![]() Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Bern | Verwaltungskreis Bern-Mittelland | Worb |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | Bilder | Grundriss | Historie | Literatur | Links | |||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können! | |||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gut erhaltene, in nachmittelalterlicher Zeit allerdings mehrfach umgebaute und erweiterte Burg auf einer felsigen Terrasse über dem Dorf Worb. Nach der Gründung durch die gleichnamigen Freiherren gehörte die Anlage vom 12. bis ins 14. Jhdt. den Herren von Kien und später verschiedenen bedeutenden Berner Patriziergeschlechtern wie den von Diesbach und von Graffenried. Sie befindet sich auch heute noch in Privatbesitz. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2025 | u.a. auf Basis von: Nachrichten der Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung der Burgen und Ruinen | 21. Jhg./Nr. 3 | Zürich, 1948 | S. 93 |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Gründung der Burg durch die Freiherren «de Worvo»
Die Burg Worb entstand spätestens in der ersten Hälfte des 12. Jhdts. und war der Wohnsitz eines gleichnamigen Freiherrengeschlechts. Bereits 1127 wird die Familie «de Worvo» erstmals erwähnt, und 1130 taucht sie in der Zeugenliste einer Urkunde von König Lothar III. auf. Die Worber waren Gefolgsleute der Herzöge von Zähringen. 1146 hielt Herzog Konrad II. unter Anwesenheit der Freiherren auf der Burg Worb Gericht. Die Wehranlage wurde auf einem Sandsteinfelsen erbaut, der zusätzlich noch etwas aufgeschüttet und mit einem Doppelgraben geschützt wurde. Ob von der heute bestehenden Burg noch Teile auf die Gründungszeit zurückgehen, ist unklar. Der mächtige Palas mit drei Meter starken Mauern und der an diesen angebaute Hauptturm wären aber nicht untypisch für die Zeit der Zähringer. 12. bis 14. Jhdt.: Worb unter den Herren von Kien Irgendwann im 12. Jhdt. muss die männliche Linie der Freiherren von Worb erloschen sein, denn 1181 taucht mit Heinrich von Kien ein neuer Burgherr zu Worb in den Schriftquellen auf. Seine Familie stammte aus dem Berner Oberland, wo ihr die Burgen Aris im Kiental und Mülenen im Frutigtal gehörten. Im 13. Jhdt. erfuhren die Kiener einen steilen Aufstieg, stellten zweitweise den Schultheissen von Bern und bekleideten auch in Thun wichtige Ämter. 1351 starb mit Johann von Kien der letzte Vertreter der Worber Linie. Seine beiden Töchter veräusserten Burg und Herrschaft an die Brüder Peter und Kuno von Seedorf. Um- und Ausbau durch die Herren von Diesbach Verena, die Tochter des Kuno von Seedorf, übertrug Worb auf Lebenszeit dem damaligen Berner Schultheissen Petermann von Krauchthal und dessen Schwester. Sie hielten die Burg allerdings kaum in Stand – nach dem Tod Petermanns im Jahr 1425 fiel sie den Brüdern Ulrich und Rudolf Rieder zu. Dies führte dazu, dass Worb über die nächsten Jahre jeweils mehrere Besitzer hatte, bis 1469 Niklaus von Diesbach die gesamte Herrschaft wieder in einer Hand vereinigen konnte. Diesbach war mehrfach Schultheiss von Bern. Er und seine Erben dürften das heutige Erscheinungsbild der Burg stark geprägt haben. Spätestens jetzt wurde der Hauptturm auf die heutige Höhe aufgemauert und mit einer Kapelle und vier Ecktürmchen ausgestattet. Der Neu- oder Ausbau des sogenannten Ritterhauses in der Nordecke der Anlage wird ebenfalls den Herren von Diesbach zugeschrieben. Nach einem Brand im Jahr 1535 musste die Burganlage neu hergerichtet werden. Bei dieser Gelegenheit wurden neue Fensteröffnungen aus den dicken Mauern von Turm und Palas gebrochen und die gesamte Inneneinrichtung modernisiert. 1643: Erweiterung durch die von Graffenried 1566 verkaufte die Familie von Diesbach einen Anteil an der Herrschaft Worb an Philipp Kirchberger. Dieser Teilbesitz gelangte nach mehreren Handänderungen 1668 an die Familie von Graffenried, welcher der andere Anteil bereits 1609 durch Erbschaft zugefallen war. Die von Graffenried sind ein seit dem 13. Jhdt. erwähntes Patriziergeschlecht aus Bern und hatten mehrfach das Amt des Schultheissen inne. Noch heute zählen sie zu Berns einflussreichen Familien und stellen selbst im 21. Jhdt. noch Stadtpräsidenten. Unter den von Graffenried erhielt die Burg ihr heutiges Aussehen. 1643 wurde entlang der Südwestseite des Hofes ein neuer Wohntrakt erbaut, später kamen noch einige barocke Verzierungen hinzu. Viele Besitzerwechsel seit dem 18. Jhdt. 1792 verkaufte die Familie von Graffenried die Burg Worb an Johann Rudolf von Sinner. Über dessen Enkelin gelangte der Besitz für längere Zeit an die Familie von Goumoëns, bevor ihn 1899 Louis William Gabus erwerben konnte. 1915 bezahlte Ludwig Scholz aus Berlin 140’000 Franken für die Anlage und übertrug sie einer Familienstiftung. Als Anhänger des Nationalsozialismus machten sich die neuen Burgherren in der Folgezeit aber nicht nur Freunde. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollte Worb der Sitz des Europäischen Burgenforschungs-Instituts werden, doch die Idee scheiterte. Nachdem die Burg die diplomatischen Vertretungen verschiedener Länder beherbergt hatte, gelangte sie 1955 wieder in den Besitz Bernischer Privatiers, welche die dringend nötige Sanierung finanzierten. Heute befindet sich die gut erhaltene Wehranlage weiterhin in privatem Besitz. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite | Download diese Seite als PDF-Datei | ||||||||||||||||||||||||||||||
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.04.2025 [OS] |