CHÂTEAU DE SAINT-TRIPHON
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Allgemeine Informationen
Weitläufige Burgruine auf einem felsigen Höhenrücken mitten im Rhonetal. Aus einer frühen Befestigungsanlage, die auf das 10. Jhdt. zurückgehen könnte, entwickelte sich später eine bedeutende Adelsburg. Im 13. Jhdt. gehörte diese den Grafen von Savoyen und befand sie sich ab 1232 als Lehen in den Händen der Herren von Saillon und Pontverre. 1476 wurde die Anlage im Burgunderkrieg durch aufständische Walliser zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 17’ 41.78“ N, 06° 58' 32.01“ E
Höhe: 473 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 564.320 / 127.160
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 im Rhonetal bei der Ausfahrt Saint-Triphon verlassen und der Zubringerstrasse La Pontie in östlicher Richtung bis zur Kreuzung mit der Hauptstrasse 9 folgen (Kreisel). Nun weiter nach Norden in Richtung Aigle fahren und nach 500 Metern links in den Chemin de la Monnaie einbiegen, der zum Weiler Saint-Triphon führt. Der Weg hinauf zur Burg ist im Ort ausgeschildert. Kostenlose Parkplätze auf dem Burgareal.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Lausanne zunächst mit dem InterRegio-Zug in Richtung Brig bis nach Aigle fahren. Ab hier weiter mit der Regionalbahn in Richtung Monthey bis nach St-Triphon-Village. Von der Bahnstation zu Fuss der Route d’Aigle rund 1 km in südlicher Richtung bis zum Weiler Saint-Triphon folgen. Der weitere Weg zur Burg ist ausgeschildert.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Rastplatz und mehrere Feuerstellen auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
teilweise möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Saint-Triphon
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2004/2006
Historie
Über die Anfänge der Burg Saint-Triphon ist wenig bekannt. Lage und Ausdehnung der Anlage sowie die späteren Besitzverhältnisse lassen jedoch vermuten, dass der markante felsige Hügel im Rhonetal bereits im 10. Jhdt. einer Festung der Könige von Hochburgund Platz bot. Ihre Blütezeit muss die Burg im 11. und 12. Jhdt. erlebt haben. Aus dem späten 11. Jhdt. stammt auch die romanische Kirche am äussersten nordöstlichen Ende des Burgareals. Wer Saint-Triphon damals bewohnt hat, ist unklar. Eine Familie, die sich nach der Burg benannte, verschwindet bereits vor 1200 wieder aus den Überlieferungen. Ihr Verhältnis zu den im 13. Jhdt. als Burgherren bezeugten Grafen von Savoyen ist unbekannt.

Die Savoyer waren es wohl, die in der alten Anlage eine neue, kompaktere Kernburg errichteten. Ihr Zentrum bildete der heute noch 14 Meter hoch aufragende Hauptturm aus sorgfältig behauenen Kalksteinquadern, mit einem Hocheingang in 7 Metern Höhe. Der Turm war von einer nahezu exakt achteckigen inneren Ringmauer umgeben. Diese Bauweise ist für die Schweiz einzigartig. Sie ist eventuell auf Einflüsse aus dem süditalienischen Raum zur Zeit von Kaiser Friedrich II. zurückzuführen.
In den zeitgenössischen Quellen wird dieser Neubau als «grand château» (grosse Burg) bezeichnet, um sie vom «petit château» (kleine Burg) zu unterscheiden. Letzteres bezeichnete eine Befestigungsanlage beim äusseren Burgtor, von der heute nichts mehr erhalten geblieben ist.

1232 überliess Graf Thomas von Savoyen Saint-Triphon tauschweise dem Freiherrn Guy de Saillon als Lehen und erhielt dafür dessen Stammburg im Wallis. Besondere Erwähnung fanden bei diesem Handel ein Haus «intra castellum» und das Recht, Holz aus dem Herrschaftsbereich für die Befestigung von Saint-Triphon zu verwenden. Guy nannte sich fortan nach seiner neuen Burg, die 1238 als «majus castrum» erwähnt wird. Im 13. Jhdt. wurde Saint-Triphon von den Herren von Saillon und den mit diesen verwanden Herren von Pontverre verwaltet. 1341 vergaben die Savoyer das Lehen an die lombardische Bankiersfamilie Thome und 1367 an die Herren von Rovéréaz.

Im 15. Jhdt. begann sich die Herrschaft Saint-Triphon aufzulösen, und während den Kriegen der Eidgenossen gegen den Burgunderherzog Karl den Kühnen zerstörten die aufständischen Walliser 1476 die Anlage. In der Kernburg wurde damals offenbar ein Feuer gelegt. Die Hoheitsrechte gingen danach an die Stadt Bern über, während die Herren von Rovéréaz es schafften, den Güterbesitz der alten Herrschaft um 1530 nochmals zusammenzufügen. Sie konnten diese bis zum Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft 1798 halten. Die Burg selbst blieb nach 1476 dem Zerfall überlassen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 693
  • Bourgeois, Victor H. - Die Burgen und Schlösser des Kantons Waadt, II. Teil | Basel, 1936 | S. 73-75
  • De Raemy, Daniel - Châteaux, donjons et grandes tours dans les Etats de Savoie (1230-1330), Vol. 1 [Cahiers d'archéologie romande 98] | Lausanne, 2004 | S. 145-148
  • Farnum, Jerome H. - 20 Ausflüge zu romantischen Burgruinen in der Schweiz | Bern/Stuttgart, 1976 | S. 17-19
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 69
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 4: Kantone Genf, Waadt, Wallis | Zürich, 1981 | S. 57-58
  • Pradervand, Brigitte - Châteaux en pays de Vaud: Du château médiéval à la maison de campagne du XVIIIè siècle | Lausanne, 2010 | S. 50-53
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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