einer zeitgenässischen Abbildung (siehe Bildgallerie) war der äussere Mauerring um 1826 bereits abgetragen, die restlichen Bauten verschwanden in den folgenden Jahrzehnten nahezu vollständig. Heute existieren neben einem stark verwitterten Abschnitt des westseitigen Berings nur noch wenige kleine Mauerspuren. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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