BURG URSTEIN Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Appenzell Ausserrhoden | Herisau |
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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Stark überwachsene Mauerreste einer grösstenteils in die Urnäsch-Schlucht abgestürzten Wehranlage aus dem 13. Jhdt. Die 1225 erwähnte Familie von Urstein war mit den Herren von Rorschach eng verwandt. Vermutlich errichtete sie ihre Burg an derselben Stelle, an der 1080 der st. galler Abt Ulrich II. die Burg Rachenstein als sichere Zuflucht im Investiturstreit gründet hatte. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Steinmann, Eugen - Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band I: Der Bezirk Hinterland | Basel, 1973 | S. 225 | überarbeitet von O. Steimann, 2014 |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Chronik des Klosters St. Gallen erwähnt, dass im Jahr 1080 der königstreue Abt Ulrich II. von Eppenstein auf einem Felsen namens «Rachinstein» eine Burg errichten liess. Der Ort sei von Natur aus bereits gut geschützt, und in der Burg habe der Abt während des Investiturstreits Zuflucht vor seinen Feinden gesucht. Über die Lokalisierung dieser Burg Rachenstein war man sich lange uneinig. Die ältere Forschung vermutete sie in Schwende (Innerrhoden). Doch in der neueren Liuteratur sieht man in Rachenstein den Vorläufer der Burg Urstein, die sich östlich von Herisau auf dem sehr schmalen Grat zwischen der Urnäsch und dem Stösselbach erhob. Noch heute heisst jener Teil der Urnäsch-Schlucht «Rachentobel». Und bei Grabungen hat man im Burgareal tatsächlich eine Topfscherbe gefunden, die dem 11. Jhdt. zugewiesen werden kann.
Die Burg Rachenstein findet in keinem anderen mittelalterlichen Text Erwähnung. Doch im 13. Jhdt. wurden ins Totenbuch des Klosters St. Gallen eine Bertha und ein Rudolf von Urstein eingetragen. Bertha von Urstein dürfte gemäss einer Urkunde aus dem Jahr 1225 die Mutter von Ritter Rudolf von Rorschach gewesen sein. Damit lässt sich Urstein der gleichen Adelssippe zuordnen, die auch die beiden anderen Burgen bei Herisau, Rosenburg und Rosenberg, besass. Vermutlich errichteten diese Dienstleute der Abtei St. Gallen an der Stelle der älteren, wohl aus Holz- und Erdwerk bestehenden Anlage die neue Burg Urstein. 1272 kam es im Kloster St.Gallen zu einer doppelten Abtwahl. Ulrich von Güttingen rief im Kampf gegen seinen Widersacher Heinrich von Wartenberg den Grafen Rudolf von Habsburg (den späteren König) zu Hilfe. Rudolf riet dem Abt, die klösterlichen Lehen neu an habsburgtreue Adlige zu vergeben. Davon war offenbar auch der Burgherr zu Urstein, Rudolf von Rorschach, betroffen. Im Kampf gegen den habsburgisch gesinnten Ulrich von Ramschwag wurde Urstein um 1275 zerstört. Danach verschwindet die Burg aus den schriftlichen Quellen. Die 1970 bis 1976 vorgenommene archäologische Untersuchung hat jedoch gezeigt, dass sie auch im 14. Jhdt. noch bewohnt war. Der Grund für ihre Auflassung ist unklar. Möglicherweise wurde sie wie die benachbarten Burgen Rosenberg und Rosenburg um 1403 durch die aufständischen Appenzeller zerstört. Vielleicht musste sie aber auch wegen der fortschreitenden Geländerutschungen aufgegeben werden. Die heute noch sichtbaren Mauerreste stellen nur einen Bruchteil der einstigen Burganlage dar – weite Teile des Areals sind in den vergangenen Jahrhunderten abgerutscht und für immer verschwunden. Noch zu erkennen ist, dass das Gelände südseitig durch einen Halsgraben geschützt war. Bergseitig stand offenbar ein massiver Wohnturm oder Bergfried, von dem heute noch ein Mauerrest mit schön behauenen Sandsteinquadern erhalten ist. Die Bauweise ist eindeutig dem 13. Jhdt. zuzuweisen. Nördlich davon erhob sich ein etwas jüngeres Wohngebäude. Zu den Kleinfunden von Urstein zählen Werkzeuge, Tierknochen, Hausgeräte, Geschirrkeramik und Becherkacheln von Öfen. Brandschutt zwischen den Siedlungsschichten weist darauf hin, dass die Burg im Laufe ihrer Geschichte mehrmals in Flammen aufgegangen sein muss. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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